Wolfram(VI)-chlorid ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Chloride und Wolframverbindungen. Es ist eine wichtige Verbindung bei der Herstellung von anderen Wolframverbindungen.[2]
Strukturformel | ||||||||||||||||
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Allgemeines | ||||||||||||||||
Name | Wolfram(VI)-chlorid | |||||||||||||||
Andere Namen |
Wolframhexachlorid | |||||||||||||||
Summenformel | WCl6 | |||||||||||||||
Kurzbeschreibung |
schwarz-violetter Feststoff mit stechendem Geruch[1] | |||||||||||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | ||||||||||||||||
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Eigenschaften | ||||||||||||||||
Molare Masse | 396,56 g·mol−1 | |||||||||||||||
Aggregatzustand |
fest | |||||||||||||||
Dichte |
3,52 g·cm−3[1] | |||||||||||||||
Schmelzpunkt | ||||||||||||||||
Siedepunkt |
346 °C[1] | |||||||||||||||
Löslichkeit |
Zersetzt sich in Wasser[1] | |||||||||||||||
Sicherheitshinweise | ||||||||||||||||
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Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa). |
Gewinnung und Darstellung
BearbeitenWolfram(VI)-chlorid kann durch Chlorierung von Wolfram gewonnen werden.[3]
Es kann auch durch Reaktion von Wolfram(VI)-oxid mit Tetrachlorkohlenstoff unter Ausschluss von Wasser (sonst bildet sich rotes Wolframoxidchlorid WOCl4) gewonnen werden.[3]
Ebenfalls ist die wasserfreie Verbindung zugänglich über die Umsetzung von Wolfram(VI)-oxid mit Hexachlorpropen[4]:
Eigenschaften
BearbeitenWolfram(VI)-chlorid ist ein blauschwarzer, feuchtigkeitsempfindlicher Feststoff. Im Exsikkator über Schwefelsäure, vor Licht geschützt, ist es unbegrenzt lange haltbar. Es ist sehr leicht löslich in Alkohol (mit gelber Farbe), Tetrachlorkohlenstoff (mit roter bzw. dunkelbrauner Farbe), Kohlenstoffdisulfid, Ether, Benzol, Ligroin und Aceton. Diese Lösungen zersetzen sich bei längerem Stehen an der Luft und sehr schnell beim Erwärmen oder bei Zusatz von Wasser.[3]
Wolfram(VI)-chlorid wirkt ätzend und korrosiv. In Wasser ist es wenig löslich, jedoch tritt Hydrolyse unter Freisetzung von Chlorwasserstoff ein. Diese verläuft umso langsamer, je reiner es ist. Die Verbindung kommt in zwei Kristallstrukturen vor, wobei α-Wolfram(VI)-chlorid unter 226 °C stabil ist und eine rhomboedrische Struktur besitzt.[5]
Bei tiefen Temperaturen, beispielsweise in einer Aceton-Trockeneis-Mischung (−78 °C), ändert sich seine Farbe reversibel zu weinrot.[6]
Verwendung
BearbeitenDurch Reaktion mit Arsen oder Arsenwasserstoff kann Wolframarsenid gewonnen werden.[7][8]
Literatur
Bearbeiten- Jason M Kamphaus, Joseph D Rule, Jeffrey S Moore, Nancy R Sottos, Scott R White: A new self-healing epoxy with tungsten (VI) chloride catalyst, J R Soc Interface; 2008 January 6; 5(18); 95–103; doi:10.1098/rsif.2007.1071; PMC 2605505 (freier Volltext).
- Peter Smet, Bart Devreese, Francis Verpoort, Tania Pauwels, Ingrid Svoboda, Sabine Foro, Jozef Van Beeumen, Ludo Verdonck: Preparation and Characterization of a Bis(silsesquioxane)tungsten Complex; Inorg. Chem.; 1998; 37 (26); 6583–6586; doi:10.1021/ic980175y.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c d e f g Eintrag zu Wolfram(VI)-chlorid in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 8. Januar 2018. (JavaScript erforderlich)
- ↑ J. W. Herndon: Tungsten(VI) Chloride. In: Encyclopedia of Reagents for Organic Synthesis (Ed: L. Paquette) 2004, J. Wiley & Sons, New York; doi:10.1002/9780470842898.rt430.pub2.
- ↑ a b c Georg Brauer (Hrsg.) u. a.: Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearbeitete Auflage. Band III, Ferdinand Enke, Stuttgart 1981, ISBN 3-432-87823-0, S. 1558.
- ↑ W. W. Porterfield and S. Y. Tyree, Jr.: Anhydrous metal chlorides. In: S. Young Tyree, Jr. (Hrsg.): Inorganic Syntheses. Band 9. McGraw-Hill Book Company, Inc., 1967, S. 133–136 (englisch).
- ↑ J. C. Taylor and P. W. Wilson: The structure of β-tungsten hexachloride by powder neutron and X-ray diffraction. In: Acta Cryst. (1974), B30, S. 1216–1220; doi:10.1107/S0567740874004572.
- ↑ M. H. Lietzke and M. L. Holt: Tungsten(VI) chloride. In: Ludwig F. Audrieth (Hrsg.): Inorganic Syntheses. Band 3. McGraw-Hill, Inc., 1950, S. 163–166 (englisch).
- ↑ Erik Lassner, Wolf-Dieter Schubert: Tungsten Properties, Chemistry, Technology of the Element, Alloys, and Chemical Compounds. Springer Science & Business Media, 2012, ISBN 978-1-4615-4907-9, S. 145 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ R. J. Meyer: Wolfram. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-662-13401-6, S. 207 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).