Çankırı

Bezirk und Stadt in Çankırı, Türkei

Çankırı (früher Qankiri oder deutsch Tschankiri) ist eine türkische Stadt in Anatolien. Sie ist die Provinzhauptstadt der gleichnamigen Provinz Çankırı und Sitz des zentralen Landkreises (Merkez). Çankırı liegt etwa 125 Kilometer nordwestlich von Ankara und ist die größte Stadt der Provinz.

Çankırı
Çankırı (Türkei)
Çankırı (Türkei)

Blick von der Altstadt zur Neustadt
Basisdaten
Provinz (il): Çankırı
Koordinaten: 40° 36′ N, 33° 37′ OKoordinaten: 40° 36′ 0″ N, 33° 37′ 0″ O
Höhe: 800 m
Einwohner: 87.589[1] (2020)
Telefonvorwahl: (+90) 376
Postleitzahl: 18 000
Kfz-Kennzeichen: 18
Struktur und Verwaltung (Stand: 2021)
Gliederung: 14 Mahalle
Bürgermeister: İsmail Hakkı Esen (MHP)
Postanschrift: Cumhuriyet Mah.
Atatürk Bulvarı No: 15
18100 Merkez / Çankırı
Website:
Landkreis Çankırı
Einwohner: 97.326[1] (2020)
Fläche: 609 km²
Bevölkerungsdichte: 160 Einwohner je km²

Geographie

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Landkreis

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Der bevölkerungsreichste Landkreis der Provinz befindet sich im Südwestteil dieser und grenzt an die Kreise Eldivan und Korgun im Westen, an den Kreis Ilgaz im Norden, an den Kreis Yapraklı im Nordosten sowie den Kreis Kızılırmak im Südosten. Provinzüberschreitend hat der Kreis eine gemeinsame Grenze mit dem Landkreis Bayat der Provinz Çorum. Der Landkreis hat nach dem Kreis Eldivan die zweitniedrigste Bevölkerungsdichte.

Zum Landkreis gehören neben der der Stadt Çankırı noch 50 Dörfer (Köy) mit durchschnittlich 195 Bewohnern. Ünür ist mit 884 Einwohnern das größte Dorf. Der Kreis gab 1987 bzw. 1990 insgesamt etwa zwei Drittel seines Kreisgebietes (bezogen auf die Kreisflächen von 2014) an die zwei neu gebildeten Landkreise Kızılırmak (im Südosten) sowie Korgun (im Nordwesten) ab.

Bevölkerungsentwicklung

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Nachfolgende Tabelle zeigt den vergleichenden Bevölkerungsstand am Jahresende für die Provinz, den zentralen Landkreis und die Stadt Çankırı sowie den jeweiligen Anteil an der übergeordneten Verwaltungsebene. Die Zahlen basieren auf dem 2007 eingeführten adressbasierten Einwohnerregister (ADNKS).[2]

Jahr Provinz Landkreis Stadt
real % real % real
2020 192.428 50,58 97.326 90,00 87.589
2019 195.789 49,99 97.882 89,65 87.748
2018 216.362 44,38 96.025 87,82 84.331
2017 186.074 51,29 95.444 90,49 86.369
2016 183.880 50,11 92.139 89,80 82.740
2015 180.945 48,93 88.538 89,33 79.091
2014 183.550 47,06 86.381 88,55 76.490
2013 190.909 44,56 85.073 87,50 74.442
2012 184.406 45,67 84.225 88,09 74.192
2011 177.211 46,79 82.921 87,40 72.473
2010 179.067 45,01 80.590 86,40 69.631
2009 185.019 43,47 80.431 85,90 69.087
2008 176.093 45,15 79.511 85,00 67.588
2007 174.012 46,40 80.748 84,95 68.596

Zur Volkszählung 1985 gab es neben der Kreisstadt (Şehir) mit 41.420 Einwohnern noch drei Bucaks: den zentralen (Merkez) mit 21.835, Kızılırmak (14.945) und Korgun (10.091 Einw.). Insgesamt waren das 88.291 Einwohner.

Klimatabelle

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Çankırı (755 m)
Klimadiagramm
JFMAMJJASOND
 
 
42
 
4
-4
 
 
32
 
7
-3
 
 
38
 
13
0
 
 
45
 
18
4
 
 
58
 
24
9
 
 
46
 
28
12
 
 
20
 
32
15
 
 
23
 
32
15
 
 
20
 
28
10
 
 
33
 
21
6
 
 
26
 
12
0
 
 
46
 
6
-2
_ Temperatur (°C)   _ Niederschlag (mm)
Quelle: MGM, Normalperiode 1991–2020[3]
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Çankırı (755 m)
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Mittl. Temperatur (°C) −0,4 1,5 6,0 11,0 15,9 20,1 23,4 23,3 18,5 12,7 5,5 1,4 11,6
Mittl. Tagesmax. (°C) 3,9 7,0 12,8 18,3 23,5 28,0 32,0 32,2 27,5 20,9 12,4 5,7 18,7
Mittl. Tagesmin. (°C) −3,8 −2,9 0,1 4,2 8,7 12,3 14,7 14,6 10,1 5,8 0,2 −2,0 5,2
Niederschlag (mm) 41,6 31,7 38,1 45,2 57,8 45,5 20,4 22,9 20,0 32,5 26,3 45,9 Σ 427,9
Sonnenstunden (h/d) 2,2 3,8 5,3 6,6 7,8 9,4 10,6 9,9 8,4 6,1 4,1 2,0 6,4
Regentage (d) 10,40 9,27 9,90 11,43 13,40 11,10 4,83 5,00 5,17 7,67 7,13 10,23 Σ 105,53
Quelle: MGM, Normalperiode 1991–2020[3]

Geschichte

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Der antike Name der Stadt war altgriechisch (ἡ) Γάγγρα Gangra (f. sg.)[4], auch (τὰ) Γάγγρα[5] (n. pl.) oder (αἱ) Γάγγραι[6] (f. pl.), unter den Römern hieß sie altgriechisch Γερμανικόπολις, lateinisch Germanicopolis. Sie war 340/41 der Schauplatz der Synode von Gangra, auf der die Lehren der Eustathianer verurteilt wurden. Im 8. Jahrhundert litt sie unter zwei Arabereinfällen und wurde danach stark befestigt. Im Osmanischen Reich war Çankırı Hauptstadt eines Sandschaks des Eyâlet Anadolu, später des Vilâyet Kastamonu.

Zu Beginn des Völkermordes an den Armeniern wurden am „Roten Sonntag“, dem 24. April 1915, armenische Intellektuelle aus Istanbul nach Çankırı deportiert und dort interniert.[7][8]

Persönlichkeiten

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Literatur

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Einzelnachweise

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  1. a b Nufusune.com: Çankırı-Merkez Nüfusu İlçe Mahalle Köy Nüfusu, abgerufen am 25. März 2021 (türkisch)
  2. Central Dissemination System/Merkezi Dağıtım Sistemi (MEDAS) des TÜIK, abgerufen am 25. März 2021
  3. Resmi İstatistikler: İllerimize Ait Mevism Normalleri (1991–2020). Staatliches Meteorologisches Amt der Türkischen Republik, abgerufen am 26. Mai 2021 (türkisch).
  4. Roger Matthews: Landscapes of Terror and Control: Imperial Impacts in Paphlagonia. In: Near Eastern Archaeology 67/4, 2004, S. 210 f.
  5. Walther Ruge: Gangra 1. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band VII,1, Stuttgart 1910, Sp. 707.
  6. Walther Ruge: Gangra 1. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band VII,1, Stuttgart 1910, Sp. 707.
  7. Taner Akçam: Young Turks' Crime Against Humanity: The Armenian Genocide and Ethnic Cleansing in the Ottoman Empire. Princeton University Press, 2012, S. 184–185 (englisch)
  8. Raymond Kévorkian: The Armenian Genocide. A Complete History. I. B. Tauris, London/New York 2011, S. 253 (englisch)
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Commons: Çankırı – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien