Aabenraa Amts Jernbaner

Eigenbetrieb des damaligen Kreises Apenrade im Norden der Provinz Schleswig-Holstein

Die Aabenraa Amts Jernbaner (deutsch Apenrader Kreis-Kleinbahn – AaAJ) war ein Eigenbetrieb des dänischen Kreises Aabenraa Amt. Die Bahnstrecken wurde zur Zeit, als Südjütland zu Preußen gehörte, unter dem Namen Kleinbahnen des Kreises Apenrade im Norden der Provinz Schleswig-Holstein gebaut und betrieben. Ihre beiden, miteinander verbundenen Strecken waren Meterspurbahnen mit einer Länge von insgesamt 86 Kilometern.

Løgumkloster–Aabenraa–Gråsten
Liniennetz der Apenrader Kreisbahn
Liniennetz der Apenrader Kreisbahn
Streckenlänge:86 km
Spurweite:1000 mm (Meterspur)
Maximale Neigung: 20 
Minimaler Radius:150 m
Höchstgeschwindigkeit:30 km/h
Betriebsstellen und Strecken[1]
Kopfbahnhof Streckenanfang (Strecke außer Betrieb)
54,3 Løgumkloster dt. Lügumkloster Kleinbahnhof
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
53,6 Løgumkloster Holmplads dt. Lügumkloster Holmplatz
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
49,7 Asset dt. Assith
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
48,5 Alslev Kro dt. Alslebenkrug
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
46,1 Gravlund dt. Graulund
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
43,6 Øster Terp dt. Osterterp
Abzweig geradeaus und nach links (Strecke außer Betrieb)
Bahnstrecke Branderup–Osterterp zur Sicherungsstellung Nord[2]
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
41,3 Bedsted dt. Bedstedt
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
39,2 Sivkro dt. Sieverkrug
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
36,6 Klovtoft dt. Klautoft
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
35,1 Hellevad Mølle dt. Hellewatt Mühle
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
33,8 Hellevad dt. Hellewatt
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
32,5 Lønholm dt. Lönholm
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
31,2 Egvad dt. Ekwatt
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
29,3 Nørre Hostrup dt. Norder-Hostrup
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
23,9 Rugbjerg dt. Rauberg
Spitzkehrbahnhof links (Strecke außer Betrieb)
22,0 Hovslund dt. Haberslund Kleinbahnhof
Kreuzung geradeaus oben (Strecke geradeaus außer Betrieb)
Bahnstrecke Fredericia–Flensburg
Abzweig geradeaus und nach links (Strecke außer Betrieb)
Militärbahn zur Sicherungsstellung Nord Richtung Hoptrup
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
19,2 Øster Løgum dt. Osterlügum
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
16,7 Østermark dt. Osterfeld
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
14,3 Genner dt. Genner
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
13,6 Knivsbjerg dt. Knivsberg
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
11,1 Nørby dt. Nørby
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
9,3 Løjtkirkeby dt. Loitkirkeby
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
7,6 Barsmark dt. Barsmark
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
5,5 Skovby dt. Schauby
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
4,6 Stollig dt. Stollig
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
3,6 Knappen dt. Knapp (Nordschleswig)
Kreuzung (Strecken außer Betrieb)
Staatsbahnhof–Hafen
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
0,5 Aabenraa Nørreport dt. Apenrade Nordertor
Abzweig geradeaus und von rechts (Strecke außer Betrieb)
vom Staatsbahnhof, ab hier Vierschienengleis
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
0,0
0,0
Aabenraa dt. Apenrade Kleinbahnhof
Abzweig geradeaus und nach links (Strecke außer Betrieb)
zum Hafen, Vierschienengleis
Abzweig geradeaus und von links (Strecke außer Betrieb)
vom Hafen
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
0,7 Aabenraa Sønderport dt. Apenrade Südertor
Strecke (außer Betrieb)
bis hier Vierschienengleis
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
Skelbæk
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
3,4 Styrtom dt. Störtum
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
5,3 Stubbæk dt. Stübbek
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
7,6 Sønder Hostrup dt. Süder-Hostrup
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
9,9 Nørballe dt. Nordballig (Nordschleswig)
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
11,0 Felsted dt. Feldstedt
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
12,8 Tumbøl dt. Tombüll
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
13,7 Slyngsten dt. Slyngsten
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
14,7 Bøgholm dt. Bögholm
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
16,4 Skovbølgård dt. Schobüllgaard
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
18,5 Varnæs dt. Warnitz
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
20,7 Bovrup dt. Baurup
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
23,6 Kiding dt. Kieding
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
25,9 Grøngrøft dt. Grüngrift
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
27,0 Fiskbækskov dt. Fischbekholz
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
28,4 Fiskbæk dt. Fischbek
Kopfbahnhof Streckenende (Strecke außer Betrieb)
31,5 Gråsten dt. Gravenstein Kleinbahnhof

Geschichte

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Lage der Bahnhöfe in Apenrade
 
Klovtoft (deutsch: Klautoft) Kleinbahnhof
 
Alslev Kro (deutsch: Alslebenkrug) Kleinbahnhof

Nach dem Vorbild des südlichen Nachbarkreises Flensburg, der 1885 die reichsweit erste Bahnstrecke in Landkreisregie (Kreisbahn) eröffnet hatte, richtete der Kreis Apenrade eine Eisenbahnstrecke ein, um das Kreisgebiet besser für den Verkehr zu erschließen.

Bahnstrecke Apenrade–Gravenstein

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Am 13. Februar 1899 wurde die Schmalspurbahn von der Kreisstadt Apenrade, wo der Kreisbahnhof nicht weit entfernt vom Staatsbahnhof lag, nach Gravenstein (32 km) eröffnet. Dieser Ort bekam erst 1901 einen Anschluss an die Staatsbahn (von Sonderburg nach Flensburg und Tingleff). Um allzu viele teure Kunstbauten zu vermeiden und um möglichst viele Orte anzuschließen, wurde die Eisenbahn außerordentlich kurvenreich angelegt. Dadurch waren lange Reisezeiten vorprogrammiert. Schon bald erwarb die Bahn sich die Bezeichnung „Æ Kringelbåhn“.

Bahnstrecke Apenrade–Lügumkloster

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Die 54 km lange, am 8. Mai 1901 eröffnete Nordstrecke nach Lügumkloster war extrem kurvenreich gebaut. Man versuchte, möglichst viele Orte an diese eine Linie anzuschließen. Sie führte von Apenrade mit dem Haltepunkt „Nordertor“, der noch näher am Staatsbahnhof lag als der Kleinbahnhof, zunächst über das Hügelland der Halbinsel Loit, vorbei am Knivsberg, kreuzte in Haberslund bei Osterlügum die Hauptbahn Hamburg–Fredericia und schwenkte weiter nach Südwesten, um in relativ gerader Ost-West-Richtung nach Lügumkloster zu führen. Hier lag der Haltepunkt Holmplatz am östlichen Ende des Ortes, während der Endpunkt nördlich des Bahnhofes der kurzen Stichbahn der Staatsbahn ortsfern im Süden des Fleckens lag.

Sicherungsstellung Nord

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Von der Nordstrecke wurden während des Baus der Sicherungsstellung Nord mehrere Stichbahnen an den Befestigungswall gelegt. Nur in dieser Zeit bestand über diese Strecken, darunter über die Bahnstrecke Branderup–Osterterp, Verbindung zur Haderslebener Kreisbahn, die nach Einstellung des Baus nicht weiter verwendet wurden.

In Lügumkloster, Haberslund und Gravenstein bestanden Umsteigemöglichkeiten zur vollspurigen Staatsbahn, da die Kleinbahnhöfe in direkter Nachbarschaft zu den Staatsbahnhöfen lagen. In Apenrade lag der Haltepunkt Nordertor dem Staatsbahnhof näher als der Kleinbahnhof.

1911 verkehrten nach Gravenstein täglich sechs Zugpaare, auf der Nordstrecke vier, dazu ein Zugpaar Apenrade–Haberslund. Es wurden 296.778 Personen und 52.688 t Güter befördert.

Zum Einsatz kamen elf zweiachsige Trambahnlokomotiven, außerdem waren 23 Personenwagen, vier Post/Packwagen und 70 Güterwagen vorhanden, für den Festungsbau wurden noch weitere Güterwagen beschafft. Nur wenige Fahrzeuge konnten nach der Stilllegung an die Haderslev Amts Jernbaner verkauft werden, die meisten wurden verschrottet.

Dänische Zeit

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Diese teilweise äußerst unökonomisch ausgeführten Strecken ließen der Apenrader Kreisbahn nach einigen erfolgreichen Jahren vor dem Ersten Weltkrieg keine lange Lebensdauer bescheiden, sobald die Konkurrenz der Straße stärker wurde. Ein weiteres Problem war, dass es keine zivilen Anschlüsse zur Haderslebener Kreisbahn und anderen Nachbarstrecken gab. Nachdem Erneuerungen im Ersten Weltkrieg unterblieben waren, entschied sich die Verwaltung des Amtes Aabenraa, das nach dem Übergang an Dänemark Rechtsnachfolger des Kreises geworden war, für die Stilllegung der beiden Strecken, welche bereits 1926 erfolgte.

Ersatzstrecke nach der Stilllegung

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Ersatz wurde nur auf dem westlichen Abschnitt von Lügumkloster bis Hellewatt geschaffen. Dort errichteten die Dänischen Staatsbahnen auf der alten Trasse eine Normalspurbahn. Diese wurde in Verlängerung der alten Stichbahn von Bredebro (Marschenbahn) nach Lügumkloster errichtet und nahm östlich von Hellewatt den direkten Weg nach Rothenkrug an der Hauptbahn Hamburg–Fredericia, wo die Züge weiter bis Apenrade durchfahren konnten. Diese wurde einschließlich der alten Strecke Bredebro-Lügumkloster schon 1936 wieder aufgegeben und hält den traurigen Ruhm, die kurzlebigste Eisenbahn in der Geschichte Dänemarks gewesen zu sein.

Erhaltene Bauwerke

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Erhalten geblieben sind der größte Teil der Bahnhofsgebäude, die teilweise noch gut als solche zu erkennen sind. In der Nähe der Station Knapp im Kirchspiel Loit nordöstlich von Apenrade blieb ein Viadukt über die Landstraße sehr gut erhalten. In diesem Bereich besteht der Bahndamm noch als Rad- und Wanderweg. Auch südlich der Stadt lassen sich Teile des Bahndamms westlich der Landstraße nach Flensburg gut erkennen.

Literatur

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  • Birger Wilcke: Æ Kringelbahn. 1982, (DJK 44), ISBN 87-87050-23-4
  • L. H. Hansen: Aabenraa Amts Jernbaner 1899–1926. 1982, ISBN 87-981352-0-1
  • Gerd Wolff: Deutsche Klein- und Privatbahnen. Schleswig Holstein 2 (westlicher Teil). Band 13. EK-Verlag, Freiburg im Breisgau 2012, ISBN 978-3-88255-672-8, S. 347–349.
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Commons: Aabenraa Amts Jernbaner – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Foto einer Lokomotive beim Bau der Befestigungsanlagen. Archiviert vom Original am 21. Juni 2015; abgerufen am 21. August 2018.
  • Historischer Abriss. Sønderjyske sogne. Abgerufen am 21. August 2018 (dänisch).
  • Æ Kleinbahn i Aabenraa Amt. In: Dengang.dk. 3. Mai 2010, abgerufen am 21. August 2018 (dänisch).

Einzelnachweise

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  1. Stationsnamen nach: NAVNE PAA SOGNE, KOMMUNER OG TRAFIKSTEDER I NORD- OG MELLEMSLESVIG. 23. April 1919, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 19. Januar 2017; abgerufen am 21. August 2018 (dänisch).
  2. Anschlussbahnen Sicherungsstellung Nord. Archiviert vom Original am 30. Januar 2016; abgerufen am 21. August 2018.