101e régiment d’infanterie

Infanterieregiment im Königreich Frankreich

Das 101erégiment d’infanterie war ein Infanterieregiment, ursprünglich als Fremdenregiment (Régiment étrangére), aufgestellt im Königreich Frankreich und im Dienst während des Ancien Régime (danach mit einigen Unterbrechungen) bis zur Auflösung 1940. Der Zusatz „Royal“ sagte aus, dass es ein Regiment der Krone war, der Regimentsinhaber (Colonel) war somit der König selbst und es wurde von einem Colonel en second militärisch geführt. Es war ein sogenanntes (Fremdenregiment) (Régiment étrangere). Der Großteil der Mannschaften war im Hochstift Lüttich rekrutiert worden. Nachdem der König (auch als Regimentsinhaber) 1792 abgesetzt worden war, sahen diese Soldaten ihren Treueid als erloschen an und gingen nach Hause oder schlossen sich anderen Streitkräften (z. B. der Armee der Emigranten des Grafen d’Artois) an. Aus dem verbliebenen Rest wurde das Regiment neu aufgestellt.

Régiment de Royal-Liégeois
101e régiment d’Infanterie


Verbandsabzeichen des 101e régiment d’Infanterie
Aktiv 1787 bis 1940
Staat Frankreich
Streitkräfte französische Armee
Teilstreitkraft Infanterie
Typ Regiment
Standort letzte Garnison: Paris (Saint Cloud) und Dreux.
Schutzpatron Saint-Maurice d’Agaune
Motto En avant
Jahrestage 17. Juni
Ordonnanzfahne Royal-Liégeois

Vor der Einführung der Nummerierung der Regimenter am 1. Januar 1791 führte es in der königlich französischen Armee zuletzt den Namen Régiment de Royal-Liégeois.

Aufstellung und signifikante Änderungen

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  • 1787: Aufstellung als Régiment Royal-Liègeois.
  • 1. Januar 1791: Umbenennung in „101e régiment d'infanterie“
  • 1793: Eingliederung in die „101e demi-brigade de bataille“.[1]
  • 1796: Umbenennung in 101e demi-brigade de ligne.[2] (Der Regimentsverband hatte zu Bestehen aufgehört)
  • 1803: Umbenennung in „101e régiment d'infanterie de ligne“
  • 1815: Auflösung
  • 1855: Wiederaufstellung als „101e régiment d'infanterie de ligne“
  • 1856: Auflösung
  • 1859: Wiederaufstellung als „101e régiment d'infanterie de ligne“ durch Abgabe von jeweils einer Kompanie verschiedener Regimenter
1 Kompanie des 12e régiment d’infanterie
1 Kompanie des 28e régiment d’infanterie
1 Kompanie des 38e régiment d’infanterie
1 Kompanie des 48e régiment d’infanterie

[…]

  • 1862: Auflösung
  • 1872: Wiederaufstellung als „101e régiment d'infanterie de ligne“
  • 1882: Umbenennung in „101e régiment d'infanterie“
  • 1914: Bei der Mobilisierung stellt es sein Reserveregiment, das „301erégiment d'infanterie“ auf.
  • 1923: Auflösung (die Tradition wurde vom 5e régiment d’infanterie fortgeführt).
  • 1939: Wiederaufstellung als „101e régiment d'infanterie“.
  • 1940: Auflösung
 
Angehörige des 101e Régiment d'infanterie 1915

Mestres de camp/Colonels

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Mestre de camp war von 1569 bis 1661 und von 1730 bis 1780 die Rangbezeichnung für den Regimentsinhaber und/oder für den mit der Führung des Regiments beauftragten Offizier. Die Bezeichnung „Colonel“ wurde von 1721 bis 1730, von 1791 bis 1793 und ab 1803 geführt.

Nach 1791 gab es keine Regimentsinhaber mehr.

Sollte es sich bei dem Mestre de camp/Colonel um eine Person des Hochadels handeln, die an der Führung des Regiments kein Interesse hatte (wie z. B. der König oder die Königin), so wurde das Kommando dem „Mestre de camp lieutenant“ (oder „Mestre de camp en second“) respektive dem „Colonel-lieutenant“ oder „Colonel en second“ überlassen.

  • 1787: ?
  • 1792: Colonel Léopold Anne-Marie de Nucé

(…)

  • 1812: Colonel Dherbez-Latour
  • 1876–1881: Colonel Jean Cornier
  • 23. September 1913 – 31. August 1914: Colonel Léon Gaston Jean-Baptiste Farret

Uniformen

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Einsatzgeschichte

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Revolution und Erstes Kaiserreich

  • Zwischen 1794 und 1803 gab es kein 101e régiment d'infanterie
22. Juli 1812: In der Schlacht bei Salamanca verlor das Regiment seinen Adler
  • 1814: Feldzug in Spanien
1812: Schlacht bei Arapiles
  • 1813: Feldzug in Deutschland
das 2., 3. und 4. Bataillon in der Schlacht bei Bautzen
6. Bataillon in San Martin
Schlacht bei Hanau
  • 1814–1815: Feldzug in Frankreich
14. Februar 1814: Schlacht bei Vauchamps
1815 in Neubreisach

Zweites Kaiserreich

Schlacht an der Brücke von Baliqiao (Heute im östlichen Stadtgebiet von Peking)

III. Republik

  • 1881–1884: Feldzug und Besatzung in Tunesien

Erster Weltkrieg

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Bei der Mobilmachung lag das Regiment in der Kaserne Saint-Cloud in Paris und in Dreux. Es gehörte zur 13. Infanteriebrigade der 7. Infanteriedivision im 4. Armeekorps.

 
Angehörige des Regiments 1915

Der 7. Infanteriedivision gehörte das Regiment bis Juni 1914 an und wechselte dann zur 124. Infanteriedivision, in der es bis zum Kriegsende verblieb.

1914

Kämpfe in den Ardennen, danach mit der 4. Infanteriedivision in den Festungsring von Paris verlegt
Kämpfe an der Ourcq, der Somme und in der Picardie
im Dezember erneute Verlegung an die Somme

1915

Januar – Februar: Stellungskämpfe an der Aisne
Herbstschlacht in der Champagne

1916

Januar – April: Stellungskämpfe in der Champagne
Mai – Juni: Stellungskämpfe bei Verdun
Juni – September: Stellungskämpfe an der Marne
September – Dezember: Stellungskämpfe bei Verdun

1917

Januar – Februar: Stellungskämpfe an der Somme
März – April: Stellungskämpfe an der Woëvre
Mai – Dezember: Stellungskämpfe an der Marne

1918

Kämpfe in der Champagne
Kämpfe an der Aisne
bei Prosnes Schlacht an der Marne (1918)
Kämpfe bei Orfeuil

Zweiter Weltkrieg

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Am 9. September 1939 wurde das Regiment vom Centre Mobilisateur d'infanterie (CMI 211) als Régiment de réserve A RI type NE unter dem Kommando von Lieutenant-colonel Brosse aufgestellt.

Es verlegte am Tag vor Beginn der deutschen Offensive als Teil der 41. Infanteriedivision zur Verstärkung der Abwehr in den Unterabschnitt Marville des Festungsabschnitts von Montmédy. Das Regiment kämpfte im Rahmen seiner Möglichkeiten und ging mit der französischen Kapitulation im Juni 1940 unter. Es wurde danach nicht wieder aufgestellt.

Regimentsfahne

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Auf der Rückseite der Regimentsfahne sind (seit Napoleonischer Zeit) in goldenen Lettern die Feldzüge und Schlachten aufgeführt, an denen das Regiment ruhmvoll teilgenommen hat.[3][4][5]

Auszeichnungen

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Das Fahnenband ist mit dem Croix de guerre 1914–1918 mit zwei Palmenzweigen und einem silbernen Stern dekoriert.  .

Angehörige des Regiments haben das Recht (auch bei einer eventuellen Wiederindienststellung), die Fourragère in den Farben des Croix de guerre 1914–1918 zu tragen.

En avant
(Vorwärts)

Literatur

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  • Auszug aus: Recueil d'Historiques de l'Infanterie Française (Général Andolenko – Eurimprim 1969).
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Commons: Fahnen des 101° régiment d'infanterie – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

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  1. Die sogenannte „Premier amalgame“ (Erste Zusammenlegung) wurde durchgeführt, um Einheiten der unausgebildeten Freiwilligen der Revolutionsarmee ein Gerüst zu geben. Sie wurden mit Teilen der altgedienten Regimenter zusammengelegt. Ein Bataillon erfahrene Soldaten und zwei Bataillone Freiwilliger bildeten eine Halbbrigade
  2. die „demi-brigade de bataille“ wurde 1796 in „demi-brigade d'infanterie de ligne“ umbenannt
  3. « Décision n°12350/SGA/DPMA/SHD/DAT du 14 septembre 2007 relative aux inscriptions de noms de batailles sur les drapeaux et étendards des corps de troupe de l’armée de terre, du service de santé des armées et du service des essences des armées, Bulletin officiel des armées, n°27, 9 novembre 2007 » (deutsch: „Bestimmung n°12350/SGA/DPMA/SHD/DAT vom 14. September 2007 über das Aussehen der Inschriften auf den Fahnen und Standarten der Truppenkörper des Heeres, des Sanitätsdienstes und der Treibstoffversorgungsbranche. Veröffentlicht mit dem offiziellen Armeebulletin Nr. 27 vom 9. November 2007“)
  4. « Arrêté relatif à l’attribution de l'inscription AFN 1952–1962 sur les drapeaux et étendards des formations des armées et services, du 19 novembre 2004 (A) NORDEF0452926A Michèle Alliot-Marie » (deutsch: „Auftrag AFN 1952–1962 über die Zuweisung der Inschriften auf den Fahnen und Standarten der Formationen der Armee und der Dienste vom 19. November 2004 (A) NORDEF0452926A Michèle Alliot-Marie“)
  5. Dies gilt auch für bereits aufgelöste Einheiten, da sie (theoretisch) jederzeit wieder in den aktiven Dienst genommen werden können