2. Husaren-Regiment (Hessen–Kassel)

von 1706 bis 1866 in der Landgrafschaft Hessen-Kassel und im Kurfürstentum Hessen (kurhessische Armee) bestehender Kavallerieverband

Das 2. Husaren-Regiment war ein von 1706 bis 1866 in der Landgrafschaft Hessen-Kassel und im Kurfürstentum Hessen (kurhessische Armee) bestehender Kavallerieverband. Das Regiment wurde mehrfach umgegliedert und führte unterschiedliche Namen.

2. Husaren-Regiment


Husaren (1821–1832)
Aktiv 1706 bis 6. September 1866
Staat Landgrafschaft Hessen-Kassel, Kurfürstentum Hessen
Streitkräfte Hessen-kasselsche Armee
Truppengattung Kavallerie

Geschichte

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Namenswechsel des Regiments
1706 Landgräflich Hessen-Casselsche Husaren Compagnie († 1710)
1710 bis 1744 Vakant
1744 Landgräflich Hessen-Casselsche Husaren Compagnie auch Husaren-Corps genannt
1758 Landgräflich Hessen-Casselsches Husaren-Corps
1787 Landgräflich Hessen-Casselsches Husaren-Regiment
1803 Kurfürstlich Hessisches Husaren-Regiment
1806 Mai bis August: Kurhessisches Husaren-Regiment „Prinz zu Solms“
1806 August bis November: Kurhessisches Husaren Regiment
13. November 1806 Beurlaubt
1809 1 Escadron in Böhmen errichtet († 1809)
1813 Kurfürstlich Hessisches Husaren-Regiment
1821 Kurfürstlich Hessisches Erstes Husaren-Regiment Zusammenlegung mit den Garde-Husaren
1832 Kurfürstlich Hessisches Leib-Dragoner-Regiment
1841 Kurfürstlich Hessisches 2. Dragoner-Regiment „Herzog von Sachsen Meiningen“
1845 Kurfürstlich Hessisches 2. Husaren Regiment „Herzog von Sachsen Meiningen“
1864 Kurfürstlich Hessisches 2. Husaren-Regiment („Herzog von Sachsen Meiningen“)

Im Jahr 1706 wurde eine Kompanie mit 54 Pferden errichtet und diese nachher auf 108 Pferde verstärkt. Aber im Jahr 1710 wurden die Truppen zum Leib-Dragoner-Regiment und dem Karabinier-Regiment (Spiegel) gegeben. Im Zweiten Schlesischen Krieg wurde 1744 es in Bayern als ein Husaren-Korps mit 64 Pferden neu errichtet. Das Korps wurde zum Siebenjährigen Krieg im Jahr 1756 auf bis zu 4 Eskadrons verstärkt und am Ende des Krieges 1763 wieder auf eine Eskadron reduziert. Aber im Jahr 1786 wurde es durch die Hessen-Hanauische Eskadron auf zwei Eskadrons verstärkt und 1787 mit einer dritten neu geworbenen Eskadron verstärkt. Es erhielt den Namen Husaren-Regiment. Noch im Jahr 1803 wurde das Regiment von Kurfürst Wilhelm I. durch zwei weitere Eskadrons verstärkt. Im Mai des Jahres 1806 erhielt es den Namen Prinz zu Solms. Im August desselben Jahres aber erhielt der Generalmajor Prinz zu Solms seine Demission. Daher erhielt das Regiment wieder den Namen Husaren-Regiment und bestand weiter bis zum 1. November 1806.

Während der Franzosenzeit wurde 1809 eine Eskadron in Böhmen neu errichtet, aber am Ende des Fünften Koalitionskriegs wieder aufgelöst.

Mit dem Beginn der Befreiungskriege im Jahr 1813 wurde das Regiment mit 4 Eskadrons neu errichtet. Am 1. Mai 1821 wurde es in Erstes Husaren Regiment umbenannt und im gleichen Jahr durch die Garde-Husaren aus der Garde du Corps ergänzt. 1832 wurde das 1. Husaren-Regiment mit dem 2. Husaren-Regiment zusammengelegt. Das neue Regiment kam als 2. Division zum Leib-Dragoner-Regiment. Aber schon 1840 wurde es dann als 2. Dragoner-Regiment herausgelöst. 1845 wurde das Regiment dann wieder zu einem Husaren-Regiment reorganisiert und zum 2. Husaren-Regiment ernannt.[1]

1866, nach der Annexion Kurhessens durch Preußen, wurden Mitglieder des Regiments in verschiedene Husaren- und Dragoner-Regimenter der preußischen Armee übernommen.

Gefechtskalender

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1706 bis 1710 u. a. Schlacht bei Oudenaarde

1744 bis 1748 kämpfe in Bayern und in den Niederlanden (1746 Dienst in Schottland)

Von 1757 bis 1763 hat es an allen Feldzügen auf dem Westlichen Schlachtfeld teilgenommen: 1758 Sandershausen, Witzenhausen – 1759 Friedewald, Depoltshof, Fürstenberg, Coesfeld, Lütgen-Dortmund – 1760 Warburg, Kloster Kampen – 1761 Küstelberg , Neukirchen, Unna , Kloster Hardehausen – 1762 Hedemünden, Lutterberg, Höxter

1792 bei dem von Wilhelm I. als damaligem Landgrafen Wilhelm IX. in Lothringen und in der Champagne persönlich geführten Corps auch bei der Einnahme von Frankfurt am Main. 1793 in dem Feldzuge am Rhein wo unter andern das Regiment eins der ersten war das in den eroberten Weißenburger Linien festsetzte. Er kämpfte auch in den hitzigen Gefechten bei Weiler, Bingen, Jockrim und Niederbrunn.

1809 wurde in Böhmen eine Eskadron neu errichtete, die an den Feldzügen in Sachsen und im Baireuthischen teilnahm.

1814 kämpfte das Regiment unter dem persönlichen Oberbefehl des Kurprinzen (nachmaligen Kurfürsten Wilhelm II.). Es hatte Anteil an den Belagerungen der Festungen Luxemburg, Thionville und Longwy und nach der Rückkehr Napoleons 1815 an der Einnahme von Sedan, der Erstürmung von Charleville, der Einnahme von Rheims, der Belagerung und Einnahme von Mezieres sowie an Belagerung von Givet.

1849 im Krieg gegen Dänemark nahmen drei Eskadrons des Regiments teil, an dem Feldzug in Schleswig und Jütland.

Kommandeure

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1706 Major Paul de Bamfy am 30. Dezember 1710 versetzt in das Dragonerregiment Erbprinz
1710 bis 1743 vacant
1744 Rittmeister Freiherr Charles d'Aulnay Dimittirt
1752 Rittmeister Carl Wilhelm Salomon von Schlotheim Versetzt als Oberstleutnant, später Generalleutnant
1759 Major Graf Karl Friedrich Schlitz genannt von Görz 1761 Trat in Dänische Dienste
1762 Oberstleutnant Johann Ludwig von Gräffendorf Versetzt als Oberst
1763 Major Georg von Dalwigk Versetzt als Oberst
1776 Major Johann Justus Schreiber Versetzt als Generalmajor
1799 Oberst Prinz Wilhelm Heinrich Kasimir zu Solms-Braunfels Generalmajor, im Mai 1806 Chef des Regiments
1806 Oberst Ernst Wilhelm von Schlotheim Trat in Kaiserlich Österreichische Dienste
1813 Oberstleutnant Ernst Scheffer nachher Oberst 1821 als Brigadier der Kavallerie versetzt
1821 Major Karl Ludwig von Mansbach zuletzt Oberst, 1832 versetzt
1841 Oberstleutnant Georg Heinrich Heusinger von Waldegge ad interim, 1842 versetzt
1842 Oberst und Generaladjutant Wilhelm Burghard (Rüppel) von Helmschwerd Versetzt, zuletzt Generalleutnant
1843 Major August Mauritius nachher Oberstleutnant, mit dem Kommando beauftragt
1845 Oberst Karl Philipp Wilhelm von Ochs Als Generalmajor und Chef des Generalstabs versetzt
1846 Oberstleutenant Mauritius ad interim später definitiv 1849 in Pension
1850 Oberstleutenant Johann Adam Ludwig von Ochs beauftragt, Nahm seinen Abschied
1850 Oberstleutenant Albrecht von Bardeleben beauftragt, 1851 ad interim, 1852 definitiv und zum Oberst befördert, als Kommandeur der Kavallerie Brigade versetzt
1854 Oberstleutenant Heinrich August Ludwig Schenk zu Schweinsberg ad interim in demselben Jahre definitiv, 1855 Oberst, als Generalmajor und Kommandant nach Kassel versetzt
1859 Oberstleutenant und Flügeladjutant Heinrich Friedrich Ludwig von Biedenfeld mit dem Regimentskommando beauftragt, 1860 definitiv, 1863 Oberst

Literatur

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Siehe auch

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Einzelnachweise

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  1. Carl von Kossecki, Robert Freiherr von Wrangel, Geschichte des königlich preussischen 2. hessischen Husaren-Regiments Nr 14 und seiner hessischen Stammtruppen 1706-1886, Band 1, S.297ff
  2. Rudolph zu Solms-Laubach, Geschichte des Grafen- und Fürstenhauses Solms, S.103