1274
Mongoleninvasion in Japan
Mongoleninvasion in Japan
Den ersten Invasionsversuch der Mongolen unter Kublai Khan
wehrt Japan in der Schlacht von Bun’ei ab.
Die Hochzeit Philipps mit Maria von Brabant
Die Hochzeit Philipps mit Maria von Brabant
Philipp III.,
König von Frankreich,
heiratet in zweiter Ehe
Maria von Brabant.
Landslov-Handschrift im Besitz des norwegischen Riksarkivet.
Landslov-Handschrift im Besitz des norwegischen Riksarkivet.
Magnus Håkonsson,
König von Norwegen,
erlässt das Landslov.
1274 in anderen Kalendern
Armenischer Kalender 722/723 (Jahreswechsel Juli)
Äthiopischer Kalender 1266/67
Buddhistische Zeitrechnung 1817/18 (südlicher Buddhismus); 1816/17 (Alternativberechnung nach Buddhas Parinirvana)
Chinesischer Kalender 66. (67.) Zyklus

Jahr des Holz-Hundes 甲戌 (am Beginn des Jahres Wasser-Hahn 癸酉)

Chula Sakarat (Siam, Myanmar) / Dai-Kalender (Vietnam) 636/637 (Jahreswechsel April)
Iranischer Kalender 652/653
Islamischer Kalender 672/673 (Jahreswechsel 6./7. Juli)
Jüdischer Kalender 5034/35 (2./3. September)
Koptischer Kalender 990/991
Malayalam-Kalender 449/450
Seleukidische Ära Babylon: 1584/85 (Jahreswechsel April)

Syrien: 1585/86 (Jahreswechsel Oktober)

Spanische Ära 1312
Vikram Sambat (Nepalesischer Kalender) 1330/31 (Jahreswechsel April)

Ereignisse Bearbeiten

Politik und Weltgeschehen Bearbeiten

Westeuropa Bearbeiten

Heiliges Römisches Reich Bearbeiten

Nord- und Osteuropa Bearbeiten

  • Der 1260 begonnene zweite und letzte Aufstand der Prußen gegen den Deutschen Orden endet mit ihrer Niederlage. Es wird aber noch 9 Jahre dauern, bis der Deutsche Orden 1283 endgültig siegt.
  • Auf den norwegischen Thingversammlungen wird unter König Magnus VI. das im ganzen Land geltende Landslov verabschiedet, das das bisherige Frostathingslov ablöst. Es gilt als die größte gesetzgeberische Leistung des skandinavischen Mittelalters.

Asien Bearbeiten

 
Darstellung der Schlacht von Bun’ei
  • 20. November: Mongolen unter Kublai Khan unternehmen den ersten Invasionsversuch in Japan. Nach der Einnahme der Inseln Tsushima und Iki zieht seine Flotte in Richtung der japanischen Hauptinseln und landet in der Hakata-Bucht, in geringer Entfernung von Kyūshūs Verwaltungszentrum Dazaifu. Mit ihren überlegenen Waffen und einer ausgefeilten Kriegstaktik stehen sie allerdings einer zahlenmäßig weit überlegenen Armee aus Samurai gegenüber, die nach der Einnahme der Inseln mobilisiert worden sind. Nach der Schlacht von Bun’ei, die für beide Seiten hohe Verluste bringt, ziehen sich die Mongolen auf ihre Schiffe zurück. In der folgenden Nacht verlieren sie durch einen Sturm etwa ein Drittel der Flotte. Sie ziehen sich daraufhin – wohl auf Drängen ihrer koreanischen Seeleute und Kapitäne – nach Korea zurück. Dieser Taifun wird daraufhin von den Japanern als Kamikaze (Götterwind) bezeichnet.
  • Bei den japanischen Soldaten führt die Invasion vielfach zur Verarmung. Denn die Kriegskosten, etwa für Ausrüstung und Verpflegung, müssen die Krieger selbst übernehmen. Da es keine Kriegsbeute zu verteilen gibt, erhalten nur etwa 120 Krieger eine Entschädigung. Die Situation verschärft sich zusätzlich, da das Bakufu zum Schutz vor weiteren Invasionen die Provinzen in Kyūshū anweist, bewaffnete Truppen zur Verteidigung der Küste bereitzuhalten. Für die Soldaten bedeutet dies gleich nach dem Rückzug der Mongolen und über viele Jahre hinweg einen zusätzlichen Kriegsdienst für drei Monate pro Jahr, wodurch es auf den Feldern an Arebitskräften fehlt. Aus politischer Sicht profitiert das Bakufu aus der ersten gescheiterten Invasion vorläufig. Im Zuge der Verteidigungsvorbereitungen gelingt es der Familie Hōjō die eigene Macht zu konsolidieren und sich ihrer Gegner zu entledigen. Längerfristig stellt die Vorbereitung auf einen erneuten Invasionsversuch das Bakufu und seine Ressourcen vor große Probleme.

Stadtrechte und urkundliche Ersterwähnungen Bearbeiten

Wirtschaft Bearbeiten

  • Die Riccardi aus Lucca sind die wichtigsten Kreditgeber des englischen Königs Edward I., der ihnen dafür ab 1275 weitgehend die Einnahmen aus dem Exportzoll für Wolle überträgt.

Religion Bearbeiten

Zweites Konzil von Lyon Bearbeiten

 
Papst Gregor X.
  • 7. Mai bis 17. Juli: In Lyon findet das „14. Allgemeine Konzil“ bzw. 2. Konzil von Lyon statt, das von Papst Gregor X. zur Beendigung des Morgenländischen Schismas bereits Ende März 1272 einberufen worden ist.
    • Für einen Kreuzzug bewilligt das Konzil den Zehnten aller kirchlichen Einkünfte für sechs Jahre. Der Kreuzzug findet jedoch nie statt.
    • Die erst am 24. Juni eintreffenden Vertreter der Ostkirche erkennen mit dem ihnen vom byzantinischen Kaiser Michael VIII. aufgezwungenen Glaubensbekenntnis des Michael Paläologus das Primat der Römischen Kirche, das Filioque, wonach der Heilige Geist vom Vater und vom Sohn ausgeht, die Lehre vom Fegefeuer und die sieben Sakramente an. Diese Union hat jedoch keinen Bestand, da sie auf praktisch geschlossenen Widerstand der orthodoxen Geistlichen stößt.
    • 7. Juli oder 16. Juli: Das Konzil entscheidet sich für ein Konklave zu jeder künftigen Papstwahl.

Kirchliche Hierarchie Bearbeiten

Orden und Klöster Bearbeiten

Theologische Studien Bearbeiten

Natur und Umwelt Bearbeiten

  • Wetter (Deutschland): Bis in den Sommer hinein kalt

Geboren Bearbeiten

Geburtsdatum gesichert Bearbeiten

Genaues Geburtsdatum unbekannt Bearbeiten

Gestorben Bearbeiten

Todesdatum gesichert Bearbeiten

 
Thomas von Aquin (postumes Gemälde von Carlo Crivelli, 1476)
 
Engelbert II. von Falkenburg – Grabplatte im Bonner Münster

Genaues Todesdatum unbekannt Bearbeiten

Gestorben um 1274 Bearbeiten

  • 1273/1274: Konrad II., Herzog von Schlesien und Elekt von Passau, Herzog von Glogau und Herzog von Crossen (* zwischen 1232 und 1235)
  • Pablo Christiani, antijüdischer Polemist, Hauptgegner von Nachmanides an der Disputation von Barcelona

Weblinks Bearbeiten

Commons: 1274 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien