30 Jahre Karat ist das Jubiläums-Album zum 30-jährigen Bestehen der deutschen Rockgruppe Karat aus dem Jahr 2005. Die Band selbst stand mit dieser Veröffentlichung jedoch nicht in Verbindung.

30 Jahre Karat
Kompilation von Karat

Veröffent-
lichung(en)

2005

Label(s) BMG

Format(e)

Do-CD

Genre(s)

Rock

Titel (Anzahl)

27

Länge

110:30

Produktion

verschiedene (CD 1), Peter Keller (CD 2)

Studio(s)

verschiedene (CD 1),
Zwischengeschoss Hamburg,
Park Studios Tutzing,
Heimaufnahmen von H. Dreilich (CD 2)

Chronologie
Licht und Schatten (2003) 30 Jahre Karat Weitergeh’n (2010)

Die erste CD des Doppelalbums umfasst einige bekannte Hits der Gruppe von 1977 bis 2000. Der Titel Schwanenkönig wurde in Form eines Bonustracks in der Cover-Version der österreichischen Band Schürzenjäger auf der CD veröffentlicht.

Die zweite CD enthält die Lieder, die Herbert Dreilich in seinem letzten Lebensjahr verfasst hatte. Den größten Teil der zu hörenden Songs hatte Dreilich noch selbst in Form von Demoaufnahmen in seinem Heim-Studio eingesungen. Der Produzent Peter Keller extrahierte die Gesangsspur der Aufnahmen und spielte die Arrangements um die Stimme Dreilichs mit seinem Team neu ein. Einige Songs konnten nicht auf diese Weise produziert werden (Nur bei Dir und Manchmal denk' ich), hier traten Gastmusiker an das Mikrofon. Die CD enthält zudem die beiden Karat-Klassiker Jede Stunde und Mich zwingt keiner auf die Knie, die für diese Veröffentlichung neu eingespielt wurden. Der Klang der Platte ist am ehesten mit dem von Demoaufnahmen zu vergleichen (es wurde beispielsweise kein echtes Schlagzeug, sondern ein Drumcomputer benutzt). Dreilichs Kompositionen sind, wie in den letzten Jahren vorher bei Karat auch schon, der liedhaft betonten Rockmusik zuzuordnen. Die Texte der Songs machen in erster Linie die Gedanken deutlich, die Herbert Dreilich hinsichtlich seiner schweren Krankheit und den baldig zu erwartenden Tod hatte. Sie setzten sich intensiv mit Leben und Tod auseinander („Küss mich munter wenn ich sterbe, bis ich mich dann wieder spür’“ aus Zeit der Gewinner). Ende 2007 erschien eine Zweitauflage der Doppel-CD mit einem speziellen Pappschuber.

Anmerkungen

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Heinz Kahlau verfasste folgenden Begleittext, der im Booklet abgedruckt wurde: „Als wir vor ungefähr zwölf Monaten zum letzten Mal am Telefon miteinander sprachen, bat er mich, zu sagen, dass er gerne gelebt hat. Das habe ich ihm versprochen. Zwei Wochen später habe ich bei seiner Beerdigung geredet. Zu dem Besuch, den wir verabredet hatten, kam es nicht mehr. Es wusste, dass er bald sterben würde und erzählte mir, er habe angefangen, Geschichten aufzuschreiben. Eine dieser Geschichten, ich habe sie eben noch einmal gelesen, spielt in einer irrealen Welt voller Wunder und endet auf einer Bühne, die in eine Tal Schlucht gebaut ist. An den Hängen dieser Schlucht, die tief hinabreicht, sitzt ein zahlloses Publikum, das gekommen ist, um ihm und seiner Band zuzuhören. Aber er kann nicht singen und muss sich am Vorhang festhalten, um nicht in die Schlucht zu stürzen, obwohl die Musiker wie immer spielen. Doch sein Publikum singt ihm sein Lied zu. Es tönt ihm wie eine Woge entgegen. Sein Versuch einzustimmen, kommt aus seinem Mund, wie ein gewaltiger Schrei. Er ist entsetzt, aber sein Publikum jubelt ihm zu. Er schrie wie ein Tier in Todesangst und die Schlucht kochte vor Begeisterung. Staunend hörte er, wie sie seine Lieder sangen. Es war so perfekt und überwältigend, dass er seine Angst überwand und wie in Trance mitsingen konnte. Nun wagte er auch hinab zu sehen und entdeckte Freunde aus aller Welt, lebende sowie tote, die seine Lieder sangen. Hier bricht die Geschichte ab, denn das Blatt ist zu Ende. Ich habe Herbert Dreilichs sonderbare Version teilweise mit seinen eigenen Sätzen nacherzählt, weil ich zeigen wollte, wie sehr er ein Künstler war.“

Im Booklet ist zudem folgende Danksagung enthalten: „Herzlichen Dank an Gert Pasemann. Ohne deine Hilfe wäre diese Platte nicht so geworden, wie sie ist! Danke an Erich Virch für die spontane Unterstützung. Susanne Dreilich sagt Dank an alle Mitwirkende und Musiker. Speziellen Dank an die Gastsänger Petra, Peter und Thomas. Katrin, Achim und Peter danken Dir, Herbert, für Deine Musik und Deine Kunst. Wir hätten dich wirklich gerne kennengelernt …“

Besetzung

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CD 1

CD 2

  • Herbert Dreilich (Gesang)
  • Peter Keller (Gitarre, Bassgitarre, Programming)
  • Achim Köllner (Gitarre, Bassgitarre, Programming)
  • Katrin Schröder (Programming)

Gastmusiker: Peter Maffay und Band, Petra Zieger, Thomas Natschinski.

Titelliste

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CD 1
  1. Le Doyen I (Swillms) (2:05)
  2. Der blaue Planet (Swillms/Kaiser) (5:23)
  3. Über sieben Brücken mußt Du geh’n (Swillms/Richter) (3:48)
  4. Albatros (Swillms/Kaiser) (8:13)
  5. König der Welt (Swillms/Demmler) (5:38)
  6. Auf den Meeren (Swillms/Demmler) (6:00)
  7. Blumen aus Eis (Swillms/Dreilich) (3:44)
  8. Das kann niemand so wie Du (Virch/Virch) (3:05)
  9. Hab' den Mond mit der Hand berührt (Kurzhals/Dreilich) (3:48)
  10. Und ich liebe Dich (Dreilich/Dreilich) (3:50)
  11. Kalter Rauch (Dreilich/Kaiser, Dreilich) (4:14)
  12. Wo bist Du? (Dreilich/Dreilich) (4:41)
  13. Gewitterregen (Swillms/Kaiser) (4:19)
  14. Ay, ay, que verano (Swillms/Lacasa, Demmler) (3:20)
  15. Le Doyen II (Swillms/Kaiser) (2:50)
  16. Schwanenkönig (Swillms/Kaiser) (5:19) (Bonustitel, gespielt von den Schürzenjägern)
CD 2
  1. Zeit der Gewinner (Dreilich/Dreilich) (3:30)
  2. Dein Bild (Dreilich/Dreilich) (4:24)
  3. Mich zwingt keiner (Swillms, Dreilich/Kaiser) (3:22) (gespielt von Peter Maffay und Band)
  4. Einmal (Dreilich/Dreilich) (3:09)
  5. Morgensonne (Dreilich/Dreilich) (4:16)
  6. Zünd mich an (Dreilich/Dreilich) (3:41)
  7. Nur bei Dir (Dreilich/Dreilich) (3:23) (gesungen von Petra Zieger)
  8. Heute und Morgen (Dreilich/Dreilich) (3:13)
  9. Jede Stunde (Swillms/Kaiser, Dreilich) (4:11) (mit Petra Zieger und Thomas Natschinski)
  10. Ebbe und Flut (Dreilich/Dreilich) (3:19)
  11. Manchmal denk' ich (Natschinski/Dreilich) (3:24) (gesungen von Thomas Natschinski)