Abteilung für militärische Aufklärung
Die Abteilung für militärische Aufklärung (arabisch شعبة المخابرات العسكرية, DMG Šuʿbat al-muḫābarāt al-ʿaskariyya) ist ein 1969 gegründeter Nachrichtendienst Syriens.[1] Es ist Syriens militärischer Nachrichtendienst und befindet sich direkt im Verteidigungsministerium in Damaskus.
Der Dienst ist zuständig für
- Militärische Überwachung und Operative Planung,
- Militärische und logistische Unterstützung von palästinensischen, libanesischen und türkischen paramilitärischen Verbänden wie z. B. Hamas,
- Überwachung und Durchführung von Anschlägen auf politische Dissidenten im Ausland,
- Koordination der syrischen und libanesischen Truppen im Libanon bis zu deren Abzug 2005.
Asif Schaukat, der Schwager von Baschar al-Assad, übernahm 2005 die Leitung des Dienstes.[2] 2009 folgte ihm General Abd al-Fattah Qudsiyah als Leiter des Militärgeheimdienstes.
Kriegsverbrechen
BearbeitenNach Erkenntnissen von Simon Wiesenthal arbeitete der österreichische Altnazi Alois Brunner (der einer der wichtigsten Mitarbeiter Adolf Eichmanns bei der Vernichtung der europäischen Juden war) während der Präsidentschaft von Hafez al-Assad eng mit dem syrischen Geheimdienst Muchabarat zusammen.[3]
Unter Baschar Assads Präsidentschaft sind Kriegsverbrechen (Hinrichtungen von Zivilisten) durch Soldaten der Abteilung für militärische Aufklärung belegt.[4]
Weblinks
Bearbeiten- „Le rapport Mehlis : la Syrie et de hauts responsables libanais officiellement impliqués dans l’assassinat de Rafic Hariri“ ( vom 13. Januar 2006 im Internet Archive), esisc.org, 21. Oktober 2005
- Österreichisches Bundesministerium für Inneres: Verfassungsschutzbericht 2004 ( vom 17. Juni 2006 im Internet Archive). (PDF-Datei, 254 kB)
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Rainer Hermann: Geheimdienste in Syrien: Teile, herrsche, morde. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 26. April 2011 (abgerufen am 16. September 2012)
- ↑ Direction du Renseignement Militaire (DRM), esisc.org.
- ↑ Gerhard Freihofner: Kopf(los)geld nach 62 Jahren ( vom 8. Februar 2009 im Internet Archive), Wiener Zeitung, 20. Juli 2007.
- ↑ Massacre in Tadamon: how two academics hunted down a Syrian war criminal. 27. April 2022, abgerufen am 28. April 2022 (englisch).