Der ASK Ybbs (Allgemeiner Sportklub Ybbs) ist ein Sportverein aus der niederösterreichischen Stadt Ybbs an der Donau, der über Sektionen für Fußball und Tennis verfügt. Aushängeschild ist seit jeher die Fußball-Sektion, die Anfang der 1990er-Jahre zu den führenden Fußballvereinen in Niederösterreich zählte. Derzeit spielt die Mannschaft in der 2. Landesliga West, der fünfthöchsten Spielklasse in Österreich. Von 1989 bis 1994 spielte der Verein in der Regionalliga Ost, der dritthöchsten Spielklasse in Österreich.

ASK Ybbs
Logo
Basisdaten
Name Allgemeiner Sportklub Ybbs
Sitz Ybbs an der Donau
Gründung 1929
Farben Schwarz-Weiß
Website fussball.askybbs.at
Erste Fußballmannschaft
Spielstätte Wüsterstrom Arena
Plätze 3000
Liga 1. NÖ Landesliga
2023/24 1. Platz (2. LL West)  
Heim
Auswärts

Geschichte

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Der ASK Ybbs wurde 1929 gegründet. 1933 nahm der Verein erstmals an der Meisterschaft des niederösterreichischen Fußballverbands teil. Hinter Pöchlarn belegte Ybbs auf Anhieb den zweiten Platz. Bereits in der darauffolgenden Saison wurde der ASK Ybbs erstmals Meister. Der Verein gewann trotz einer 1:4-Niederlage in der letzten Runde gegen Waidhofen die Ybbstalklasse, verzichtete aber aus finanziellen Gründen auf den Aufstieg. 1936/37 folgte der zweite Meistertitel, diesmal entschied sich die Vereinsführung für den Aufstieg in die 1. Klasse West. Dort belegte der ASK Ybbs in seiner Premierensaison sieglos den letzten Platz. Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich wurde der ASK Ybbs am 11. September 1938 aufgelöst und in die Deutsche Turn- und Sportgemeinschaft als Gruppe Fußball eingegliedert.

Sofort nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde der Verein neu gegründet. Im ersten Freundschaftsspiel nach dem Krieg siegte Ybbs mit 14:0 gegen Grein. Im Frühjahr 1946 startete Ybbs wieder in die Meisterschaft, die mit dem dritten Meistertitel der Vereinsgeschichte erfolgreich abgeschlossen wurde. Sieben Jahre lang spielte der Verein nun in der 1. Klasse West, ehe in der Saison 1952/53 der Meistertitel eingefahren wurde und der Verein erstmals in die II. Liga West aufstieg. Nach sechs Spielzeiten in der II. Liga West stieg der Verein 1959 in die 1. Klasse Ybbstal ab. In den kommenden zehn Jahren spielte der ASK Ybbs in der 1. Klasse, bis 1969/70 der Aufstieg in die Unterliga West-Waldviertel folgte. Dort etablierten sich die Schwarz-Weißen mit Ausnahme der Saison 1973/74 stets im Spitzenfeld. In der Saison 1975/76 kämpfte Ybbs mit dem ASK Amstetten um den Meistertitel. Zwar verlor Ybbs diesen Kampf, doch aufgrund einer Ligareform spielte der ASK Ybbs ab Sommer 1976 in der neu geschaffenen Oberliga West. 1980 landete der ASK Ybbs einen Punkt hinter Melk auf dem zweiten Platz und stieg abermals durch eine Ligareform in die 2. Landesliga auf. Im Sommer 1980 gastierte die Österreichische Fußballnationalmannschaft in Ybbs und siegte vor 3.500 Besuchern mit 17:1. Starstürmer Hans Krankl erzielte dabei sieben Tore. 1983 stieg der ASK Ybbs gemeinsam mit dem SC Zwettl als Vizemeister erstmals in die 1. Landesliga, die damals dritthöchste Liga in Österreich, auf und mutierte zum Zuschauermagneten. 1.000 Besucher und mehr waren keine Seltenheit im Donaustadion. Nach Rang neun im ersten Jahr, landete Ybbs aufgrund einer langen Verletztenliste 1985 auf dem 12. Platz und entging nur knapp dem Abstieg. Von da an ging es aber wieder bergauf. Ybbs wurde in der Saison 1988/89 Meister in der 1. Landesliga und stieg in die 1985 wiedereingeführte Regionalliga Ost auf. Acht Neuverpflichtungen folgten, doch der ASK stand nach zwei Runden in der Regionalliga ohne Punkt da. Mit einem 2:1-Sieg gegen den Favoritner AC startete Ybbs seinen Erfolgslauf, der den ASK hinter den Rasenspielern Donaufeld auf den zweiten Platz in der Endabrechnung brachte. Den Meistertitel verspielten die Ybbser ausgerechnet im heimischen Donaustadion. Vor 3.000 Besuchern verlor der ASK das direkte Duell mit 0:3, wodurch Aufstieg in die 2. Division in weite Ferne rückte. Einem sechsten Platz in der Saison 1990/91 folgte 1991/92 der vierte Rang. 1991 besiegte der ASK Ybbs im ÖFB-Cup den Wiener Sport-Club durch Tore von Kurt Buschenreithner und Ernst Ursprunger mit 2:0. In der Saison 1993/94 fand der Höhenflug des ASK Ybbs ein Ende und der Verein stieg in die 1. Landesliga ab.

Durch einen Zubau beim Klubhaus und das Abenteuer Regionalliga hatte sich der ASK Ybbs schwer verschuldet. Dazu kam, dass Hauptsponsor Pegasus in Konkurs ging und auch die Stadtgemeinde Ybbs finanziell immer schlechter dastand. Die Spirale begann sich, genau wie das Trainerkarussell immer schneller zu drehen und das einst gefürchtete Donaustadion verlor immer mehr seinen Schrecken. 1996/97 musste sich der ASK Ybbs auch aus der 1. Landesliga verabschieden. In der 2. Landesliga wurde der Verein schon im ersten Jahr prompt in die Gebietsliga nach unten gereicht. Dort keimte mit einem siebenten Platz wieder etwas Hoffnung auf. Diese wurde aber schon in der zweiten Saison 1999/2000 erstickt. Nur fünf Punkte und 100 Gegentreffer waren das Resultat von zahlreichen Spielerabgängen vor der Saison. Zehn Jahre nachdem der Verein um den Aufstieg in die zweithöchste Liga mitgespielt hatte, sah sich der ASK Ybbs in der zweitniedrigsten Spielklasse, der 1. Klasse West, wieder. Mit dem Hochwasser 2002, das schwere Schäden an Klubhaus und Sportanlage anrichtete, war der finanzielle Kollaps endgültig gegeben. 2003 war der ASK Ybbs sportlich und wirtschaftlich am Tiefpunkt angelangt – in der 2. Klasse Mostviertel mit einem Schuldenberg von knapp 90.000 Euro. Die Stadt Ybbs tilgte mit dem Kauf des Klubhauses im Dezember 2003 die Schulden und legte damit den Grundstein für einen Neubeginn. Nach drei Jahren in der untersten Liga gelang mit Spielertrainer Christian Haabs 2006 der Wiederaufstieg in die 1. Klasse West. Zwei Jahre später stieg der Klub als Meister in die Gebietsliga West auf, in der sofort der neuerliche Meistertitel erreicht wurde.

In der 2. Landesliga West hingen die Trauben für Ybbs aber etwas zu hoch. Im Herbst gelangen nur acht Punkte und der Abstieg war praktisch besiegelt. Platz drei in der Frühjahrstabelle reichte den Ybbsern nicht mehr für den Klassenerhalt und der Verein muss in der Saison 2010/11 wieder in der Gebietsliga West antreten, wo der neunte Platz erreicht wurde. Nach dem Erreichen des Vizemeistertitels in der Saison 2011/12 ist der Verein im darauffolgenden Jahr nur knapp dem Abstieg entgangen. Im Jahr 2015/2016 gelang dem ASK etwas historisches. Der ASK Ybbs wurde mit einem Punkterekord und einer ungeschlagenen Saison überlegener Meister in der Gebietsliga West. Das Jahr darauf wurde der ASK auch in der 2. LL West Herbstmeister und der Höhenflug ging weiter. Leider gelang der sofortige Durchmarsch nicht. Nach einigen Jahren in der 2. Landesliga etablierten sich die Ybbser zu einer absoluten Größe in der Liga. Im Jahr 2022/2023 verpasste man den Aufstieg nur knapp und musste St.Peter/Au mit einem Punkt Vorsprung nachsehen. Im Spieljahr 2023/2024 war es aber dann endlich so weit. Trainer Jürgen Brandstetter führt den ASK Bau Pöchhacker Ybbs an die Tabellenspitze und steigt somit als Meister mit 60 Punkten verdient in die 1. Landesliga auf.

Der Verein trägt seine Heimspiele im Donaustadion in Ybbs aus. Seit der Vereinsgründung spielt der Verein an diesem Ort. 1938 wurde der Platz erstmals umgebaut und erhielt eine Laufbahn sowie weitere Leichtathletik-Anlagen. Nach der Verwüstung der Anlage durch die Hochwasserkatastrophe 1954 wurde bis Sommer 1955 eine neue Anlage errichtet. 1966 wurde nach zweijähriger Bauzeit, die von einem neuerlichen schweren Hochwasser unterbrochen wurde, der Ausbau des Donaustadions fertiggestellt. Der Platz erhielt eine Sitzplatztribüne für 500 Zuschauer und ein neues Klubhaus, das mit einem Zubau auch heute noch Sekretariat, Umkleiden, eine Kantine und Dressen- sowie Utensilienräume beherbergt. Zum 50-Jahr-Jubiläum 1979 erhielt das Donaustadion eine zweite, diesmal überdachte, Sitzplatztribüne. Das Donaustadion bietet heute Platz für etwa 3.000 Zuschauer. 2017 wurde das Donaustadion umbenannt und heißt seitdem Wüsterstrom Arena.

Obmänner

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  • 1929–1932: Erhard Lanner
  • 1933–1935: Josef Birglechner
  • 1936–1945: Karl Steiner
  • 000001946: Alfons Winkel
  • 1946–1949: Fritz Laber
  • 1950–1952: Josef Podrazil
  • 000001953: Alois Geyrecker
  • 1954–1957: Karl Schmatz
  • 1958–1964: Hans Satlberger
  • 1964–1988: Johann Edelmann
  • 1988–2004: Karl Sekanina
  • seit 2004: Christian Eplinger
  • Niederösterreichischer Landesmeister: 1989
  • Vizemeister der Regionalliga Ost: 1989/90
  • Meister 2. Klasse Alpenvorland: 2005/06
  • Meister 1. Klasse West: 2007/08
  • Meister Gebietsliga West: 2008/09, 2015/16
  • Meister 2. Landesliga West 2023/2024

Literatur

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