Żory

Stadt in Woiwodschaft Schlesien
(Weitergeleitet von Zory)

Żory [ˈʐɔrɨ] (deutsch Sohrau) ist eine Stadt mit rund 63.000 Einwohnern im südwestlichen Teil der polnischen Woiwodschaft Schlesien.

Żory
Wappen von Żory
Żory (Polen)
Żory (Polen)
Żory
Basisdaten
Staat: Polen

Woiwodschaft: Schlesien
Powiat: Kreisfreie Stadt
Fläche: 65,00 km²
Geographische Lage: 50° 3′ N, 18° 42′ OKoordinaten: 50° 2′ 44″ N, 18° 41′ 38″ O
Einwohner: 62.844
(31. Dez. 2020)[1]
Postleitzahl: 44-240
Telefonvorwahl: (+48) 32
Kfz-Kennzeichen: SZO
Wirtschaft und Verkehr
Straße: SkoczowKattowitz
RybnikPszczyna
Nächster int. Flughafen: Katowice
Gmina
Gminatyp: Stadtgemeinde
Fläche: 65,00 km²
Einwohner: 62.844
(31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 967 Einw./km²
Gemeindenummer (GUS): 2479011
Verwaltung (Stand: 1998)
Stadtpräsident: Waldemar Socha
Adresse: Aleja Wojska Polskiego 25
44-240 Żory
Webpräsenz: www.zory.pl

Geographie

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Sohrau östlich von Ratibor und südöstlich von Rybnik auf einer Landkarte von 1905
 
Häuser am Ring
 
Pfarrkirche
 
Gebäude aus dem Jahr 1903, beherbergte 2013 eine Musikschule
 
Nepomuk-Säule auf dem Ring
 
Museum des Feuers

Die Stadt liegt in der Region Oberschlesien an der Ruda (Raude) auf 283 m ü. NHN[2], etwa 30 Kilometer südwestlich von Kattowitz im Südosten von Schlesien. Die tschechische Grenze liegt ca. 20 Kilometer südwestlich der Stadt.

Stadtgliederung und Einwohnerzahlen

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Żory gliedert sich in folgende Stadtteile:[3]

Stadtteil Einwohner
os. 700-lecia Żor
[Siedlung „700 Jahre Żory“]
3397
os. Sikorskiego
[Władysław Sikorski-Siedlung]
9972
os. Korfantego
[Korfanty-Siedlung]
4879
os. Księcia Władysława
[Herzog-Władysław-Siedlung]
7363
os. Pawlikowskiego
[Pawlikowski-Siedlung]
6477
os. Powstańców Śląskich
[Siedlung der Schlesischen Aufständischen]
5851
Zachód [West] 3543
Śródmieście [Innenstadt] 2612
Kleszczówka (Klischczowka) 3546
Rowień – Folwarki (Rowin) 2355
Osiny (Oschin) 1155
Kleszczów (Klischczow) 1692
Baranowice (Baranowitz) 1669
Rogoźna (Rogoisna) 2001
Rój (Roy) 4262

Geschichte

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Sohrau erhielt nach 1273 das Stadtrecht und war bis dahin noch ein Dorf gewesen.[4] Bis 1532 gehörte die Stadt zum Herzogtum Oppeln-Ratibor. Die Stadt erlitt wiederholt starke Rückschläge, 1558 durch die Pest[4] sowie 1552, 1583, 1661, 1702 und 1807 durch Stadtbrände. 1807 wurde auch das Rathaus auf dem Ring vernichtet und anschließend nicht wieder aufgebaut.

Im 18. Jahrhundert gehörte Sohrau zur Steuerrätlichen Inspektion in Neustadt O.S.[5] Um 1783 war die Stadt von einer Mauer umgeben, die Gassen waren jedoch noch nicht gepflastert, sondern mit unbehauenem Holz belegt. 1782 leistete Friedrich II. der Ortschaft eine Aufbauhilfe in Höhe von 12.850 Reichstalern für die Errichtung von sechs Neubauten und zur Ansiedlung von zehn Tuchmachern und weiteren Fachkräften.[4] Im 18. und 19. Jahrhundert war die Leinenweberei von großer Bedeutung für die Stadt. An ihre Stelle trat im 19. Jahrhundert die Eisen- und Maschinenindustrie.

1818 wurde die Stadt Teil des neu gebildeten preußischen Kreises Rybnik.

Am Anfang des 20. Jahrhunderts hatte Sohrau eine evangelische und eine katholische Kirche, eine Synagoge, eine Eisengießerei und Maschinenfabrik, eine Wollweberei, zwei Sägewerke, eine Getreidemühle, zwei Ziegeleien, ein Elektrizitätswerk und war Sitz eines Amtsgerichts.[2]

Bei der Volksabstimmung in Oberschlesien am 20. März 1921 wurden in Sohrau 2353 Stimmen (69,4 %) für den Verbleib bei Deutschland abgegeben, 1036 Stimmen (30,6 %) waren für den Anschluss an Polen. Mit dem Großteil des Landkreises Rybnik wurde die Stadt dennoch am 3. Juli 1922 dem polnischen Staat eingegliedert.[6]

Beim Überfall auf Polen wurde Żory am 1. September 1939 von der Wehrmacht besetzt, und im Oktober 1939 dem „Großdeutschen Reich“ angeschlossen und erneut in Sohrau umbenannt. Die Sohrauer Synagoge wurde in dieser Zeit zweckentfremdet und das Gebäude sollte zum Kino umgebaut werden. 1942 verwarf die Stadtverwaltung diese Umbaupläne. Am 24. März 1945 wurde die kriegszerstörte Stadt von der Roten Armee erobert. Die deutsche Bevölkerung wurde in den folgenden Jahren zum größten Teil vertrieben. Aufgrund von Zechen- und Hüttenstilllegungen herrscht heute eine hohe Arbeitslosigkeit.

Demographie

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Bevölkerungsentwicklung bis 1921
Jahr Einwohnerzahl Anmerkungen
1783 1100 davon 979 Christen und 121 Juden (214 Bürgerhäuser und 88 wüste Stellen)[4]
1794 1554 polnische Sprache ist vorherrschend[7]
1803 1683 [8]
1807 1711 [7]
1810 1788 [8]
1816 1982 [9] nach anderen Angaben 1982 Einwohner, davon 84 Evangelische, 1696 Katholiken, 202 Juden[8]
1818 2041 [7]
1820 2116 [7]
1821 2185 [8]
1825 2234 darunter 127 Evangelische, 274 Juden[10]
1831 2701 [7]
1837 3355 [7]
1840 3848 davon 98 Evangelische, 3258 Katholiken, 492 Juden[11]
1843 4044 [7]
1849 3438 nach der Hungersnot und Typhusepidemie 1846–1849[7]
1855 3346 [12] nach anderen Angaben 3336 Einwohner[7]
1858 3611 [7]
1861 3662 davon 211 Evangelische, 2976 Katholiken, 475 Juden;[12] 1264 Einwohner sprechen Deutsch, 2398 Polnisch[7]
1867 3991 am 3. Dezember[13]
1871 4042 darunter 250 Evangelische und 500 Juden (2100 Polen);[14] nach anderen Angaben 4043 Einwohner (am 1. Dezember), davon 175 Evangelische, 3493 Katholiken, 375 Juden[13]
1890 4429 davon 235 Evangelische, 3944 Katholiken, 250 Juden
1905 4642 davon 323 Evangelische und 98 Juden[2][15]
1910 4936 [15]
Anzahl Einwohner bis heute

Hochschulen

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Stadtpräsident

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An der Spitze der Verwaltung steht der Stadtpräsident. Seit 1998 ist dies Waldemar Socha, der zunächst der Unia Wolności angehörte, aber seit 2006 für sein eigenes Wahlkomitee antritt. Die turnusmäßige Wahl im April 2024 brachte folgendes Ergebnis:[16]

  • Waldemar Socha (Wahlkomitee „Żory-Wählervereinigung und Waldemar Socha“) 55,0 % der Stimmen
  • Kazimierz Daijka (Wahlkomitee „Lokale Verwaltung Żory und Kazimierz Daijka“) 27,9 % der Stimmen
  • Daniel Wawrzyczek (Prawo i Sprawiedliwość) 17,2 % der Stimmen
  • Grzegorz Piliszek (Kukiz’15) 3,5 % der Stimmen

Damit wurde Amtsinhaber Socha bereits im ersten Wahlgang für eine weitere Amtszeit gewählt.

Die turnusmäßige Wahl im Oktober 2018 brachte folgendes Ergebnis:[17]

  • Waldemar Socha (Wahlkomitee „Żory stimmt für Waldemar Socha“) 47,3 % der Stimmen
  • Anna Gaszka (Lokale Verwaltung Żory) 25,9 % der Stimmen
  • Dariusz Domański (Prawo i Sprawiedliwość) 23,4 % der Stimmen
  • Grzegorz Piliszek (Kukiz’15) 3,5 % der Stimmen

In der daraufhin notwendigen Stichwahl setzte sich Amtsinhaber Socha mit 55,0 % der Stimmen gegen seine Herausforderin Gaszka durch und wurde für eine weitere Amtszeit gewählt.

Stadtrat

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Der Stadtrat von Żory besteht aus 23 Mitgliedern. Die Wahl 2018 führte zu folgendem Ergebnis:[18]

  • Koalicja Obywatelska (KO) 27,3 % der Stimmen, 7 Sitze
  • Prawo i Sprawiedliwość (PiS) 27,0 % der Stimmen, 7 Sitze
  • Wahlkomitee „Żory-Wählervereinigung und Waldemar Socha“ 25,6 % der Stimmen, 6 Sitze
  • Wahlkomitee „Lokale Verwaltung Żory und Kazimierz Daijka“ 17,4 % der Stimmen, 3 Sitze
  • Übrige 2,6 % der Stimmen, kein Sitz

Die Wahl 2018 führte zu folgendem Ergebnis:[19]

  • Wahlkomitee „Żory stimmt für Waldemar Socha“ 38,7 % der Stimmen, 9 Sitze
  • Prawo i Sprawiedliwość (PiS) 28,8 % der Stimmen, 7 Sitze
  • Lokale Verwaltung Żory 27,9 % der Stimmen, 7 Sitze
  • Kukiz’15 4,6 % der Stimmen, kein Sitz

Städtepartnerschaften

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Żory unterhält mit folgenden Städten Partnerschaften:

Persönlichkeiten

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Söhne und Töchter der Stadt

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Personen, die mit diesem Ort in Verbindung stehen

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  • Piotr Klimek (1881–1940), von 1924 bis 1940 Propst und Dekan in Żory. Nach ihm ist eine Straße in Żory benannt worden.

Westlich des Stadtkerns verläuft die Autobahn A1.

Der ÖPNV in Żory ist seit dem 1. Mai 2014 kostenlos.[20]

Siehe auch

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Literatur

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Commons: Żory – Album mit Bildern

Einzelnachweise

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  1. a b Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2020. Główny Urząd Statystyczny (GUS) (PDF-Dateien; 0,72 MB), abgerufen am 12. Juni 2021.
  2. a b c Meyers Großes Konversations-Lexikon. 6. Auflage, Band 18, Leipzig/Wien 1909, S. 570.
  3. B. Kieczka, G. Utrata – Moja „Mała Ojczyzna“ Dzieje Żor, wydanie XI
  4. a b c d Friedrich Gottlob Leonhardi: Erdbeschreibung der preussischen Monarchie, Band 3, Teil 1, Halle 1792, S. 109–110.
  5. Historia Powiatu Prudnickiego – Starostwo Powiatowe w Prudniku. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 16. November 2020; abgerufen am 9. November 2020.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.powiatprudnicki.pl
  6. Vgl. Ergebnisse der Volksabstimmung (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive) abger. am 24. August 2010
  7. a b c d e f g h i j k Felix Triest: Topographisches Handbuch von Oberschlesien, Wilh. Gottl. Korn, Breslau 1865, S. 792–793.
  8. a b c d Alexander August Mützell und Leopold Krug: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preussischen Staats. Band 5: T–Z, Halle 1823, S. 384–391, Ziffer 691.
  9. Alexander August Mützell und Leopold Krug: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preussischen Staats. Band 4: P–S, Halle 1823, S. 339, Ziffer 309.
  10. Johann Georg Knie: Alphabetisch-Statistisch-Topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preuß. Provinz Schlesien, mit Einschluß des jetzt ganz zur Provinz gehörenden Markgrafthums Ober-Lausitz und der Grafschaft Glatz; nebst beigefügter Nachweisung von der Eintheilung des Landes nach den verschiedenen Zweigen der Civil-Verwaltung. Melcher, Breslau 1830, S. 1022–1023.
  11. Johann Georg Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preusz. Provinz Schlesien. 2. Auflage. Graß, Barth und Comp., Breslau 1845, S. 929.
  12. a b Felix Triest: Topographisches Handbuch von Oberschlesien, Wilh. Gottl. Korn, Breslau 1865, S. 738, Ziffer 95.
  13. a b Königliches Statistisches Bureau: Die Gemeinden und Gutsbezirke der Provinz Schlesien und ihre Bevölkerung. Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. Dezember 1871. Berlin 1874, S. 350–351, Ziffer 3.
  14. Gustav Neumann: Das Deutsche Reich in geographischer, statistischer und topographischer Beziehung. Band 2, G. F. O. Müller, Berlin 1874, S. 180–181, Ziffer 12.
  15. a b Michael Rademacher: Deutsche Verwaltungsgeschichte von der Reichseinigung 1871 bis zur Wiedervereinigung 1990. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 10. Mai 2023.
  16. Ergebnis auf der Seite der Wahlkommission, abgerufen am 27. Juni 2024.
  17. Ergebnis auf der Seite der Wahlkommission, abgerufen am 4. September 2020.
  18. Ergebnis auf der Seite der Wahlkommission, abgerufen am 27. Juni 2024.
  19. Ergebnis auf der Seite der Wahlkommission, abgerufen am 4. September 2020.
  20. Za darmo autobusem po Żorach. Ruszyła bezpłatna komunikacja miejska. TVN24, 1. Mai 2014, abgerufen am 7. August 2023 (polnisch).