Schmalschnabelvanga
Der Schmalschnabelvanga (Xenopirostris xenopirostris) ist ein Sperlingsvogel in der Familie der Vangawürger (Vangidae). Diese monotypische Art lebt auf Madagaskar und ist dort endemisch. Der Bestand wird von der IUCN als nicht gefährdet (Least Concern) eingestuft.
Schmalschnabelvanga | ||||||||||||
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Schmalschnabelvanga ♂ | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Xenopirostris xenopirostris | ||||||||||||
(Lafresnaye, 1850) |
Merkmale
BearbeitenDer Schmalschnabelvanga erreicht eine Körperlänge von etwa 24 Zentimeter. Die Kappe, die Ohrdecken und das Kinn des Männchens sind glänzend schwarz. Die Oberseite wird durch ein weißes Kehlband getrennt. Der Mantel (Bereich zwischen Nacken und Schulterfedern), die Schultern, die Oberflügeldecken und der Schwanz sind aschgrau mit braunen Farbtönen, wobei die Schwungfedern etwas dunkler und brauner sind. Der Schwanz ist durchgängig gräulich braun. Die Unterseite ist anders als beim Kinn schmutzig weiß gefärbt. Die Iris ist dunkelbraun. Der markante bläulich weiße Schnabel hat manchmal an der Spitze einen dunklen Flecken und wirkt dabei schmal und globig. Wenn er geschlossen ist entsteht eine kleine Lücke zwischen Ober- und Unterschnabel. Die Beine sind dunkel graublau. Das Weibchen unterscheidet sich vom Männchen dadurch, dass Zügel und vorderer Scheitel weißgrau, die Wangen weiß und die Oberseite aschgrau bräunlich sind. Die Jungvögel ähneln den Weibchen, haben aber eine braunere Oberseite.[1]
Verhalten
BearbeitenMan sieht sie meist in Paaren und oft mischen sie sich sogar unter gemischte Vanga-Gruppen. Ihr Futter suchen sie in den Ecken und Nischen von abgestorbenen oder zerbrochenem Gehölz, speziell unter abgestorbenen Baumrinden und Ästen. Zu ihrer Beute gehören große Insekten und kleinere Wirbeltiere. Ihre kelchförmigen Nester bauen sie normalerweise in Baumgabeln.[1]
Verbreitung und Lebensraum
BearbeitenSie kommen ausschließlich im südlichen Halbwüstenklima Madagaskars vor. Dort sind sie nördlich des Mangoky-Flusses bis östlich zur Stadt Tolagnaro in Höhen zwischen Meeresspiegel und 100 Metern anzutreffen. Sie bevorzugen dornigen Primärwald und küstennahes Wolfsmilch-Gebüsch sowie deren angrenzenden von Menschen zerstörten Umgebungen.[1]
Etymologie und Forschungsgeschichte
BearbeitenFrédéric de Lafresnaye beschrieb den Vogel erstmals unter dem Namen Vanga xenopirostris.[2] Als Teil des Artikels erschien eine Illustration des auffälligen Schnabels. Erst später wurde V. xenopirostris der gleichnamigen Gattung Xenopirostris Bonaparte, 1850 zugeschlagen.
Das Wort »Xenopirostris« setzt sich aus dem griechischen Wort »xenos« für »seltsam, befremdlich« und dem lateinischen Wort »rostris« für »-schnäbelig« zusammen.[3]
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Illustration im Originalartikel aus dem Jahre 1850
Literatur
Bearbeiten- Peter Morris, Frank Hawkins: Birds of Madagascar: A Photographic Guide. Yale University Press, 1998, ISBN 0-300-07755-6.
- Frédéric de Lafresnaye: Sur le genre Vanga, note suivie, de la description du Vanga xenopirostris et de L'Anabate nigro-pectus. Revue et Magasin de Zoologie Pure et Appliquée Series 2, Vol 2 1850, S. 104–108 Originalartikel (franz.)
- James A. Jobling: Helm Dictionary of Scientific Bird Names. Christopher Helm Publishers Ltd, 2009, ISBN 978-1-4081-2501-4. Buch
Einzelnachweise
BearbeitenWeblinks
Bearbeiten- Xenopirostris xenopirostris in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2023.1. Eingestellt von: BirdLife International, 2016. Abgerufen am 18. Dezember 2023.
- BirdLife International: Species Factsheet – Lafresnaye's Vanga (Xenopirostris xenopirostris). Abgerufen am 23. Dezember 2011.
- Schmalschnabelvanga (Xenopirostris xenopirostris) auf eBird.org
- Schmalschnabelvanga (Xenopirostris xenopirostris) bei Avibase
- Xenopirostris xenopirostris im Integrated Taxonomic Information System (ITIS)
- xeno-canto: Tonaufnahmen – Schmalschnabelvanga (Xenopirostris xenopirostris)
- Lafresnaye's Vanga (Xenopirostris xenopirostris) in der Encyclopedia of Life. (englisch).