Łaniewo (Lidzbark Warmiński)

Dorf in Polen
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Łaniewo (deutsch Launau) ist ein Dorf in der Landgemeinde Lidzbark Warmiński (Heilsberg) im Powiat Lidzbarski (Heilsberger Kreis) in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren.

Geographische Lage

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Das Dorf liegt im ehemaligen Ostpreußen, im historischen Ermland, an der Alle, etwa neun Kilometer westsüdwestlich von Heilsberg (Lidzbark Warmiński) und 63 Kilometer südlich von Königsberg.

 
Dorfstraße (2014)

Geschichte

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Launau, an der Alle, östlich von Elbing und westlich von Heilsberg, auf einer Landkarte von 1910

Im 18. Jahrhundert gehörte das Dorf Launau zum Amt Heilsberg. 1785 wird es als ein königliches Dorf mit 42 Feuerstellen (Haushaltungen) beschrieben.[1]

Während der Schlacht bei Heilsberg am 10. Juni 1807 zwischen französischen Truppen unter Napoleon Bonaparte einerseits und russischen sowie preußischen Truppen andererseits fand nachmittags bei Launau ein Gefecht statt.[2]

Das Dorf Launau hatte am 1. Dezember 1913 eine Flächengröße von 1149,3 Hektar und 107 viehhaltende Haushaltungen; gezählt wurden unter anderem 229 Pferde, 433 Stück Rindvieh, 139 Schafe und 557 Schweine. Auf der Gemarkung des Dorfs standen 408 Apfelbäume, 222 Birnbäume, 205 Kirschbäume und 305 Pflaumen- und Zwetschgenbäume.[3]

Am 1. April 1927 hatte der Forstgutsbezirk Launau eine Flächengröße von 1309 Hektar, und am 16. Juni 1925 hatte dieser Gutsbezirk zehn Einwohner. Zu denselben Zeiten hatte der benachbarte Gutsbezirk Sperlings eine Flächengröße von 376 Hektar und 101 Einwohner.[4] Am 30. September 1928 wurden der Forstgutsbezirk Launau und der Gutsbezirks Sperlings in die Landgemeinde Launau eingegliedert.[5]

Am 1. April 1927 hatte der benachbarte Gutsbezirk Zechern eine Flächengröße von 809 Hektar, und am 16. Juni 1925 hatte dieser Gutsbezirk 105 Einwohner.[6] Am 30. September 1929 wurde der Gutsbezirks Sperlings in die Landgemeinde Launau eingegliedert.[5]

Im Jahr 1945 gehörte die Landgemeinde Launau zum Landkreis Heilsberg im Regierungsbezirk Königsberg im Gau Ostpreußen des Deutschen Reichs.

Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Region im Frühjahr 1945 von der Roten Armee besetzt. Anschließend wurde Launau zusammen mit der gesamten südlichen Hälfte Ostpreußens von der Sowjetunion besatzungsrechtlich der Volksrepublik Polen zur Verwaltung überlassen. Der Ortsname wurde zu ‚Łaniewo‘ polonisiert. In der Folgezeit wurde die einheimische Bevölkerung von der polnischen Administration aus dem Kreisgebiet vertrieben.

Demographie

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Bevölkerungsentwicklung bis 1945
Jahr Einwohner Anmerkungen
1782 königliches Dorf mit 42 Feuerstellen (Haushaltungen)[1]
1818 143 königliches Bauerndorf[7]
1852 433 Dorf[8]
1858 469 Dorf, davon 13 Evangelische und 456 Katholiken, auf einer Fläche von 4550 Morgen, in 61 Wohngebäuden[9]
1864 500 am 3. Dezember[10]
1867 502 am 3. Dezember, Landgemeinde[11]
1871 515 am 1. Dezember, Landgemeinde, davon vier Evangelische und 511 Katholiken[11]
1885 606 am 1. Dezember, Landgemeinde, davon sieben Evangelische und 599 Katholiken[12]
1895 536 am 2. Dezember, Landgemeinde, davon sechs Evangelische und 530 Katholiken[13]
1910 592 am 1. Dezember[14][15]
1933 845 [16]
1939 855 [16]

Literatur

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  • Launau, Dorf, Kreis Heilsberg, Regierungsbezirk Königsberg, Provinz Ostpreußen, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Launau (meyersgaz.org)
  • Sperlings, Rittergut, Kreis Heilsberg, Regierungsbezirk Königsberg, Provinz Ostpreußen, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Sperlings (meyersgaz.org)
  • Zechern, Rittergut, Kreis Heilsberg, Regierungsbezirk Königsberg, Provinz Ostpreußen, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Zechern (meyersgaz.org)
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Einzelnachweise

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  1. a b Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preußen. Teil I: Topographie von Ost-Preußen. Marienwerder 1785, Anhang Volständige Topographie vom Ost-Preußischen Cammer-Departement, S. 107 (Google Books).
  2. Pallas – Eine Zeitschrift für Staats- und Kriegs-Kunst, Band I, Cotta, Tübingen 1808, S. 263–264 (Google Books).
  3. Gemeindelexikon über den Viehstand und den Obstbau für den Preußischen Staat, Bände 1: Ostpreußen, S. 90–91, Ziffer 52 (Google Books).
  4. Kurt Albrecht: Die preußischen Gutsbezirke, in: Zeitschrift des Preussischen Statistischen Landesamts, 67. Jahrgang, Berlin 1927, S. 344–477, insbesondere S. 372, 6. Kreis Heilsberg, Ziffer 9 und Ziffer 23 (Google Books).
  5. a b Amtsbezirk Reimerswalde (Territorial.de)
  6. Kurt Albrecht: Die preußischen Gutsbezirke, in: Zeitschrift des Preussischen Statistischen Landesamts, 67. Jahrgang, Berlin 1927, S. 344–477, insbesondere S. 372, 6. Kreis Heilsberg, Ziffer 28 (Google Books).
  7. Alexander August Mützell und Leopold Krug: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preussischen Staats. Band 3: Kr–O, Halle 1822, S. 76, Ziffer 903 (Google Books).
  8. Topographisch-statistisches Handbuch des Preußischen Staats (Kraatz, Hrsg.). Berlin 1856, S. 339 (Google Books).
  9. Adolf Schlott: Topographisch-statistische Uebersicht des Regierungs-Bezirks Königsberg, nach amtlichen Quellen. Hartung, Königsberg 1861, S. 111, Ziffer 72 (Google Books).
  10. Preußisches Finanzministerium: Die Ergebnisse der Grund- und Gebäudesteuerveranlagung im Regierungsbezirk Königsberg. Berlin 1966, 8. Kreis Heilsberg, S. 10–17, Ziffer 68 (Google Books).
  11. a b Königliches Statistisches Bureau: Die Gemeinden und Gutsbezirke der Provinz Preussen und ihre Bevölkerung. Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871 bearbeitet und zusammengestellt. Berlin 1874, S. 114–115, Ziffer 57 (Google Books).
  12. Königliches statistisches Bureau: Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und anderer amtlicher Quellen. I. Provinz Ostpreußen, Berlin 1888, S. 128–129, Ziffer 52 (Google Books).
  13. Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Band 1: Provinz Ostpreußen, Berlin 1898, S. 124–125, Ziffer 52 (Google Books).
  14. Launau, Dorf, Kreis Heilsberg, Regierungsbezirk Königsberg, Provinz Ostpreußen, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Launau (meyersgaz.org)
  15. Gemeindeverzeichnis.de
  16. a b Michael Rademacher: Kreis Heilsberg. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.