Mingrelische Sprache

südkaukasische Sprache in Georgien
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Die mingrelische oder me(n)grelische Sprache (Eigenbezeichnung: მარგალური ნინა margaluri nina) wird im Westen Georgiens von ca. 500.000 Menschen gesprochen und ist damit die zweitgrößte der südkaukasischen Sprachen. Sie bildet zusammen mit dem eng verwandten Lasischen die sanische Gruppe dieser Sprachfamilie.

Mingrelisch

Gesprochen in

Georgien Georgien
Sprecher ca. 500.000
Linguistische
Klassifikation
Sprachcodes
ISO 639-1

ISO 639-2

cau

ISO 639-3

xmf

Verbreitung der mingrelischen Sprache (in ocker unterlegt)

Mingrelisch war bis in die jüngste Vergangenheit keine Schriftsprache und ist bis heute in Georgien keine amtlich oder schulisch verwendete Sprache; als Schriftsprache der Mingrelier fungierte seit dem Mittelalter die dem Mingrelischen verwandte georgische Sprache. In jüngster Zeit wird Mingrelisch im nichtamtlichen Rahmen, z. B. in öffentlichen Foren unter Hinzuziehung der georgischen, selten der lateinischen Buchstaben ohne vereinheitlichte Orthographie geschrieben. In Abchasien erscheint mit der Zeitschrift Gali eine mingrelische Zeitung.

Weitere Bezeichnungen für die Sprache sind: georgisch მეგრული ენა megruli ena und abchasisch агыршәа agərš°a (nach dem mittelalterlichen Staat Egrisi), alternative veraltete Bezeichnungen sind (übersetzt): iverische Sprache, Sprache von Odischi oder Sprache von Egrisi.

Dialekte

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Verbreitung der mingrelischen Sprache in der Region Mingrelien und in Abchasien mit ihren Dialekten: 1: Westmingrelisch (=Zugdidi-Samurzaqan-Dialekt), 2: Ostmingrelisch (=Senaki-Dialekt), schraffiert: Mingrelisch vor den Vertreibungen im Krieg in Abchasien 1992–1993

Das Mingrelische teilt sich in zwei Hauptdialekte auf:

  • Samurzaqan (im Osten Abchasiens), Zugdidi im Nordwesten (zugidiši-murzaqaniši) und
  • Senaki im Südosten (senaḳiši)

Phonologie

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Außer den Lauten der georgischen Sprache kennt das Mingrelische noch die Laute ​/⁠ʔ⁠/​ (Sonderbuchstabe ), ​/⁠j⁠/​ (Sonderbuchstabe: ) sowie im Dialekt von Samurzaqan-Zugdidi den Vokal ​/⁠ə⁠/​ (Sonderbuchstabe: ), der hier meistens das i oder u ersetzt.

Mingrelisches Alphabet

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Mkhedruli Mingrelisches

Latein

IPA Transkription
a [ɑ]
b [b]
g [ɡ]
d [d]
e [ɛ]
v [v]
z [z]
t []
i [⁠ɪ]
ǩ []
l [l]
m [m]
n [n]
y [j]
o [ɔ]
[]
zh [ʒ]
r [r]
s [s]
[]
u [u]
ƨ [ə]
p []
k []
ǧ [ɣ]
q []
ɣ [ʔ]
ş / sh [ʃ]
ç / ch [t͡ʃʰ]
ts [t͡sʰ]
dz [d͡z]
ʒ / tz [t͡sʼ]
ç̌ [t͡ʃʼ]
x [x]
j [d͡ʒ]
h [h]

Grammatik

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Literatur

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  • Helmut Glück (Hrsg.): Metzler-Lexikon Sprache. 4., aktualisierte und überarbeitete Auflage. J.B. Metzler, Stuttgart/Weimar 2010, ISBN 978-3-476-02335-3.
  • Alice C. Harris: Mingrelian. In: Alice C. Harris (Hrsg.): The indigenous languages of the Caucasus. Band 1. The Kartvelian languages. Caravan Books, Delmar NY 1991, ISBN 0-88206-068-6, S. 313–394.
  • Otar Kadshaia, Heinz Fähnrich: Mingrelisch-Deutsches Wörterbuch. Reichert, Wiesbaden 2001, ISBN 3-89500-221-6.
  • Ioseb Kipšidze: Grammatika mingrel’skogo (iverskogo) jazyka s chrestomatieju i slovarëm. St. Petersburg 1914 (russisch).
  • Georgij A. Klimov: Megrel’skij jazyk. In: Jazyki mira: kavkazskie jazyki. Indrik, Moskau 2001.
  • Heinz Fähnrich (Hrsg.): Kartwelsprachen. Reichert, Wiesbaden 2008, ISBN 3-89500-653-X.
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Wiktionary: Mingrelisch – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen