Österreichischer Schriftsteller/innenverband
Der Österreichische Schriftsteller/innenverband, früher Österreichische Schriftstellerverband (englisch: Austrian Writers’ Association; abgekürzt OeSV oder ÖSV bzw. AWA) ist eine österreichische Berufsvereinigung für Autoren. Der Verband wurde 1945 gegründet und war eine der ersten österreichischen Berufsvereinigungen nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges.
Österreichischer Schriftsteller/innenverband (Austrian Writers’ Association) (OESV (AWA)) | |
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Rechtsform | Verein (ZVR: 295943463) |
Gründung | 28. September 1945 |
Sitz | Wien |
Zweck | Plattform für österreichische Autoren bzw. für solche mit besonderem Bezug zu Österreichs |
Vorsitz | Christian Teissl |
Website | www.oesv.or.at |
Geschichte und Ziele
BearbeitenDie Vereinsgründung wurde am 11. Juni 1945 von Oskar Maurus Fontana als Vorsitzender eines Proponentenkomitees im Wiener Rathaus in die Wege geleitet. Am 17. September 1945 fand die konstituierende Versammlung des Verband demokratischer Schriftsteller und Journalisten statt. 1946 waren 873 Personen Mitglieder.[1] In den ersten Nachkriegsjahren war eine der Hauptaufgaben des Vereins, Papier für die Autoren zu beschaffen. Erster Vorsitzender war der Literaturhistoriker Edwin Rollett, der bis 1951 in dieser Funktion blieb. Ab 1954 trug der Verband den Namen Österreichischer Schriftstellerverband.[2]
Anliegen des Verbandes sind die Begegnung der Autoren und der Gedankenaustausch mit dem Publikum. Doppelmitgliedschaften mit anderen Literaturverbänden, etwa P.E.N. und Grazer Autorenversammlung, sind möglich. Der Verband hat seinen Sitz in Wien.
Aktivitäten
BearbeitenLesungen
BearbeitenDer OESV veranstaltet zwischen 12 und 15 Lesungen pro Jahr. Zu den häufig gewählten Veranstaltungsorten zählen das Literaturhaus Wien, das Österreichische Gesellschafts- und Wirtschaftsmuseum, das Österreichische Kulturzentrum im Palais Palffy, die Österreichische Gesellschaft für Literatur und die Österreichische Gesellschaft für Musik.
Publikation
BearbeitenZweimal jährlich erscheint die Zeitschrift Literarisches Österreich in der Neuerscheinungen von Mitgliedern rezensiert werden. Zusätzlich werden Essays, Grafiken und allgemeine Informationen über Literatur abgedruckt. Seit 2010 erscheint zusätzlich einmal im Jahr ein Themenheft.
Die folgenden Anthologien mit Texten der Verbandsmitglieder wurden herausgegeben:
- Vom Wort zum Buch, Lyrik. Edition Doppelpunkt, Wien 1998, ISBN 3-85273-056-2
- Gedanken-Brücken, Prosatexte. Edition Doppelpunkt, Wien 2000, ISBN 3-85273-102-X
- Kaleidoskop, Prosatexte. Edition Atelier, Wien 2005, ISBN 3-902498-01-3
Literaturpreis
BearbeitenDreimal wurden vom OESV Literaturpreise ausgeschrieben:
- 2001 Wilhelm-Szabo-Lyrikwettbewerb
- 2006 Christine-Busta-Lyrikpreis
- 2010 Kurzprosa-Wettbewerb zum Thema: „Sprachräume – Schreibwelten“
Liste der Präsidenten
Bearbeiten- Edwin Rollett (1945–1951)
- Rudolf Holzer (1951–1960)
- Oskar Maurus Fontana (1960–1964)
- Wilhelm Waldstein (1964–1970)
- Ernst Schönwiese (1971–1974)
- Franz Richter (1974–1978)
- Hans Krendlesberger (1978–1990)
- Roman Rocek (1991–1995)
- Hermann Lein (1995–2000)
- Heinz Gerstinger (2000–2001)
- Alfred Warnes (2001–2009)
- Sidonia Gall (vormals Binder) (2009–2017)
- Marianne Gruber (2017–2021)
- Christian Teissl (seit 2021)
Literatur
Bearbeiten- Herbert Zeman (Ed.): Das 20. Jahrhundert, Geschichte der Literatur in Österreich Vol. 7, Akademische Druck- u. Verlagsanstalt, Graz 1999, ISBN 3-201-01687-X
- Klaus Zeyringer (Ed.): Österreichische Literatur seit 1945, Haymon Verlag, Innsbruck 2001, ISBN 3-85218-379-0
- Österreichischer Schriftstellerverband (Eigentümer, Herausgeber, Verleger): Festschrift 65 Jahre Österreichischer Schriftstellerverband, Wien 2010, 88 Seiten, PDF
- Christian Teissl: Von Bachmann bis Qualtinger. In. Wiener Zeitung (extra) vom 22./23. April 2023 https://www.tagblatt-wienerzeitung.at/nachrichten/reflexionen/geschichten/2185636-Von-Bachmann-bis-Qualtinger.html