40K-Messung
Die 40K-Messung ist ein Verfahren zur indirekten Messung der Körperzusammensetzung und somit des Körperfettanteils am lebenden Menschen.[1]
Messprinzip
BearbeitenNatürlich vorkommendes Kalium besteht zu 0,012 % aus dem radioaktiven Isotop 40K. 40K emittiert beim Zerfall unter anderem Gammastrahlung mit einer Energie von 1,46 MeV. Diese entweicht zum Großteil aus dem Körper und kann daher nichtinvasiv außerhalb des Körpers mit einem Gamma-Detektor gemessen werden.[2]
Mit der Nahrung aufgenommenes Kalium verteilt sich nicht gleichmäßig im Körper. So sind die Fettmasse (Fettgewebe) und Knochen nahezu Kaliumfrei, dagegen ist der Kaliumgehalt von Muskeln und Gehirn hoch. Da sich 98 % des Gesamtkörperkaliums intrazellulär befinden, kann man die Körperzellmasse aus dem Gesamtkaliumgehalt des Körpers abschätzen. Mit einem Teilchendetektor, der möglichst den gesamten Körper umschließt (Ganzkörperzähler) wird die 40K-Aktivität pro Kilogramm Körpermasse ermittelt. Man bestimmt damit den über den gesamten Körper gemittelten Kaliumanteil. Je höher die Aktivität pro kg, also je höher der Kaliumanteil ist, desto kleiner ist der Fettanteil. Anhand von Tabellen die Faktoren in Abhängigkeit von Gewicht, Geschlecht, Alter, Körpergröße … kann man aus der 40K-Aktivität pro kg den Körperfettanteil bestimmen.[3]
Vor- und Nachteile
Bearbeiten- Vorteile
- Nachteile
- Es gibt nur sehr wenige Einrichtungen, die solche teuren Messgeräte betreiben.[1]
- Die Körpergröße und die Körpergeometrie beeinflussen das Ergebnis (Kalibration notwendig)[1]
- Die Kaliumkonzentration in den Geweben unterliegt Schwankungen[1]
- lange Meßzeiten[1]
- Die Methode ist bei Klaustrophobikern oder Veränderungen des Kaliumgehaltes (Medikamente oder Krankheiten) nicht anwendbar[4]
Messung
BearbeitenDie zu untersuchende Person wird auf einer Liege für 30 bis 60 Minuten in den Ganzkörperzähler geschoben. Dieser ist mit Stahl und Blei ummantelt, um Umgebungsstrahluung zu minimieren.[4]
Andere Anwendungen der 40K-Messung
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c d e f Olaf Adam: Ernährungsmedizin. Thieme, 2004, ISBN 978-3-13-100293-8, S. 13 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Torsten Kuwert: Nuklearmedizin. Georg Thieme Verlag, 2008, ISBN 978-3-13-118504-4, S. 367 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Manfred J. Müller, Manfred James Müller, H. Boeing: Ernährungsmedizinische Praxis. Springer Berlin Heidelberg, 2006, ISBN 978-3-540-38230-0, S. 49 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ a b c Alfred Wirth: Adipositas. Springer Berlin Heidelberg, 2013, ISBN 978-3-662-05601-1, S. 30 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ David Halliday, Robert Resnick, Jearl Walker: Halliday Physik. Wiley, 2017, ISBN 978-3-527-81259-2, S. 1508 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ A. Nobel: Dictionary of Medical Objects / Medizinisches Sachwörterbuch / Dictionnaire... Springer Berlin Heidelberg, 2012, ISBN 978-3-642-68912-3, S. 646 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).