Die bislang älteste Weinrechnung, die in Deutschland erhalten geblieben ist, stammt vom 18. November 1211.[1] Aufgrund der Bedeutung der Angelegenheit wurde der Weinverkauf in einen beurkundeten Vertrag in Latein integriert.

Urkunde 1211

Geschichte

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Beteiligte waren Mitglieder der Familie Greiffenclau, bekannt als Herren von Winkel und in späteren Generationen von Schloss Vollrads. Emmircho und Heinrich Grifenclawa traten ihr Recht am Zehnten der Güter des St. Viktorstiftes gegen eine pauschale Entschädigung in Höhe von drei Fuder[2] Wein (etwa 3.600 Liter) pro Jahr ab. Dieser Wein wurde wiederum von deren Bruder Ruthard, welcher das Amt des Domcellarar zu Mainz innehatte, mit unbefristetem Vertrag abgekauft und zum Seelenheil der Familie dem Spendenfonds der Stiftsherren zu St. Viktor gestiftet. Die Rechnung beinhaltet den Namen des Verkäufers, den Namen des Käufers, die Ware in Art und Menge, das Datum des Kaufvertrages, sowie die Namen der Zeugen des Vertrages. Das Siegel des beurkundenden Erzbischofs Siegfried II. von Eppstein an gelbroten Seidenschnüren beschließt den Vertrag. Der Vertrag enthält bereits damals noch unverzichtbare Kenngrößen. Aus der fehlenden Angabe der Preise kann man schließen, dass es jährlich unterschiedliche Festlegungen gab, die nicht im Vorfeld bei einem langfristig gültigen Geschäftsabschluss vereinbart werden konnten. Auch damals galt die Abhängigkeit des Preises von Menge und Güte. Das Originaldokument liegt im Mainzer Stadtarchiv.[3]

Literatur

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  • Ludwig Falck, Mainzer Regesten 1200–1250 zur Geschichte der Stadt, ihrer geistlichen und weltlichen Institutionen und Bewohner. Textband Mainz 2007 (Beiträge zur Geschichte der Stadt Mainz 35,1) S. 90f. Nr. 172 sowie im Zweiten Teil Tafel VII (s/w-Abbildung)
  • Rowald Hepp: Weinrechnungen im Laufe der Zeit. Buchhaltung und Rechnungslegung des Weingutes Schloss Vollrads (= Schriften zur Weingeschichte. Bd. 166, ISSN 0302-0967). Gesellschaft für Geschichte des Weines, Wiesbaden 2010, S. 7.
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Einzelnachweise

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  1. RIplus Regg. EB Mainz 2 [n. 803], in: Regesta Imperii Online, abgerufen am 9. August 2016.
  2. Im Originaltext steht carratas = Wagenladungen.
  3. Ulrike Würzberg: Älteste Weinrechnung im Schloss Vollrads in Winkel wurde vor 800 Jahren ausgestellt. In: Wiesbadener Kurier. 30. Dezember 2011, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 24. September 2012.@1@2Vorlage:Toter Link/www.wiesbadener-kurier.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)