4A Games

maltesisches (ehemals ukrainisches) Entwicklungsstudio für Computerspiele

4A Games ist ein ursprünglich ukrainisches Entwicklungsstudio für Computerspiele aus Kiew. Seit dem Beginn des Russisch-Ukrainischen Kriegs 2014 hat das Unternehmen seinen Sitz in Sliema, Malta. Es ist bekannt für die Computerspielumsetzungen der Buchreihe Metro 2033. Seit 2020 ist es ein Tochterunternehmen der zur Embracer Group gehörenden Saber Interactive.

4A Games

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Rechtsform Limited
Gründung 2006
Sitz Sliema
Kiew
Leitung Dean Sharpe
Mitarbeiterzahl 150
Branche Softwareentwicklung
Website https://www.4a-games.com.mt/
Stand: 2020

Geschichte

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Das Studio wurde 2006 von Andrey Prokhorov, Oles Shyshkovtsov und Alexander Maximchuk gegründet. Die Gründer waren zuvor leitende Entwickler des postapokalyptischen Shooters S.T.A.L.K.E.R.: Shadow of Chernobyl von GSC Game World, die wegen Streitigkeiten über die Entlohnung mit GSC-Inhaber Sergei Grigorovich ihre dortige Anstellung gekündigt hatten. Als Grigorovich nach der Veröffentlichung von S.T.A.L.K.E.R. weitere Mitarbeiter entließ, fanden diese bei 4A Games eine neue Anstellung.[1] Die erste angekündigte Entwicklung wurde der Shooter Metro 2033, die Computerspielumsetzung des gleichnamigen Buchs des russischen Autors Dmitri Gluchowski, in einem ebenfalls postapokalyptischen Szenario.[2] Es kam im März 2010 über den amerikanischen Publisher THQ für Windows und Xbox 360 auf den Markt. 2013 erschien der Nachfolger Metro: Last Light, diesmal zusätzlich auch für die Plattformen PlayStation 3, Linux und macOS. Die Veröffentlichung sollte zunächst ebenfalls über THQ erfolgen, die Rechte gingen durch THQs Insolvenz dann jedoch an Deep Silver.[3] 2014 brachte 4A Games grafisch überarbeitete Version seiner beiden Spiele mit dem Titelzusatz Redux auf den Markt und portierte sie gleichzeitig auf die neue Konsolengeneration von PlayStation 4 und Xbox One.[4] Wegen des Beginns des Russisch-Ukrainischen Kriegs 2014 erfolgte die Entwicklung unter äußerst widrigen Umständen.[5] Die Neubearbeitungen verkauften sich bis April 2015 rund 1,5 Millionen Mal.[6]

 
Firmengründer Andrey Prokhorov (2013)

Da es wegen des Krieges in der Ukraine schwieriger wurde, Geldgeber zu finden, gründete Prokhorov 2014 ein neues Studio auf Malta und verlagerte den Hauptsitz des Unternehmens dorthin.[7] Im Oktober 2017 veröffentlichte 4A Games mit Arktika.1 einen Shooter für die VR-Brille Oculus Rift.[8] 2019 folgte über Deep Silver schließlich der dritte Teil der Metro-Reihe, Metro Exodus. Im August 2020 erwarb die schwedische Embracer Group das Entwicklungsstudio über ihre Tochtergesellschaft Saber Interactive.[9] Bereits 2018 hatte Embracer schon 4A Games’ Publisher Deep Silver übernommen.[10]

Jahr Titel Plattform
2010 Metro 2033 Windows, Xbox 360
2013 Metro: Last Light Windows, Xbox 360, PlayStation 3, macOS, Linux
2014 Metro 2033 Redux Windows, Xbox One, PlayStation 4, macOS, Linux, Switch, Stadia
Metro: Last Light Redux Windows, Xbox One, PlayStation 4, macOS, Linux, Switch, Stadia
2017 Arktika.1 Windows
2019 Metro Exodus Windows, Xbox One, PlayStation 4, macOS, Stadia
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Einzelnachweise

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  1. Charlie Hall: Stalker fallout: Polygon traces the exodus from Kiev's legendary GSC Game World. 8. September 2013, abgerufen am 23. August 2020 (englisch).
  2. Rene Heuser: Stalker-Klon von Ex-GSC-Mitarbeitern. (Memento vom 14. März 2010 im Internet Archive) Gamestar, 18. August 2006.
  3. Sebastian Jäger: SEGA übernimmt Relic, Koch Media Volition und Metro, Ubisoft South Park *Update*. In: Gamona. Webguidez Entertainment, 23. Januar 2013, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 25. Januar 2013; abgerufen am 30. August 2020.
  4. Matthias Dammes: Metro: Redux – Überarbeitete Versionen von Metro 2033 und Metro: Last Light für PC, Xbox One und PS4 angekündigt. In: pcgames.de. 22. Mai 2014, abgerufen am 13. Februar 2019.
  5. Tobias Münster: Metro Redux – Entwickler mussten Dev-Kits in die Ukraine schmuggeln. In: GameStar. 31. Mai 2014, abgerufen am 13. Februar 2019.
  6. Andre Linken: Metro Redux – 1,5 Millionen verkaufte Exemplare und Mac-Version. In: GameStar. 16. April 2015, abgerufen am 13. Februar 2019.
  7. Charlie Hall: Ukraine's 4A Games lands in Malta: 'We are not betrayers'. 20. August 2014, abgerufen am 23. August 2020 (englisch).
  8. ARKTIKA.1: Trailer zum Verkaufsstart des VR-Shooters für Oculus Touch. Abgerufen am 23. August 2020.
  9. Chris Kerr: THQ parent company Embracer has purchased Metro dev 4A Games and others. Abgerufen am 23. August 2020 (englisch).
  10. Daniel Herbig: THQ Nordic kauft Koch Media für 121 Millionen Euro. In: heise.de. Abgerufen am 14. Februar 2018 (deutsch).