Wilhelm Denifl

österreichischer Nordischer Kombinierer
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Wilhelm „Willi“ Denifl (* 10. November 1980 in Rum) ist ein ehemaliger österreichischer Nordischer Kombinierer und heutiger Trainer.

Willi Denifl
Denifl vor den Olympischen Winterspielen 2018

Denifl vor den Olympischen Winterspielen 2018

Voller Name Wilhelm Denifl
Nation Osterreich Österreich
Geburtstag 10. November 1980 (44 Jahre)
Geburtsort Rum, Österreich
Größe 178 cm
Beruf Sportsoldat
Karriere
Verein SV Innsbruck-Bergisel
Status zurückgetreten
Karriereende 17. März 2019
Medaillenspiegel
Olympische Medaillen 0 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
WM-Medaillen 1 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
JWM-Medaillen 0 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
Nationale Medaillen 0 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 2 × Bronzemedaille
 Olympische Winterspiele
Bronze 2018 Pyeongchang Team
 Nordische Skiweltmeisterschaften
Gold 2003 Val di Fiemme Team
Silber 2013 Val di Fiemme Team-Sprint
 Nordische Junioren-Ski-WM
Bronze 2000 Štrbské Pleso Team
 Österreichische Meisterschaften
Bronze 2002 Ramsau Sprint
Bronze 2009 Bischofshofen Sprint
Platzierungen im Weltcup
 Debüt im Weltcup 16. Jänner 2000
 Weltcupsiege (Einzel) 01  (Details)
 Weltcupsiege (Team) 01  (Details)
 Gesamtweltcup 08. (2012/13)
 Sprintweltcup 11. (2002/03)
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
 Einzel 1 2 6
 Team 0 1 6
 Teamsprint 1 0 1
 

Werdegang

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Der Sportsoldat Denifl vom SV Innsbruck-Bergisel betreibt seit 1989 Skisport. Sein internationales Debüt gab er zur Saison 1998/99 im B-Weltcup der Nordischen Kombination. Nachdem er in den ersten beiden Jahren erste Erfolge sammeln konnte, gab er am 16. Jänner 2000 bei einem Sprint in Breitenwang sein Weltcupdebüt, verpasste aber als 39. die Punkteränge. Bei den Nordischen Junioren-Skiweltmeisterschaften 2000 in Štrbské Pleso gewann Denifl gemeinsam mit David Kreiner, Florian Aichinger und Bernhard Gruber die Bronzemedaille im Teamwettbewerb.

Im Sommer 2000 startete Denifl im Sommer-Grand-Prix und erreichte bereits beim Auftakt in Klingenthal als 26. die Punkteränge. Auch in Oberhof, Stams und Berchtesgaden landete er in den Punkten. In Berchtesgaden erreichte er als 10. seine erste Platzierung unter den besten zehn. Im Jänner 2001 gelang Denifl auch im Weltcup sein erster Punkteerfolg. Den Einzelwettbewerb in Reit im Winkl beendete er auf Rang 27. Trotz dieser ersten Punkteplatzierungen startete Denifl auch weiterhin parallel im B-Weltcup und gewann dabei zum Saisonende den Einzelwettbewerb in Mo i Rana.

Zu Beginn der Saison 2001/02 gelang Denifl als 10. in Kuopio auch seine erste Top-10-Platzierung bei einem Weltcup im Winter. Zum Saisonende gelangen ihm im B-Weltcup zudem erneut zwei Siege in Calgary und Lake Placid. Im Jänner 2003 gelang ihm mit dem fünften Platz beim Weltcup in Chaux-Neuve seine bis dahin beste Weltcup-Platzierung.

Bei den Nordischen Skiweltmeisterschaften 2003 im Val di Fiemme trat Denifl mit recht großem Erfolg an. Neben guten Platzierungen in den Einzelrennen, Rang acht im Gundersen und Rang 10 im Sprint, gewann er mit Michael Gruber, Christoph Bieler und Felix Gottwald die Goldmedaille im Teamwettbewerb. Nachdem sich Denifl in der Folge fest in den Punkterängen des Weltcups etablieren konnte, beendete er seine erste gute Saison bereits auf Rang 11 der Weltcup-Gesamtwertung. Auch beim Sommer-Grand-Prix 2003 gelangen Denifl erneut zwei Top-10-Platzierungen.

Ab Saison 2003/04 musste Denifl mit starken Leistungsschwankungen kämpfen. Zwar belegte er regelmäßig die Punkteränge, verpasste aber auch in allen Weltcups die Top 10 und zeitweise gar die Punkteränge. Erst im Dezember 2005 gelang Denifl in Ramsau am Dachstein wieder der Sprung unter die besten zehn mit dem achten Platz im Massenstart. Jedoch konnte er diese Leistung auch weiter nicht halten. Erst beim Sommer-Grand-Prix 2006 erreichte Denifl in Bischofshofen wieder eine Topplatzierung. Beim Teamwettbewerb in Berchtesgaden verpasste die Mannschaft als Vierte sogar einen Podestrang. Ebenso passierte es der Mannschaft auch beim Team-Weltcup in Lago di Tesero im Jänner 2007.

Beim Sommer-Grand-Prix 2007 feierte Denifl in Oberhof mit einem dritten Rang sein erstes A-Klasse-Podium. Nach weiteren Topergebnissen belegte er am Ende den fünften Gesamtrang. Auch in die Saison 2007/08 startete Denifl vielversprechend als Neunter in Kuusamo. Nachdem ihm auch in Trondheim zwei Top-10-Resultate gelangen wähnte man Denifl zurück in der Weltspitze. Jedoch konnte er auch diesmal keine Konstanz zeigen. Zwar erreichte er im Val di Fiemme und in Klingenthal noch einmal zwei Top-10-Platzierungen, es blieben jedoch die letzten bis zum Ende der Saison, die er auf Rang 17 der Gesamtwertung abschloss.

In die neue Saison 2008/09 startete Denifl erfolgreich mit zwei sechsten Plätzen in Kuusamo und zwei vierten Plätzen in Trondheim und Ramsau am Dachstein.[1] Mit der Mannschaft erreichte er in Schonach im Schwarzwald als Dritter wieder einen Podiumsplatz. Bei den Nordischen Skiweltmeisterschaften 2009 konnte Denifl in Liberec als 30. im Einzel und Rang fünf mit der Mannschaft keine Topplatzierungen.

Auch im Weltcup verlief es für Denifl in der Folge erneut turbulent. So verpasste er erneut mehrfach die Punkteränge im Weltcup und erhielt schlussendlich keinen Startplatz bei den Olympischen Winterspielen 2010 in Vancouver. Lediglich als Ersatzmann reiste er nach Kanada. In der folgenden Saison 2010/11 verpasste er mit der Mannschaft in Seefeld in Tirol nur knapp den ersten Teamerfolg und wurde Zweiter. Bei den Nordischen Skiweltmeisterschaften 2011 in Oslo erreichte er in den beiden Einzelwettbewerben die Plätze 13 und 19. Zum Saisonende stellte Denifl in Lahti seine Qualität als Vierter noch einmal unter Beweis und beendete die Saison schließlich erneut auf Rang 17 der Gesamtwertung.

In der Saison 2011/12 gelang Denifl zunehmend der Sprung unter die besten des Weltcups. In Liberec gelang ihm als Dritter eine überraschend gute Einzel-Podiums-Platzierung. In der Weltcup-Gesamtwertung erreichte er Rang 11. Seine bislang beste Saison bestritt Denifl mit der Weltcup-Saison 2012/13, in der er im Jänner 2013 in Klingenthal erneut aufs Podium lief. Auch beim Olympiatest in Sotschi erreichte er Rang drei. Bei den folgenden Nordischen Skiweltmeisterschaften im Val di Fiemme verpasste er nach Rang 20 von der Normalschanze, von der Großschanze als Sechster nur knapp eine Medaille.[2] Dies gelang ihm schließlich mit seinem Partner Bernhard Gruber beim Teamsprint, wo er Silber gewinnen konnte.[3] Zum Saisonende landete er beim Einzelweltcup in Oslo noch einmal auf dem Podium, bevor er die Saison als Achter der Gesamtwertung abschloss.

 
Denifl in Ramsau 2016

In der Saison 2013/14 gelang ihm am 5. Jänner 2014 sein erster Weltcup-Sieg beim Einzel in Tschaikowski.[4][5] Daraufhin erhielt er die Nominierung für die Olympischen Winterspiele 2014 in Sotschi.[6] Dort startete Denifl jedoch nur im Einzelwettbewerb von der Normalschanze und erreichte dabei Rang 19.

Die beiden Weltcup-Saisons 2014/15 und 2015/16 verliefen insgesamt relativ enttäuschend. Vor allem eher mäßige Sprungergebnisse sorgten immer wieder für große Rückstände beim Start in die folgenden Einzelrennen, so dass ein neunter Gesamtrang beim 10-km-Gundersen-Lauf in Val di Fiemme das beste Ergebnis 2015 blieb. Wenn ihm ein guter Sprung gelingt, dann ist er aber immer ein Kandidat fürs Podium, was er im Februar 2016 im finnischen Kuopio mit einem dritten Gesamtrang eindrucksvoll unter Beweis stellte.

Der Start in die Saison 2016/17 gelang erfolgreich. Beim Auftaktbewerb im finnischen Ruka erreichte er im 10-km-Gundersen-Lauf mit Platz 2 das Podium und durfte bereits bei der in Lillehammer folgenden Teamstaffel zusammen mit David Pommer, Mario Seidl und Philipp Orter mit Platz 3 ein weiteres Mal aufs Stockerl. Leider hatte er bei den beiden das Jahr 2016 abschließenden Einzelbewerben in Ramsau am Dachstein Pech bei den Sprüngen und damit keine Chancen mehr auf gute Platzierungen.

Denifl vertrat Österreich 2018 bei den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang. Im Teambewerb von der Großschanze gewann er zusammen mit Lukas Klapfer, Bernhard Gruber und Mario Seidl Bronze. Denifl konnte am 3. März 2018 mit seinem Partner Bernhard Gruber den Kombi-Teamsprint in Lahti gewinnen.[7]

Zur Saison 2019/20 wurde Denifl zusammen mit Thomas Baumann Trainer des österreichischen Continental-Cup-Teams.[8] Für die Saison 2023/24 wurde er zum Cheftrainer der Nordischen Kombiniererinnen des ÖSV ernannt.[9]

Weltcupsiege im Einzel
Nr. Datum Ort Disziplin
1. 5. Jänner 2014 Russland  Tschaikowski Gundersen
Weltcupsiege im Team
Nr. Datum Ort Disziplin
1. 3. März 2018 Finnland  Lahti Teamsprint  1
B-Weltcupsiege im Einzel
Nr. Datum Ort Disziplin
1. 17. März 2001 Norwegen  Mo i Rana Gundersen
2. 3. März 2002 Kanada  Calgary Massenstart
3. 7. März 2002 Vereinigte Staaten  Lake Placid Sprint

Statistik

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Platzierungen bei Olympischen Winterspielen  
Jahr und Ort Wettbewerb
Gundersen NS Gundersen GS Team
Russland  2014 Sotschi 29. 08. 03.
Korea Sud  2018 Pyeongchang 19.
Platzierungen bei Weltmeisterschaften
Jahr und Ort Wettbewerb
Gundersen NS Gundersen GS Sprint Team NS Team GS Teamsprint
Italien  2003 Val di Fiemme 08. 10. 01.
Tschechien  2009 Liberec 30. 05.
Norwegen  2011 Oslo 13. 19.
Italien  2013 Val di Fiemme 20. 06. 05. 02.
Schweden  2015 Falun 28.
Finnland  2017 Lahti 05. 04.
Weltcup-Platzierungen
Saison Platz Punkte
2005/06 27. 181
2007/08 17. 294
2008/09 17. 327
2009/10 23. 204
2010/11 17. 217
2011/12 11. 537
2012/13 08. 418
2013/14 09. 380
2014/15 20. 188
2015/16 18. 259
2016/17 09. 442
2017/18 13. 466
2018/19 20. 266

Auszeichnungen

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Privates

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Denifl lebt heute in Weißkirchen und hat zwei Schwestern. Er ist verheiratet mit seiner Frau Ute und hat zwei Töchter namens Nina und Hanna.[10] In Nauders gibt Denifl in regelmäßigen Abständen Skilanglaufkurse.[11]

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Commons: Wilhelm Denifl – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Willi Denifl nur knapp am Podest vorbei. Kleine Zeitung, 20. Dezember 2008, abgerufen am 26. Februar 2014.
  2. Val di Fiemme: Platz 6 für Willi Denifl. Radio Tirol, 28. Februar 2013, abgerufen am 26. Februar 2014.
  3. Sportminister Norbert Darabos gratuliert Willi Denifl und Bernhard Gruber zur Silbermedaille im Teamsprint. Sportministerium.at, 4. März 2013, abgerufen am 26. Februar 2014.
  4. ÖSV-News: Willi Denifl feiert ersten Weltcupsieg! ÖSV, 5. Januar 2014, abgerufen am 26. Februar 2014.
  5. Im 200. Versuch klappte es mit dem ersten Sieg im Weltcup für Willi Denifl. Nachrichten.at, 7. Januar 2014, abgerufen am 26. Februar 2014.
  6. Denifl: „Die Leute mögen mich auch ohne Sieg“. Tiroler Tageszeitung, 16. Januar 2014, abgerufen am 12. März 2020.
  7. Gruber/Denifl gewannen Kombi-Teamsprint in Lahti (3. März 2018)
  8. Willi Denifl returns as COC team coach in Austria, fis-ski.com vom 12. April 2019, abgerufen am 15. April 2019
  9. Trainerwechsel bei Kombiniererinnen. In: sport.orf.at. 10. Mai 2023, abgerufen am 10. Mai 2023.
  10. Über mich, Offizielle Website, abgerufen am 8. Mai 2018
  11. Langlaufen mit Willi Denifl. Gasthof Lamm, archiviert vom Original am 8. Februar 2013; abgerufen am 26. Februar 2014.