Žepa

Dorf in Bosnien und Herzegowina

Žepa (kyrillisch Жепа) ist ein Ort im Osten von Bosnien und Herzegowina. Er gehört zur Gemeinde Rogatica in der Republika Srpska. Internationale Bekanntheit erlangte er durch den Bosnienkrieg.

Žepa
Жепа
Žepa (Bosnien und Herzegowina)
Žepa (Bosnien und Herzegowina)
Basisdaten
Staat: Bosnien und Herzegowina Bosnien und Herzegowina
Entität: Republika Srpska
Gemeinde: Rogatica
Koordinaten: 43° 57′ N, 19° 8′ OKoordinaten: 43° 57′ 13″ N, 19° 7′ 59″ O
Höhe: 500 m. i. J.
Fläche: 4,85 km²
Einwohner: 133 (2013)
Bevölkerungsdichte: 27 Einwohner je km²

Geografie

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Žepa befindet sich im ostbosnischen Bergland etwas oberhalb des gleichnamigen Flusses am Südhang des Berges Zlovrh (1525 m). 3 Kilometer östlich mündet der gleichnamige Fluss in die Drina. Der Ort liegt 20 km nordöstlich von Rogatica, 20 km südwestlich von Srebrenica, 20 km nordwestlich von Višegrad sowie 9 km von der serbischen Grenze entfernt, alles Luftlinie.

Geschichte

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Blick über Žepa

Während des Bosnienkrieges war Žepa neben Srebrenica und Goražde eine der drei letzten verbliebenen bosniakischen Enklaven im ansonsten von Truppen der Republika Srpska gehaltenen Ostbosnien. Dabei waren die Lebensbedingungen in Žepa bis zum Frühjahr 1993 die schlechtesten von allen Enklaven.[1] Die wenigen UN-Konvois, die versuchten, den abgelegenen Ort mit Hilfslieferungen zu versorgen, wurden bis Mitte Januar von serbischen Truppen daran gehindert.[2] Funkamateure gaben bekannt, dass innerhalb weniger Tagen in der belagerten Ortschaft um die 300 Menschen an Hunger und Kälte gestorben waren.[3] Im April 1993 wurde die Stadt zur UN-Schutzzone erklärt und eine kleine ukrainische UNPROFOR-Truppe zur Überwachung hier stationiert. Im Juli 1995 eroberte die Armee der bosnischen Serben Žepa und vertrieb oder tötete alle muslimischen Bewohner. Der Kommandant von Žepa – Avdo Palić – verschwand nach der Eroberung und seiner Gefangennahme spurlos. Die „Vereinigung der Mütter von Srebrenica und Žepa“ bemüht sich heute um die Aufklärung der Schicksale hunderter Verschwundener aus diesem Gebiet.

Bevölkerung

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Zur Volkszählung 1991 hatte der Ort 2440 Einwohner. Davon bezeichneten sich 2315 als Bosniaken (94,9 %) und 104 als Serben (4,3 %).

Sehenswürdigkeiten

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Redžep Pašina kula

Südlich des Ortszentrums überspannt eine einbogige osmanische Brücke die Klamm der Žepa. Sie wurde wie die 20 km südöstlich gelegene Brücke über die Drina in Višegrad auf Geheiß des osmanischen Großwesirs Sokollu Mehmed Pascha, der aus der Gegend stammte, errichtet und von Ivo Andrić in seinem Werk „Die Brücke über die Žepa“ (Most na Žepi) beschrieben. Ursprünglich befand sie sich nahe der Mündung der Žepa in die Drina, wurde jedoch 1966–68 im Zuge der Aufstauung der Drina abgebaut und an ihren heutigen, höher gelegenen Standort versetzt.

Weiterhin sehenswert ist der Wehrturm des Recep Pascha (Redžep Pašina kula) im Ortszentrum.

Einzelnachweise

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  1. Ivana Nizich, Helsinki Watch: War Crimes in Bosnia-Hercegovina, S. 404
  2. With Barricade of Logs Serbs Block U.N. Convoy to Isolated Bosnian Town, Washington Post, 17. Januar 1993
  3. ARD-Tagesschau vom 17. Januar 1993, hörbar in der 8. Minute und 30 Sek.
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Commons: Žepa – Sammlung von Bildern
  • Private Website mit vielen Informationen und zahlreichen Bildern aus Žepa (bosnisch)