Diese Broschüre soll einen kurzen Überblick über die Fragen geben, ob und wenn ja wie ich als bezahlter Auftragsschreiber - egal ob Unternehmen, Werbeagentur, Stiftung, Verein und Co. - bei Wikipedia mitmachen kann. Sie bietet keinen Anspruch auf Vollständigkeit und wird von ehrenamtlichen, erfahrenen Benutzern verfasst.

Ausgangsfrage: Soll ich als bezahlter Autor bei Wikipedia mitmachen?

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Seit Anfang des Jahres 2013 gibt es eine umfangreiche Debatte in der deutschsprachigen Wikipedia, ob bezahlte Autoren wie etwa Mitarbeiter von Unternehmen oder Werbeagenturen erwünscht sind oder nicht. Die Antwort darauf lässt sich mit einem klaren Jein beantworten.

Offizieller und durch Umfragen und Abstimmungen bestätigter Standpunkt ist, dass Bearbeitungen im eigenen Interesse (sei es durch Unternehmen, PR-Agenturen, Stiftungen oder sonstige Institutionen) zwar nicht explizit verboten sind, jedoch gemäß der Regel zu Interessenkonflikten ausdrücklich davon abgeraten wird.

Die Erfahrung zeigt, dass solche Bearbeitungen meist entweder ganz oder teilweise nicht den Regeln der Wikipedia entsprechen. Das führt schnell zu Frust und zu Ärger mit den ehrenamtlichen Autoren. Nicht nur, dass Ihre Texte – welche Arbeitszeit und Geld gekostet haben – bei Regelverstößen meist sofort gelöscht werden. Auch kann es deshalb zu einem öffentlichen Skandal kommen. Dies ist in der Vergangenheit bereits mehrfach passiert. Es sei auch auf die juristischen Probleme hingewiesen. Im Jahr 2012 gab es ein Urteil des Oberlandesgerichts (OLG) München zum Wettbewerbsrecht, welches von verschiedenen Rechtsanwälten dahingehend interpretiert wird, dass Unternehmen keine Bearbeitungen in der Wikipedia vornehmen sollten. Dies könnte sonst als Verstoß gegen das europäische Wettbewerbsrecht gesehen werden.

Deshalb rät die Redaktion PR-Betreuung von Bearbeitungen in eigener Sache ab. Wer es dennoch tun will, dem bieten die nachfolgenden Kapitel eine Hilfe, um solche Probleme zu vermeiden.

Die ersten Schritte; Transparenz schaffen, Relevanz checken

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Sollten Sie entschlossen an der Wikipedia mitmachen wollen, sind einige Hinweise zu beachten.

Um Vertrauen aufzubauen, sollten Sie sich aus Gründen der Transparenz ein verifiziertes Benutzerkonto zulegen. Damit verhindern wir auch, dass jemand Unbefugtes in Ihrem Namen handelt. Sie schreiben eine offizielle E-Mail an unser Team und lassen sich Ihren offiziellen Handlungsauftrag bestätigen. Näheres erfahren Sie auf der Hauptseite Benutzerverifizierung.

Sollte über die Organisation, das Produkt oder die Person, die Sie vertreten, noch kein Artikel existieren, so muss zuerst überprüft werden, ob die Relevanzkriterien erfüllt sind. Die Relevanzkriterien legen fest, ob ein Gegenstand einen Platz in der Wikipedia erhalten kann oder eben nicht. Sie sind unter Relevanzkriterien zu finden. Manchmal sind hier die Regeln recht schwammig formuliert. Bei Unsicherheit kann man beim Relevanzcheck erfahrene Benutzer fragen.

Wichtig: Gleichberechtigung, angemessene Sprache, Belege und Neutralität

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Wikipedia ist ein Projekt zum Aufbau einer Enzyklopädie – das ist eines der Grundprinzipien unserer Arbeit. Wikipedia ist kein verlängerter Arm der Selbstdarstellung. Niemand hat hier Sonderrechte, nur weil es in einem Artikel über ihn persönlich oder eine ihm nahestehende Organisation geht. Machen Sie sich das immer bewusst: Der Schüler der 6. Klasse hat beispielsweise genau die gleichen Rechte an jedem Artikel wie Ihr Marketing-Chef. Wer damit nicht leben kann, sollte Wikipedia nicht bearbeiten.

Artikel müssen angemessen mit Quellen ausgestattet sein. Angemessen heißt: Wissenschaftliche Literatur ist immer zu bevorzugen, danach kommen Fachzeitschriften und Berichte in anerkannten Medien (zum Beispiel Der Spiegel oder Die Zeit). Im Zweifel muss man jede Aussage belegen können, so dass jedermann sie nachprüfen kann. Aussagen wie „Wir wissen ja selbst am besten, wie es in Wahrheit aussieht“ sind vollkommen wertlos. Die genauen Regeln finden sich unter Belege.

Artikel müssen dem neutralen Standpunkt entsprechen. Der Inhalt muss dem aktuellen Stand der Wissenschaft entsprechen. Bei verschiedenen Positionen sind diese angemessen zu gewichten. Rezeption oder Kritik sind notwendig. Was heißt das konkret für Sie? Falls Ihre Organisation beispielsweise einen Skandal durchgemacht hat, wird dies in dem dazugehörigen Artikel stehen. Auch bei negativen Berichten über Produkte kann dies der Fall sein. Auch hier gilt: Wer das nicht akzeptieren kann, soll Wikipedia bleiben lassen. Mehr dazu findet sich auf der Hauptregelseite NPOV.

Artikel müssen zu guter Letzt in angemessener Sprache verfasst sein. Angemessen heißt, dass der Text auch in einem Lexikon wie dem Brockhaus stehen könnte. Insbesondere ist die typische PR-Sprache zu unterlassen. Die genauen Anforderungen können unter Wie schreibe ich gute Artikel? nachgelesen werden. Es empfiehlt sich, die Artikel zu Organisationen zu studieren, die von uns als besonders lesenswert ausgezeichnet wurden. Beispielsweise ist hier der Artikel zur BASF zu nennen.

Hilfe! Ein Artikel über mich oder meine Organisation ist fehlerhaft. Was ist zu tun?

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Die Wikipedia wird von ehrenamtlichen Autoren nach bestem Wissen und Gewissen erstellt. Das schließt leider nicht aus, dass sich in Artikeln Fehler einschleichen oder Daten veraltet sind. In so einem Fall meldet man sich am besten auf der Diskussionsseite eines Artikels und schildert dort sein Anliegen. In den meisten Fällen wird sich ein erfahrener Autor schnell der Sache annehmen.

Sollte ein Artikel Beleidigungen, Verleumdungen oder Urheberrechtsverletzungen beinhalten, so kann man sich auch sofort an das Support-Team wenden. Die Mitarbeiter können diese Inhalte dann zügig entfernen.

Weitere Hilfen

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Möchte man länger an Wikipedia mitarbeiten und ist gleichzeitig unsicher in seinen Bearbeitungen und dem Verständnis der Regeln, so schafft das Mentorenprogramm Abhilfe. Dort haben sich erfahrene ehrenamtliche Autoren zusammengefunden, welche den Neuen langfristig zur Seite stehen.

Die Redaktion PR-Betreuung, die diese Broschüre erstellt hat, ist auf die Themenbereiche „Bezahltes Schreiben“ und „Interessenkonflikte“ spezialisiert. Wer im eigenen Namen Bearbeitungen vornehmen möchte, kann sich jederzeit bei uns melden. Wir kümmern uns beispielsweise um Unternehmen, Produkte, Hochschulen, Banken, Stiftungen oder Vereine. Bei Problemen in diesen Bereichen sind wir oftmals die erste Anlaufstelle.