Das Flugsparrendreieck oder Sparrendreieck (lokal umgangssprachlich auch Züri-Vieri[1]) ist eine Stützkonstruktion für weit vorkragende Giebeldächer, die ihren historischen Ursprung in der Region Zürich hat. Flugsparrendreiecke verhindern als unverrückbarer Dreiecksverband das Abrutschen der Freigespärre von steilen Sparrendächern. Sie sind bei Wand- und Zwischenpfetten oder nur bei Wandpfetten angeordnet.[2] Zum Flugsparrendreieck gehört oft ein verziertes Hängeholz, so dass die Konstruktion visuell an die Zahl 4 erinnert.
Die Holzkonstruktion wurde ab dem 17. Jahrhundert und wird auch heute noch[3] angewandt. Die meist kunstvoll verzierten Sparrendreiecke stellen ein Beispiel der Zimmermannskunst dar.[4] Flugdreiecke wurden als dekorative Elemente auch bei Pfettendächern angebracht, obwohl sie dort keine statische Funktion haben.[5]
Literatur
Bearbeiten- Hans Koepf, Günther Binding: Bildwörterbuch der Architektur. Mit englischem, französischem, italienischem und spanischem Fachglossar (= Kröners Taschenausgabe. Bd. 194). 4., überarbeitete Auflage. Kröner, Stuttgart 2005, ISBN 3-520-19404-X (Digitalisat auf moodle.unifr.ch, abgerufen am 7. Januar 2024), S. 424: Schwebegiebel.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Züri-Vieri. In: de.unionpedia.org. Abgerufen am 7. Januar 2024.
- ↑ Isabell Hermann: Die Bauernhäuser beider Appenzell. Appenzeller Verlag, Herisau 2004, ISBN 978-3-85882-387-8, S. 111.
- ↑ Mehrfamilienhäuser. Auf der Website von Hanspeter Keller, Architekturbüro, Stammheim. Abgerufen am 15. November 2018.
- ↑ Haus zur Farb und Malerhüsli. Auf: www.citymobile.ch, abgerufen am 15. November 2018.
- ↑ Jost Kirchgraber: Das bäuerliche Toggenburger Haus und seine Kultur. Im oberen Thur- und Neckertal in der Zeit zwischen 1648 und 1798. VGS Verlagsgenossenschaft, St. Gallen 1990, ISBN 978-3-7291-1056-4, S. 25