Yamaha FZR 1000

Motorrad von Yamaha Motors
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Die Yamaha FZR 1000 (ab 1989 mit der Zusatzbezeichnung EXUP) ist ein Motorrad, das Yamaha Motor in den Jahren 1987 bis 1995 produzierte. Das Konzept ihres flüssigkeitsgekühlten Vierzylinder-Reihenmotors mit Fünfventiltechnik übernahm ihr Hersteller von der Yamaha FZ 750.[2] Durch vom Rennsport inspirierte Fahrwerkstechnik ist die FZR 1000 fahrstabiler und leichter als vergleichbare Motorräder ihrer Zeit.[3]

Yamaha
Yamaha FZR 1000 EXUP von 1989
Yamaha FZR 1000 EXUP von 1989
Yamaha FZR 1000 EXUP von 1989
Yamaha FZR 1000
Hersteller: Yamaha Motor Company
Bauzeit: 1987 bis 1995
Stückzahl:
Vorgängermodell: keines
Nachfolgemodell: Yamaha YZF 1000 R Thunderace
Technische Daten
Motor: Viertaktmotor, flüssigkeitsgekühlter Vierzylinder-Reihenmotor, DOHC, 5 Ventile pro Zylinder, Nasssumpfschmierung
Hubraum: 989 oder 1003 cm³
Leistung: bis zu 107 kW (145 PS)[1]
Getriebe: 5-Gang
Antrieb: Kette
Leergewicht:
Höchstgeschwindigkeit: bis zu 265 km/h
Bremsen: Scheibenbremsen, vorn 2 × Ø 320/... mm,
hinten Ø 267 mm
Tankinhalt: 19 l
Kraftstoffverbrauch:
FZR 1000 Genesis von 1987
Yamaha FZR 1000 Exup von 1991 mit Zubehör-Schalldämpfer
Yamaha FZR 1000 von 1989 mit Modifikationen für Rennen

Der Motor der Yamaha FZR 1000 ist ein Vierzylinder-Viertakt-Ottomotor mit einem Hubraum von zuerst 989 cm³, später 1003 cm³. Er leistet (in der offenen Ausführung von 1991) 103 kW (140 PS) bei 10.000/min. Er ist flüssigkeitsgekühlt und hat pro Zylinder fünf Ventile, davon sind drei Einlass- und zwei Auslassventile. Diese werden von zwei obenliegenden Nockenwellen (DOHC-Ventilsteuerung) gesteuert. Das Getriebe hat fünf Gänge, von der Getriebeausgangswelle wird das Antriebsmoment durch einen Kettentrieb mit Rollenkette an das Hinterrad übertragen. Der Rahmen besteht aus Aluminiumprofilen und ist von der Werksrennmaschine „Genesis“ (lat. „Schöpfung“) abgeleitet. Vorn hat die FZR 1000 eine (nur in der Federvorspannung verstellbare) Teleskopgabel, hinten eine Schwinge mit verstellbarem Zentralfederbein. Der Federweg beträgt 130 mm, die Verstellung ist sowohl in der Federvorspannung als auch in der Zugstufendämpfung möglich. Ab 1991 gab es vorn eine Upside-Down-Gabel von Kayaba. Der Standrohrdurchmesser der Vorderradgabel wurde im Lauf der Bauzeit von 41 mm auf 43 mm vergrößert, gleichzeitig verringerte sich der Federweg um 10 auf 120 mm. Vorn hat die FZR 1000 eine Vierkolben-Festsattel-Doppelscheibenbremse mit 320 mm Durchmesser, hinten eine Einfach-Scheibenbremse mit Zweikolben-Festsattel und 267 mm Durchmesser.[4]

Exup-System

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1989 exportierte Yamaha mit der FZR 1000 Exup erstmals das 1987 eingeführte „Exhaust Ultimate Powervalve“.[5][6] Das ist eine patentierte Walze im Abgassammler zwischen den Abgaskrümmern und dem Schalldämpfer, die Auslegung auf hohe Spitzenleistung geschuldetem Drehmomentschwund bei mittleren Drehzahlen entgegenwirkt, indem sie passend Abgasgegendruckwellen zu den Auslassventilen zurückwirft.[7] Diese Walze wird drehzahlabhängig mittels Servomotor und Seilzügen gesteuert. Im Jahr 2000 bekam die Honda Fireblade und ein Jahr später die Suzuki GSX-R 1000 ein ähnliches System.[8] Das Ventil im Auspuff kann auch unterstützen, strenger gewordene Geräuschlimits einzuhalten.

Fahrleistungen

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Das Modell von 1989 beschleunigt in 3 Sekunden von 0 auf 100 km/h und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 267 km/h. Die europäische Version der FZR war serienmäßig auf 74 kW (100 PS) gedrosselt und hatte eine Höchstgeschwindigkeit von 235 km/h laut ABE (Modell 1992).

Modellgeschichte

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  • 1987 bis 1988: FZR 1000 Genesis. Vier Fallstromvergaser von Mikuni, 99 kW (135 PS).
  • 1989 bis 1990: FZR 1000 Exup: Rahmen ohne Unterzüge, Deltabox-Schwinge, mehr Hubraum, Exup-System, geänderte Verkleidung, Streuscheiben bündig und geneigt.
  • 1991 bis 1993: FZR 1000 Exup: Rahmenheck teils aus Aluminiumguss statt Stahlrohr, Upsidedown-Gabel von Kayaba Kōgyō, trapezförmige Projektionsscheinwerfereinheit statt einzelner Scheinwerfer.
  • 1994 bis 1995: FZR 1000 Exup: Doppelscheinwerfer ("Foxeye-Design"), nochmals geänderte Gabel, vorn größerer Bremsscheibendurchmesser und Sechskolbenbremsszangen, vier Gleichdruckvergaser von Mikuni.

Nachfolge

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Auf die FZR 1000 Exup folgte 1996 die bis 2002 gebaute YZF 1000 R Thunderace mit weitgehend gleichem Motor und Exup, aber konventioneller Teleskopgabel und quaderförmigen Schwingenholmen, also Einsparungen. Vorangegangen war das Erscheinen des von Tadao Baba entwickelten Konkurrenzmodells Honda Fireblade im Jahr 1992.[9] Es dauerte bis 1998, bis Yamaha mit der YZF-R 1 wieder aufschließen konnte.

Literatur

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  • Alan Dowds: Motorräder. Atemberaubende Superbikes der Welt. Edition XXL, Fränkisch Krumbach 2005, ISBN 3-89736-329-1, Seiten 399–403.
  • Roland Brown: Motorräder: Faszination und Abenteuer. Übersetzung aus dem Englischen: Scriptorium Köln. Parragon Books, Bath 2006, ISBN 1-4054-7903-5.
  • Joachim Kuch, Jürgen Gaßebner: Yamaha Motorräder seit 1955. Motorbuch-Verlag, Stuttgart 2004, ISBN 3-613-02280-X, Seite 154–156.
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Commons: Yamaha FZR1000 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Peter Limmert: Gebrauchtberatung Yamaha FZR 1000 Exup. In: motorradonline.de. 27. Mai 1999, abgerufen am 10. August 2023.
  2. 1987 FZR1000. Yamaha Motor Co., abgerufen am 23. August 2023.
  3. Ralf Schneider: Yamaha FZR 1000 im Youngtimer-Check. Motor Presse Stuttgart, 2. Juli 2020, abgerufen am 10. August 2023.
  4. Roland Brown: Motorräder: Faszination und Abenteuer. Übersetzung aus dem Englischen: Scriptorium Köln. Parragon Books, Bath 2006, ISBN 1-4054-7903-5, Seiten 216–217
  5. Fred Siemer: Kultbike Yamaha FZR 1000 Exup. Motor Presse Stuttgart, 24. Februar 2014, abgerufen am 23. August 2023.
  6. 1987 FZR400R. Yamaha Motor Co., abgerufen am 23. August 2023.
  7. Patent EP0307898B1: Abgassteuervorrichtung für Motorräder. Angemeldet am 14. September 1988, veröffentlicht am 23. Februar 1994, Anmelder: Yamaha Motor Co Ltd, Erfinder: Takahashi Naoshisa, Hiraguchi Yoshitsugu.
  8. Powervalves: the open and shut case. Bauer Media Group, abgerufen am 7. September 2023.
  9. Kevin Ash: On the cutting edge – Kevin Ash meets Tadao Baba, the man who revolutionised sports bike design with the Honda FireBlade. The Daily Telegraph, 12. September 2000, archiviert vom Original am 29. Juni 2011; abgerufen am 2. Oktober 2009 (englisch).