1. Nationalparlament Osttimors
Das 1. Nationalparlament Osttimors wurde bei den Parlamentswahlen in Osttimor 30. August 2001 als Verfassunggebende Versammlung gewählt, um die Verfassung Osttimors auszuarbeiten. Zu diesem Zeitpunkt stand Osttimor noch unter Verwaltung der Vereinten Nationen. Mit der Entlassung Osttimors in die Unabhängigkeit 2002 wurde die Versammlung in das neue Nationalparlament Osttimors umgewandelt.
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1. Nationalparlament Osttimors | |
20. Mai 2002 (15. September 2001) – 2007 | |
Wahl | 2001 |
Mitglieder | 88 |
Parlamentspräsident | Francisco Guterres (FRETILIN) |
Premierminister | Marí Bin Amude Alkatiri (FRETILIN, bis 2006) José Ramos-Horta (unabhängig, 2006–2007) Estanislau da Silva (FRETILIN, 2007) |
Regierungskoalition | Aliança da Maioria Parlamentar (AMP) |
Im 1. Nationalparlament Osttimors saßen zwölf Parteien und ein unabhängiger Abgeordneter.
Abgeordnete
BearbeitenDirekt gewählte Abgeordnete[1] | ||
Distrikt | Abgeordneter | Partei |
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Aileu | Alfredo da Silva | FRETILIN |
Ainaro | Mário Ferreira | FRETILIN |
Baucau | Elias Freitas | FRETILIN |
Bobonaro | José Andrade da Cruz | FRETILIN |
Cova Lima | Gervásio Cardoso de Jesus da Silva | FRETILIN |
Dili | Cipriana da Costa Pereira | FRETILIN |
Ermera | José Soares | FRETILIN |
Lautém | Armindo da Conceiçaõ Silva Freitas | FRETILIN |
Liquiçá | Joaquim Barros Soares | FRETILIN |
Manatuto | Flávio Maria Guterres da Silva | FRETILIN |
Manufahi | Arão Noé de Jesus da Costa Amaral | FRETILIN |
Oe-Cusse Ambeno | António da Costa Lelan | unabhängig |
Viqueque | Januário Soares | FRETILIN |
Eindeutiger Gewinner der Wahl war die FRETILIN, die 55 der 88 Sitze besetzte, aber in verschiedene Gruppen zersplittert war.
Aus jedem der 13 Distrikt des Landes wurde ein Direktkandidat entsandt. Zwölf von den Distriktsabgeordneten gehörten der FRETILIN an, nur in Oe-Cusse Ambeno gewann der unabhängige Kandidat António da Costa Lelan. 22 Abgeordnete waren weiblich.
Geschehen
BearbeitenDie Abgeordneten wurden am 15. September 2001 vereidigt und traten am 17. September erstmals zusammen.[2] Die Versammlung ersetzte das von der UN-Verwaltung (UNTAET) eingesetzte National Council, der sich am 14. Juli 2001 aufgelöst hatte.[3]
Francisco Lu Olo Guterres wurde Parlamentspräsident, Arlindo Marçal (PDC, bis 2002) und Francisco Xavier do Amaral (ASDT) stellvertretende Präsidenten. Jacob Fernandes (FRETILIN) wurde zweiter Stellvertreter. Das parlamentarische Sekretariat wurde von den FRETILIN-Abgeordneten António Tilman Cepeda (Sekretär), Judite Dias Ximenes (Vize) und Maria Teresa Hono Lay Correia (Vize).[4] Sie wurden am 25. Juni 2002 von Francisco Carlos Soares (Sekretär), Maria Terezinha Viegas (Vize) und Rosária Corte-Real (Vize) abgelöst.[5] Als Corte-Real im September 2002 Vizeministerin wurde, ersetzte sie im Präsidium Maria Avalziza Lourdes als Vizesekretärin.[6] Am 20. Mai 2002 wurde Osttimor in die Unabhängigkeit entlassen und die Versammlung zum Parlament.
2006 wurde Alkatiri aufgrund der Unruhen in Osttimor von Staatspräsident Xanana Gusmão zum Rücktritt gezwungen. Sein Nachfolger wurde der bisherige parteilose Außenminister José Ramos-Horta. Nachdem dieser 2007 zum neuen Staatspräsidenten gewählt worden war, übernahm Estanislau da Silva von der FRETILIN das Amt bis zu den regulären Neuwahlen am 30. Juni 2007.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ UNTAET: 2001 CONSTITUENT ASSEMBLY ELECTIONS – List of elected district representatives 17. September 2001 ( vom 16. März 2021 im Internet Archive), abgerufen am 26. April 2020.
- ↑ Annemarie Devereux: Timor-Leste’s Bill of Rights: A Preliminary History, ANU Press 2015, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
- ↑ Joanne Wallis: Constitution Making during State Building. 2014, S. 85. eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
- ↑ Annemarie Devereux: Timor-Leste’s Bill of Rights: A Preliminary History, ANU Press 2015, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
- ↑ Jornal da República: RESOLUÇÃO DO PARLAMENTO 6/2002, 25. Juni 2002, abgerufen am 6. Mai 2020.
- ↑ Nationalparlament Osttimors: Legislatura 2002–2007, abgerufen am 6. Mai 2020.