Adelaide Symphony Orchestra

australisches Sinfonieorchester

Das Adelaide Symphony Orchestra (ASO) ist ein Sinfonieorchester in Adelaide, Südaustralien. Die Hauptspielstätte des Orchesters ist die Adelaide Town Hall. Andere Spielstätten die Elder Hall der University of Adelaide und das Adelaide Festival Centre. Das ASO zeichnet auch verantwortlich für die musikalische Unterstützung des Australian Ballets, der State Opera of South Australia und ist Hauptensemble des Adelaide Festivals.

Geschichte

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1936 wurde aus dem 50 Musiker umfassenden South Australian Orchestra das Adelaide Symphony Orchestra gebildet – mit William Cade als Chefdirigent und mit finanzieller Unterstützung der Australian Broadcasting Corporation.[1] 1949 wurde das nun 55 Mitglieder starke Orchester reformiert und firmierte wieder unter dem alten Namen South Australian Symphony Orchestra mit Henry Krips an der Spitze. 1975 wurde es erneut in den noch heute gültigen Namen Adelaide Symphony Orchestra umbenannt. Als Chefdirigenten wirkten seit dieser Zeit Elyakum Shapirra, Piero Gamba, Albert Rosen, Nicholas Braithwaite und David Porcelijn. Der Chefdirigent, der sich am meisten um das Orchester verdient gemacht hatte, war Arvo Volmer, der von 2004 bis 2013 den Klangkörper leitete, aber als erster Gastdirigent und künstlerischer Leiter dem ASO erhalten bleibt.[2]

2007 kooperierte das Orchester mit der Hip-Hop Gruppe Hilltop Hoods für deren Album The Hard Road Restrung.[3] Zu einer weiteren Zusammenarbeit mit der Gruppe kam es 2015, als das ASO mit 32 Mitgliedern des Orchesters und dem 20-köpfigen Adelaide Chamber Singers Choir das Album Drinking from the Sun, Walking Under Stars Restrung aufzeichnete.[4]

Zu den großen Produktionen des Orchesters zählte die Beteiligung an der Inszenierung des gesamten Rings der Nibelungen von Richard Wagner 1998. Zunächst wurde diese Produktion irrtümlicherweise als die erste Aufführung des Gesamtwerks in Australien bezeichnet, doch die Erstaufführung des Rings hatte bereits im August 1913 im Her Majesty's Theatre in Melbourne stattgefunden.[5]

Auf Vorschlag des Premiers und Kulturministers Mike Rann und mit der finanziellen Unterstützung der Regierung des australischen Bundesstaates South Australia wurde 2009 das ASO beauftragt, im Kontext zum Klimawandel die Weltpremiere von Gerard Brophys[6] The Blue Thread, inspiriert vom Murray River, zur Aufführung zu bringen. Die Premiere fand am 27. November 2010 in der Adelaide Town Hall statt.[7][8] Diesem Auftrag der Rann-Administration folgten zwei weitere Aufträge an das ASO: ein Gedenkkonzert für den Cricketspieler Donald Bradman mit dem Werk Our Don von Natalie Williams, das im August 2014 uraufgeführt wurde,[9] und am 22. April 2015 die Weltpremiere des Requiems Towards First Light von Iain Grandage[10] zum Jahrestag der ANZAC Landung auf Gallipoli.[11]

Gegenwärtig verfügt das Orchester über 75 fest angestellte Musiker (Stand: 2020).[12] 2016 übernahm Nicholas Carter als damals jüngster Chefdirigent Australiens die Leitung des Orchesters, ein Amt, das er bis 2019 innehatte.[13]

Chefdirigenten

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Einzelnachweise

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  1. New Symphony Orchestra of 50 Performers Formed In: The News, 19. Mai 1936, S. 1 u. 6. Abgerufen am 4. April 2017  S. 6 listet die Orchestermitglieder auf – mit Ausnahme von Harfenist und Paukist, die erst später bekannt gegeben wurden.
  2. Graham Strahle: Volmer's vivid delivery a firecracker farewell. In: The Australian. 15. November 2013, archiviert vom Original am 18. November 2013;.
  3. The Hard Road Restrung. Archiviert vom Original am 28. März 2017; abgerufen am 3. April 2017 (englisch).
  4. Hilltop Hoods announce new Restrung album, national tour, drop 'Higher'. In: triple j. 3. Dezember 2015, archiviert vom Original am 6. Dezember 2015;.
  5. Zitat: „The Ring was first performed in Australia at Her Majesty's Theatre in Melbourne in August 1913.“ (Das Rheingold am 19. August; Die Walküre am 22. August; Siegfried am 25. August; Gotterdämmerung am 29. August). In: Erik Irvin: Dictionary of the Australian Theatre 1788–1914. Hale and Iremonger, Sydney 1985, S. 245–246.
  6. Gerard Brophy: Represented Artist. Australian Music Centre, abgerufen am 3. April 2017 (englisch).
  7. Samela Harris: Don't call me a greenie. In: Adelaide Advertiser 25. November 2015.
  8. Australian Broadcast Highlights, The Blue Thread. In: ABC, 7. Dezember 2010.
  9. Gordon Forester: Our Don Review-Donald Bradman's Symphonic Tribute Hits for Six In: The Guardian, 15. August 2014. Abgerufen am 4. April 2017 
  10. Towards First Light in: Australian Music Centre
  11. Annual Report. (PDF) In: aso.com. 2015, S. 5, abgerufen am 20. Februar 2020 (englisch).
  12. Meet the Orchestra auf aso.com.au, abgerufen am 20. Februar 2020
  13. Johnny von Einem: A symphony to say goodbye: Australia’s youngest conductor leaves the ASO. In: CityMag. 11. Juli 2019, abgerufen am 20. Februar 2020.