4Q49
Fragmente einer Handschrift des alttestamentarischen Buchs der Richter
4Q49 (auch 4QJudga) ist die Bezeichnung für Fragmente einer Handschrift des Richterbuches aus Höhle 4Q in der Umgebung von Qumran.
Die Handschrift ist noch in zwei Fragmenten erhalten, auf denen Teile von Ri 6,2–13 erhalten sind. Paläographisch gilt die Handschrift als „späthasmonäisch“ oder „frühherodianisch“, lässt sich also etwa in das dritte Viertel des ersten Jahrhunderts v. Chr. datieren.
Trotz ihrer Kürze weist die Handschrift einige textkritische Varianten auf, die sie sowohl vom Masoretischen Text als auch der Septuaginta unterscheiden. Aufmerksamkeit in der Forschung hat insbesondere das Fehlen der Verse 6,7–10 EU erregt, die schon länger als späte Fortschreibungen im deuteronomistischen Stil angesehen wurden.
Literatur
Bearbeiten- Natalio Fernández Marcos: The Hebrew and Greek Text of Judges. In: Adrian Schenker (Hrsg.): The Earliest Text of the Hebrew Bible. The Relationship between the Masoretic Text and the Hebrew Base of the Septuagint Reconsidered. SBL Septuagint and Cognate Studies 52. Atlanta 2003, S. 1–16.
- Richard S. Hess: The Dead Sea Scrolls and Higher Criticism of the Hebrew Bible: The Case of 4QJudga. In: Stanley E. Porter, Craig A. Evans (Hrsg.): The Scrolls and the Scriptures. Qumran Fifty Years After. Journal for the Study of the Pseudepigrapha, Supplements 26. Sheffield 1997, S. 122–128.
- Julio Trebolle Barrera: 49.4QJudga. In: Eugene C. Ulrich u. a. (Hrsg.): Qumran Cave 4.IX: Deuteronomy, Joshua, Judges, Kings. Discoveries in the Judaean Desert XIV. Oxford 1995, S. 161–164. ISBN 978-0-19-826366-1