Die World Outgames ist ein Sport- und Kulturfestival von und für Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transpersonen, welches erstmals vom 29. Juli bis zum 5. August 2006 im kanadischen Montréal stattfand.
Konzept
BearbeitenDen Outgames geht eine Menschenrechtskonferenz voran. Dadurch soll ein Zusammenwirken von Sport, Kultur und Menschenrechtsarbeit erreicht werden. An der ersten derartigen Konferenz nahmen EU-Kommissar Vladimír Špidla, die Menschenrechtsbeauftragte der Vereinten Nationen Louise Arbour, Abgeordnete, darunter Volker Beck aus Deutschland und Ulrike Lunacek aus Österreich sowie Richter der Obersten Gerichtshöfe zahlreicher Nationen teil.
Die Outgames sind offen für Teilnehmer jeglicher sexueller Orientierung, die Teilnahme erfordert keine Qualifikation. Sie vernetzen Athleten und Artisten aus aller Welt, darunter auch jene Sportler und Künstler, in deren Herkunftsländern Homosexualität verboten oder verborgen ist.
Die World Outgames sind weder mit den AsiaPacific Outgames (2008: Melbourne, 2011: Wellington) noch mit den Gay Games zu verwechseln.
1. World Outgames
BearbeitenEigentlich sollte Montréal 2006 die VII. Gay Games ausrichten, doch weil sie sich mit der Gay-Games Organisation der Federation of Gay Games nicht einigen konnte, entzog diese im Jahr 2004 Montreal kurzfristig die Lizenz zur Ausrichtung und vergab die VII. Gay Games stattdessen nach Chicago. Da Montréal schon mitten in den Vorbereitungen steckte, beschlossen die Organisatoren, ein ganz neues Event ins Leben zu rufen und dieses zugleich mit einer politischen Botschaft zu koppeln. So entstanden die 1st World Outgames, die außer von der Stadt Montréal, der Provinz Québec, der Regierung Kanadas von zahlreichen Unternehmen und Medienhäusern gesponsert wurden.
Die Organisation, die Stadt Montréal sowie die Provinz Québec konnten über 10.000 Athleten aus über 100 Ländern begrüßen. Unmittelbar vor den Outgames hatte eine Konferenz zum Thema LGBT-Menschenrechte mit 1.500 Teilnehmern stattgefunden, und mehr als 5.000 Freiwillige halfen mit, die beiden gekoppelten Events zu organisieren. Dieses Sport-Event war seit den Olympischen Sommerspielen 1976 das größte internationale Sportfestival in der größten Stadt der Provinz Québec.
Finanziell waren die Outgames ein Desaster für die Veranstalter. 5,3 Millionen kanadische Dollar Verlust haben die Veranstalter angehäuft und anschließend Insolvenz angemeldet.
2. World Outgames
BearbeitenDie 2. World Outgames sollten in Berlin durchgeführt werden. Nachdem Berlin seine Bewerbung für 2009 nicht aufrechterhalten konnte, wurde am 2. September 2005 Kopenhagen als Austragungsort auserkoren. Die Veranstaltung fand vom 25. Juli bis zum 2. August 2009 statt.[1]
3. World Outgames
BearbeitenDie dritten World Outgames fanden vom 31. Juli bis zum 11. August 2013 im belgischen Antwerpen statt.[2][3]
4. World Outgames
BearbeitenMiami Beach erhielt 2013 den Zuschlag, die Outgames 2017 auszurichten. Genau einen Tag vor der offiziellen Eröffnung jedoch erhielten die auf ca. 3.000 – 4.000 aus aller Welt angereisten oder bereits in der Anreise befindlichen Teilnehmer eine E-Mail vom Veranstalter der Miami Outgames, dass die Veranstaltung aufgrund finanzieller Engpässe nicht durchgeführt und ein Großteil der Sport- und Kulturevents nicht stattfinden wird. Zahlreiche lokale Organisationen sowie die City of Miami Beach, selbst Sponsor der Outgames, sprangen daraufhin spontan ein und organisierten ad hoc Ersatzevents und kleinere Mini-Turniere, um die große Enttäuschung zumindest lindern zu können.[4]
Weblinks
Bearbeiten- OutGames Gay and Lesbian International Sport Association (GLISA)
- 1st World Outgames, Montreal 2006
- 2nd World Outgames, Kopenhagen 2009 ( vom 22. August 2010 im Internet Archive)
- 3rd World Outgames, Antwerpen 2013 ( vom 6. Januar 2014 im Internet Archive)
- European Gay and Lesbian Sport Federation
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ archive.org: Website der Veranstaltung 2009 ( vom 14. Dezember 2009 im Internet Archive)
- ↑ 3rd World Out Games in Antwerpen ( des vom 3. Oktober 2009 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ archive.org: Website des Veranstalters 2013 ( vom 6. Januar 2014 im Internet Archive)
- ↑ glisa.org: Miami Beach / Miami wins 2017 worldOutgames ( des vom 9. März 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.