Beim Abklatsch in der Zeichenkunst wird ein unbezeichnetes, häufig zuvor befeuchtetes Papier flächenbündig auf eine Zeichnung oder frische Malerei gelegt (geklatscht) und beides aufeinander abgerieben beziehungsweise mit einer Kopierpresse gedruckt. Dabei wird die Zeichnung oder die Malerei auf die Gegenfläche spiegelbildlich, jedoch meist schwächer, übertragen. Hierfür eignen sich besonders trockene, pudernde Zeichenmittel, wie breitzeichnende Stifte von Kohle, Kreide und Rötel. Sie erlauben den Abklatsch, indem sie überschüssiges Pigment durch den gezielten Kontakt mit der Gegenfläche abgeben.

Johann Anton de Peters: Studie und rechts ein Abklatsch (18. Jh.)

Der Abklatsch (englisch counterproof, französisch contre-épreuve, italienisch stampe sopra i disegni) dient als synonymer Überbegriff für zahlreiche Übertragungsverfahren, die sich desselben Prinzips bedienen, darunter Monotypie, Umdruck, Abdruck, Quetschzeichnung, Klappabdruck, Naturselbstdruck. Siehe dazu den Artikel Abklatsch (Drucktechnik).

Ein Abklatsch kann auch ungewollt auftreten, etwa wenn Bilderhandschriften feucht werden und sich dadurch die Pigmente auf der gegenüberliegenden Seite haften bleiben.

Geschichte

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Der Abklatsch tritt vor allem in der Zeichenkunst des 16. bis etwa Mitte des 19. Jahrhunderts auf.

Literatur

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  • Thomas Ketelsen (Hrsg.): Der Abklatsch – Eine Kunst für sich, Band 15 der Reihe Der ungewisse Blick, 102 S., Köln 2014.
  • Iris Brahms (Hrsg.): Marginale Zeichentechniken. Pause, Abklatsch, Cut&Paste als ästhetische Strategien in der Vormoderne, De Gruyter, Berlin/Boston 2022, ISBN 978-3-11-098779-9.
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