Élise Thiébaut

französische Autorin, Journalistin und Feministin

Élise Thiébaut (geboren am 12. März 1962 in Marseille) ist eine französische Autorin, Journalistin und Feministin.

Élise Thiébaut (2019)

Leben und Wirken

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Élise Thiébaut hat Novellen, Essays und Sachbücher verfasst. Sie beschäftigt sich vor allem mit der gesellschaftlichen Stellung und politischen Repräsentation von Frauen.[1] Gemeinsam mit Agnès Boussuge schrieb sie mehrere Jugendbücher zu Frauen in der Politik, Gewalt in der Partnerschaft und Genitalverstümmelung.[2] Als Journalistin schrieb sie für die Huffington Post[3] und die feministische Zeitschrift Clara Magazine von Femmes solidaires.[4]

2017 erschien ihr Buch Ceci est mon sang, petite histoire des règles, de celles qui les ont et de ceux qui les font („Dies ist mein Blut. Eine kleine Geschichte der Regeln – der Frauen, die sie haben, und der Männer, die sie machen“),[5] das in zahlreiche Sprachen übersetzt wurde.[6][7] Darin erzählt sie eine humorvolle Geschichte der Menstruation und betrachtet die damit verbundenen, bis heute wirksamen Tabus in Religion, Gesellschaft, Naturwissenschaft und Wirtschaft.[8][9]

In ihrem 2019 erschienenen Buch Mes ancêtres les gauloises („Meine Vorfahren, die Gallierinnen“) entwirft Élise Thiébaut entlang der genealogischen Linie ihrer weiblichen Vorfahren eine Geschichte Frankreichs aus Frauensicht.[10][11][12][13] Anlässlich der aktuellen Diskussion um den Erhalt einer „urfranzösischen“ Identität zeigt sie anhand ihrer eigenen Herkunft, dass von einer solchen Identität keine Rede sein kann, sondern die Geschichte ihrer Familie immer schon durch Migration, Sklavenhandel und Umweltzerstörung geprägt war.

Ehrenamtliches Engagement

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Thiébaut ist Mitglied im Verein Avocats sans frontières France (Anwälte ohne Grenzen) und hat sich dort für die Rettung von Amina Lawal[14] eingesetzt.

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Commons: Élise Thiébaut – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Laure Adler: Féministe ? affirmatif ! avec Christine Bard, Elise Thiébaut et Véronique Blanchard. 28. Februar 2017; (französisch).
  2. Lionel Labosse: Pour en finir avec les mutilations sexuelles, pour collèges et lycées : Le pacte d’Awa, d’Agnès Boussuge et Élise Thiébaut. 17. Dezember 2007; (französisch).
  3. Élise Thiébaut. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 17. Februar 2018; abgerufen am 22. Januar 2020 (französisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.huffingtonpost.fr
  4. Elise Thiébaut, journaliste. (französisch).
  5. Ceci est mon sang par Élise Thiébaut. 2017; (französisch).
  6. Esta es mi sangre | Hoja de Lata. Abgerufen am 22. Januar 2020 (europäisches Spanisch).
  7. Questo è il mio sangue di Élise Thiébaut. In: il Tascabile. 8. März 2018, abgerufen am 22. Januar 2020 (italienisch).
  8. Carole Chatelain: Les règles : histoire d'un tabou. 9. Januar 2017; (französisch).
  9. Amandine Schmitt: Pourquoi il est urgent de parler librement des règles. 16. Juli 2017; (französisch).
  10. Mes ancêtres les Gauloises. Abgerufen am 6. Dezember 2019 (französisch).
  11. Élise Thiébaut, ou comment secouer le roman national. 11. September 2019, abgerufen am 6. Dezember 2019 (französisch).
  12. Pourquoi il faut lire "Mes ancêtres les Gauloises", ce livre d'Histoire génial et féministe. Abgerufen am 6. Dezember 2019 (französisch).
  13. Élise Thiébaut : " Mes ancêtres le Gauloises ". Abgerufen am 22. Januar 2020 (deutsch).
  14. Camille Bauer: Amina acquittée ! 26. September 2003; (französisch).