ASPIS
ASPIS (auch: Aspis) ist ein österreichisches Forschungs- und Beratungszentrum für Opfer von Gewalt in Klagenfurt am Wörthersee. Aspis wurde 1998 an der Universität Klagenfurt gegründet und ist als Verein organisiert. Ursprünglich sollte ASPIS die mangelnde psychologische Betreuung von Flüchtlingen in Kärnten verbessern helfen. Mit Stand 2011 betreut Aspis in Kärnten vor allem Flüchtlinge aus Tschetschenien.
Tätigkeit
BearbeitenDie Leistungen von Aspis umfassen Traumaberatung, Krisenintervention, psychologische Beratung, Psychotherapie und Psychosoziale Betreuung. Die Klienten von Aspis kommen aus Österreich und aus dem Ausland. Sie sind Opfer von Überfällen, Vergewaltigung, familiärer Gewalt oder haben Traumata durch Vertreibung, Folter und Krieg erlitten. Unabhängig von ihrer finanziellen Situation und ihrem rechtlichen Status leistet Aspis diesen Menschen medizinische und psychotherapeutische Hilfe. Es gibt eine Zusammenarbeit mit dem Weißen Ring, der österreichischen Organisation zur Unterstützung von Kriminalitätsopfern und mit dem Wiener Büro des Hochkommissärs der Vereinten Nationen für die Flüchtlinge (UNHCR) und vielen NGOs. Bereits 1998/1999 erhielt die Traumaberatungseinrichtung eine Grundfinanzierung, weil sie zeigen konnte, dass inländische Verbrechens- und Gewaltopfer von der Einrichtung profitieren würden und somit (Konkurrenz-)Angst vor einer besseren Betreuung von Flüchtlingen im Vergleich mit diesen unberechtigt ist.[1] Im Jahr 2010 wurden Projekte von ASPIS durch den Europäischen Flüchtlingsfonds und das Bundesministerium für Inneres kofinanziert,[2] Landesfördermittel wurden dem Verein 2011 gestrichen.[3]
Vorstand von Aspis ist Klaus Ottomeyer. Aspis wurde 2011 mit dem den Bruno-Kreisky-Preis für Verdienste um die Menschenrechte ausgezeichnet.[4]
Weblinks
Bearbeiten- Offizielle Website von ASPIS
- Forschungsarbeiten und weitere Literaturliste auf der Website von ASPIS
- Ulla Ebner: Die Behandlung der Opfer: Über unseren Umgang mit dem Trauma der Flüchtlinge und Verfolgten. Radiosendung auf Ö1 am 22. Juli 2011, Beitrag der Autorin des Sendebeitrags.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Edgar Forster, Ingo Bieringer, Franziska Lamott (Hrsg.): Migration und Trauma. Beiträge zu einer reflexiven Flüchtlingsarbeit. In: Pädagogik und Gesellschaft, Bd. 1. Lit-Verlag, Münster 2003, ISBN 3-8258-6613-0, S. 47.
- ↑ Maria Lind, Klaus Ottomeyer, Siegfried Stupnig: Aspis Jahresbericht 2010 (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2018. Suche in Webarchiven) (PDF; 218 kB)
- ↑ ORF: Aspis: Erschwerte Betreuung von Gewaltopfern
- ↑ Universität Klagenfurt: Flüchtlinge und Opfer politischer Gewalt werden grob vernachlässigt ( vom 22. Juli 2011 im Internet Archive). Bruno-Kreisky-Preis für Verdienste um die Menschenrechte an das Forschungs- und Beratungszentrum Aspis an der Alpen-Adria-Universität. 23. Mai 2011. Abgerufen am 25. Juli 2011 (Original nicht mehr online, Abruf über Webarchiv)