4-Methoxyacetophenon

chemische Verbindung

4-Methoxyacetophenon, auch p-Acetylanisol oder kurz Acetanisol, ist ein Methylketon des Anisols. Die Struktur leitet sich von der des Anisols ab und besitzt zusätzlich eine Acetylgruppe in para-Position zur Methoxygruppe. Es besitzt einen angenehm süßlichen Geruch, ähnlich dem von Weißdorn-Blüten bzw. Anisaldehyd.

Strukturformel
Struktur von Acetanisol
Allgemeines
Name 4-Methoxyacetophenon
Andere Namen
  • 1-(4-Methoxyphenyl)ethanon (IUPAC)
  • p-Acetanisol
  • p-Acetylanisol
  • p-Methoxyphenyl-methyl-keton
  • METHOXYACETOPHENONE (INCI)[1]
Summenformel C9H10O2
Kurzbeschreibung

farblose, angenehm riechende Tafeln[2]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 100-06-1
EG-Nummer 202-815-9
ECHA-InfoCard 100.002.560
PubChem 7476
ChemSpider 13835344
Wikidata Q229995
Eigenschaften
Molare Masse 150,18 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

1,08 g·cm−3[2]

Schmelzpunkt

38 °C[2]

Siedepunkt

263 °C[2]

Dampfdruck

6,44 Pa (20 °C)[3]

Löslichkeit

schlecht in Wasser, gut in Ethanol[2]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[4]
Gefahrensymbol

Achtung

H- und P-Sätze H: 302​‐​315
P: keine P-Sätze[4]
Toxikologische Daten
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Vorkommen und Verwendung

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In der Natur kommt es in Bibergeil, einem Drüsensekret des Bibers, vor. Es ist Nebenbestandteil von Medikamenten und wird als Riechstoff, zum Beispiel in Deodorants, verwendet.

Darstellung

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Acetanisol wird aus Anisol und Acetylchlorid in einer Friedel-Crafts-Acylierung synthetisiert:

 
Synthese von Acetanisol

Eine umweltfreundlichere Alternative zur Verwendung von Aluminiumtrichlorid als Katalysator der Friedel-Crafts-Acylierung stellt die Katalyse mit Zeolithen dar.[7]

Eigenschaften

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Acetanisol ist eine farblose, kristalline Substanz mit süßem Geruch. Die Kristalle schmelzen schon bei geringer Erwärmung (ca. 38 °C).

Toxikologie

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In Studien mit Ratten bzw. Kaninchen wurden LD50-Werte von 1720 mg·kg−1 (oral)[5] bzw. > 5000 mg·kg−1 (perkutan)[6] ermittelt. Bei Untersuchungen im Jahr 1985 mit Menschen und Mäusen erzeugte die Substanz eine Erhöhung von Pulsfrequenz und Blutdruck beim Menschen sowie bei den Mäusen Schläfrigkeit und Muskelschwäche.[5]

Einzelnachweise

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  1. Eintrag zu METHOXYACETOPHENONE in der CosIng-Datenbank der EU-Kommission, abgerufen am 21. März 2020.
  2. a b c d e Eintrag zu 4-Methoxyacetophenon. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 20. Juni 2014.
  3. Jones AH; J Chem Eng Data 5: 196-200 (1960).
  4. a b Datenblatt 4′-Methoxyacetophenone bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 18. März 2011 (PDF).
  5. a b c Gigiena i Sanitariya/HYSAAV, 1985, 50 (4), S. 86.
  6. a b Food and Cosmetics Toxicology. 12(927), 1974.
  7. Christoph Meier: "Green Chemistry" – von Anfang an in "Science Life" der ETH Zürich.