Émile Probst
Émile Probst, auch Emil Probst, (geboren 15. Oktober 1913 in Vianden[1]; gestorben 2. Dezember 2004 in Luxemburg (Stadt)) war ein luxemburgischer Verleger, Zeichner, Illustrator, Karikaturist, Grafiker und Glasmaler.
Leben
BearbeitenÉmile Probst wurde in Vianden als Sohn des Lehrers Nicolas Probst und seiner Frau Anne-Marie Noirhomme geboren. Er war verheiratet mit Denise Probst-Massin (* 19. Februar 1913 in Brüssel; † 18. Oktober 1980), die ebenfalls Künstlerin war. Mit ihr zusammen entwarf er viele Buntglasfenster.
Joseph Probst ist sein älterer Bruder (* 18. November 1911 in Luxemburg; † 8. Juli 1997), der ebenfalls auch Künstler war. Joseph Probst war Maler, Keramiker und Glasmaler.[2] Die Brüder gestalteten zum Beispiel in Echternach in der Basilika St. Willibrord der Reichsabtei Echternach mehrere Glasfenster gemeinsam.[3]
In der Zeit von 1935 bis 1941 war er künstlerischer und technischer Leiter der Sankt-Paulus-Druckerei, 1945 war er Mitbegründer der Zeitschrift Revue.
Émile Probst starb 2004 im Alter von 91 Jahren.
Weitere Fenster (Auswahl)
BearbeitenWeitere Fenster von Émile Probst sind in der Kathedrale unserer lieben Frau in der Stadt Luxemburg.[4]
- mehrere Fenster in der Kirche Schmerzhafte Mutter (Fürstenhausen) in Völklingen, 1954[5]
- mehrere Fenster in der Kirche St. Johannes Baptista in Altenkessel (Saarbrücken), um 1955[6]
- Fenster Luxemburger Gnadenbild der Trösterin der Betrübten in der Kirche Saint-Georges in Fischbach, 1957[7]
- mehrere Fenster in der Kirche St. Hubertus in Jägersfreude (Saarbrücken), 1958[8]
Zusammen mit seinem Bruder gestaltete er 1951 drei Fenster im Chor der Kirche St. Martin in Düdelingen. Auf ihnen sind Johannes der Täufer, Martin von Tours und die heilige Barbara dargestellt.[9]
Werke (Auswahl)
BearbeitenAuf der New York World’s Fair im Jahr 1939 in New York City stellte er zusammen mit Josef Meyers und Pierre Blanc die Landesgeschichte des Herzogtums für den luxemburgischen Pavillon in einer übergroßen Illustration dar.[10]
Für Bischof Léon Lommel entwarf er 1949 das Wappen.[11]
Probst illustrierte 1945 für den luxemburgischen Kunsthistoriker und Autoren Georges Schmitt (* 19. Dezember 1907 in Luxemburg; † 14. Juli 1986) das Kinder- und Jugendbuch Aus dem Liewe vum Zënt Märten.[12]
Weiter veröffentlichte Probst in den 1960er Jahren eine Reihe von Heiligenleben als Bilderbücher, die auch übersetzt wurden. Er galt als einer der "besten Illustratoren religiöser Bilderbücher".[13] Er illustrierte sechs Heiligengeschichten, die von dem Religionspädagogen Josef Quadflieg geschrieben sind im Patmos Verlag:
- Aus dem Leben des hl. Franz von Assisi, 1963
- Aus dem Leben der Mutter Gottes, 1963
- Aus dem Leben des Hl. Paulus, 1964
- Aus dem Leben des Hl. Antonius von Padua, 1964
- Aus dem Leben des Hl. Martin, 1965
- Aus dem Leben des Hl. Nikolaus, 1965
Im Jahr 1962 schuf er für die katholische Pfarrkirche in Bonneweg aus Kupferplatten eine Kreuzigungsgruppe für den Chorraum.[14]
Zusammen mit seiner Frau Denise Probst-Massin entwarf er im Jahr 1966 einen 4 mal 3 Meter großen Wandteppich für die Kapelle Glacis.[15] Die Fenster in der Kapelle sind ebenfalls von ihnen.[16]
Literatur
Bearbeiten- Georges Hausemer: Luxemburger Lexikon – Das Großherzogtum von A-Z., Seite 344, Editions Guy Binsfeld, Luxemburg 2006, ISBN 978-2-87954-156-3. (Digitalisat im Internet Archive)
Weblinks
Bearbeiten- Glasfenster von Émile Probst in Deutschland und Luxemburg Bei der Forschungsstelle Glasmalerei des 20. Jh. e. V.
- Glasfenster von Émile Probst zusammen mit Denise Probst-Massin in Deutschland und Luxemburg Bei der Forschungsstelle Glasmalerei des 20. Jh. e. V.
- Glasfenster von Émile Probst zusammen mit Joseph Probst in Luxemburg Bei der Forschungsstelle Glasmalerei des 20. Jh. e. V.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Luxemburg Zivilstandsregister, 1796–1941; Geburten 1913, Urkunde Nr. 26. In: FamilySearch. Abgerufen am 5. Mai 2023.
- ↑ Probst, Joseph. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band 6, Nachträge H–Z. E. A. Seemann, Leipzig 1962, S. 362–362 (Textarchiv – Internet Archive – Leseprobe).
- ↑ Forschungsstelle Glasmalerei: Echternach, Saint-Willibrord
- ↑ Forschungsstelle Glasmalerei: Luxembourg, Cathédrale Notre-Dame
- ↑ Forschungsstelle Glasmalerei: Völklingen-Fürstenhausen, Kath. Kirche Schmerzhafte Mutter.
- ↑ Forschungsstelle Glasmalerei: Saarbrücken-Altenkessel, Kath. Kirche St. Johannes Baptist.
- ↑ Forschungsstelle Glasmalerei: Fischbach, Saint-Georges.
- ↑ Forschungsstelle Glasmalerei: Saarbrücken-Jägersfreude, Kath. Kirche St. Hubertus.
- ↑ Forschungsstelle Glasmalerei: Dudelange, Saint-Martin
- ↑ Luxemburg auf der Weltausstellung von New-York 1939. In: Jong-Hémecht - Saturday, 1 July 1939;. 1. Juli 1939, abgerufen am 7. Mai 2023.
- ↑ Das Wappen des hochwürdigsten Herrn Bischof-Koadjutors, Mgr. Léon Lommel, entworfen von Emil Probst. Der Wahlspruch lautet: Nos autem populus tuus — Wir aber sind dein Volk. In: Luxemburger Wort - 28.06.1949 (eluxemburgensia.lu);. 28. Juni 1949, abgerufen am 7. Mai 2023.
- ↑ Aus dem Liewe vum Zënt Märten. Biller vum Émile Probst. In: Luxemburger Autorenlexikon. Abgerufen am 7. Mai 2023.
- ↑ mp: Das religiöse Bilderbuch. In: Luxemburger Wort - 17.11.1967 (eluxemburgensia.lu); Seite 4. 17. November 1967, abgerufen am 5. Mai 2023.
- ↑ DAS NEUE CHORBILD DER PFARRKIRCHE VON BONNEWEG. In: Luxemburger Wort - 18.9.1962 (eluxemburgensia.lu); Seite 4. 18. September 1962, abgerufen am 8. Mai 2023.
- ↑ Hd.: Konsekrationsfeier in der Glaciskapelle. In: Luxemburger Wort - 9.9.1966 (eluxemburgensia.lu); Seite 3. 9. September 1966, abgerufen am 5. Mai 2023.
- ↑ Forschungsstelle Glasmalerei: Luxembourg-Glacis, Nativité de la B.V.M.
Personendaten | |
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NAME | Probst, Émile |
ALTERNATIVNAMEN | Probst, Emil; Probst, Emile D. |
KURZBESCHREIBUNG | luxemburgischer Verleger, Zeichner, Illustrator, Künstler, Grafiker und Glasmaler |
GEBURTSDATUM | 15. Oktober 1913 |
GEBURTSORT | Vianden |
STERBEDATUM | 2. Dezember 2004 |
STERBEORT | Stadt Luxemburg |