Wu’er Kaixi

chinesischer Studentenanführer und Dissident
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Wu’er Kaixi (* 17. Februar 1968 in Peking, Volksrepublik China) ist Uigure und wurde 1989 als Studentenanführer im Tian’anmen-Massaker bekannt.

Wu’er Kaixi 2013
Uigurische Bezeichnung
Arabisch-Persisch (Kona Yeziⱪ): ئۆركەش دۆلەت
Lateinisch (Yengi Yeziⱪ): Ɵrkəx Dɵlət
andere Schreibweisen: Örkesh Dölet
Chinesische Bezeichnung
Kurzzeichen: 吾尔开希·多莱特
Langzeichen: 吾爾開希·多萊特
Umschrift in Pinyin: Wú’ěrkāixī Duōláitè

Wu’er Kaixi[1][2] studierte an der Pädagogischen Universität Peking und gehörte zu den Anführern der Studentenbewegung auf dem Tiananmen-Platz.[1] In China wurde er landesweit bekannt aufgrund eines direkt im Staatsfernsehen ausgestrahlten Treffens von Studentenvertretern mit dem damaligen Ministerpräsidenten Li Peng. Wu’er Kaixi, der seit Tagen im Hungerstreik war und in einem Schlafanzug Li Peng gegenüber saß, widersprach ihm mehrmals, ohne Respekt zu zeigen.[3]

Nach der blutigen Niederschlagung der Studentenproteste durch Einheiten der Volksbefreiungsarmee am 4. Juni 1989 war Wu’er Kaixi auf der Fahndungsliste der Sicherheitsbehörden. Drei Wochen später konnte er mit einem Boot in die britische Kronkolonie Hongkong fliehen. Über Frankreich gelangte er in die USA und beendete dort sein Universitätsstudium.

1996 ging Wu’er Kaixi ins Exil nach Taiwan. In Taipeh betätigte er sich als politischer Kommentator, Investmentbanker, Filmemacher und Dozent.[3][4] 2015 kandidierte er als unabhängiger Abgeordneter für das taiwanesische Parlament.[2]

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Commons: Wu’er Kaixi – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Stefan Simons: Deng wird noch Tausende umbringen lassen. Spiegel, 10. Juli 1989, abgerufen am 6. Oktober 2015.
  2. a b Anführer des Tiananmen-Aufstands kandidiert in Taiwan. NZZ, 24. Juli 2015, abgerufen am 6. Oktober 2015.
  3. a b Felix Lee: Wu'er Kaixi plädiert für gewaltfreien Widerstand. Zeit, 4. Juni 2014, abgerufen am 6. Oktober 2015.
  4. Axel Dorloff, Steffen Wurzel: Tiananmen-Massaker in China: Erinnern ist tabu, auch nach 30 Jahren. In: deutschlandfunkkultur.de. 29. Mai 2019, archiviert vom Original am 30. Mai 2019; abgerufen am 21. Juni 2020.