Adolf Friedrich von Rochow

preußischer Kammerherr und Gutsbesitzer

Adolf Friedrich von Rochow (* 2. Dezember 1758 in Neustrelitz; † 9. Februar 1813 in Berlin) war ein königlich preußischer Kammerherr[1] und Gutsbesitzer auf Stülpe.

Grabplatte der Familie an der Kirche in Stülpe

Er war Mitglied einer der ältesten märkischen Adelsfamilien und der vierte Sohn des Adam Ernst II. von Rochow (1705–1759), Gutsherr auf Stülpe sowie Landrat des Kreises Luckenwalde, und dessen dritter Ehefrau Juliane Eleonore von Voß-Gievitz (* 15. März 1734; † 6. November 1806). Adolf Friedrich heiratete in erster Ehe Henriette Karoline von Hake-Selbelang. In zweiter Ehe heiratete er am 31. Januar 1790 auf Gut Stülpe Luise Charlotte von Wakenitz, geschiedene Gräfin von Wartensleben,[2] (* 21. Dezember 1755; † 10. Juni 1831 in Berkholz bei Schwedt/Oder). Aus der letztgenannten Ehe sind eine Tochter und ein Sohn hervorgegangen. Der Sohn und Erbe Rochus (* 9. Februar 1797; † 6. Dezember 1819) brachte es bis zum Leutnant im 2. Leibhusaren-Regiment[3] und starb unvermählt.

Adolf Friedrich wiederum war selbst jung Miteigentümer von Stülpe geworden. Miterben waren seine älteren Halbbrüder Ernst Wilhelm von Rochow (1743–1773) und Friedrich Ludwig von Rochow-Plessow (1745–1808). Durch Losentscheid wurde Adolf Friedrich dann 1760 alleiniger Eigentümer von Stülpe samt Zubehör. Ab 1770[4] war er Zögling auf der Brandenburger Ritterakademie und studierte anschließend in Halle (Saale) und 1778 in Frankfurt a. O.[5] Als Gutsherr bewohnte er das von seinem Vater vor 1754 errichtete neue Stülper Herrenhaus und betätigte sich gleichfalls als Bauherr vor Ort. So ließ Adolf Friedrich als vermögender Gutsbesitzer auf einem Vorwerk ein Schäferhaus, direkt in Stülpe ein neues Forsthaus sowie ein neues Schulhaus, auf dem Golmberg ein zweigeschossiges Sommerhaus mit Turm und Stube für die Dienerschaft erbauen. In Ließen ließ er gleich zu Beginn des Erbantritts noch unter Vormundschaft seines Onkels Gottfried Christian von Rochow-Plessow (1707–1774)[6] eine neue Patronatskirche erbauen.[7] Eine Übersicht über den Nachlass des Adolf Friedrich von Rochow aus 1813 ist erhalten geblieben.[8] In der Familienchronologie wird er unter Adolf Friedrich IV. von Rochow geführt.[9]

Literatur

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Einzelnachweise

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  1. Neues Genealogisches Reichs-und Staats-Handbuch auf das Jahr 1797. 2. Auflage. VI. Stammtafeln von Fürsten und Grafen welche nicht Sitz und Stimme auf den Deutschen Reichstagen haben, Wartensleben. Kontext: K. Preuß. Cammerhrn Ad. Fr. von Rochow auf Stuelpe. Varrentrapp und Wenner, Frankfurt am Main 1797, S. 296 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 23. April 2021]).
  2. Julius Graf von Wartensleben: Nachrichten von dem Geschlechte der Grafen von Wartensleben: II. Albert Nauck und Comp., Berlin 1858, S. 199 (Textarchiv – Internet Archive).
  3. Mackensen: Das 2. Leib=Husaren-Regiment Kaiserin Nr. 2. Geschichte des Regiments zur Feier seines 150 jährigen Bestehens. Das Eiserne Kreuz erhielten. 1. Klasse (und 2. Klasse), v. Rochow, Sek. Lt. Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1891, S. 75 (google.de).
  4. Joachim David Arnold: Kurze Geschichte der Ritter-Akademie zu Dom Brandenburg in dem ersten Jahrhundert vom 4. August, 1705–1805. Leichschen Buchdruckerei, Brandenburg 1805, S. 123 (google.de).
  5. Aeltere Universitäts-Matrikel I. Universität Frankfurt a. O. In: G. Friedländer (Hrsg.): Publicationen aus den K. Preussischen Staatsarchiven. Band 36, Nr. 2. S. Hirzel, Leipzig 1888, S. 472 (digitale-bibliothek-mv.de [abgerufen am 18. April 2021]).
  6. Ernst Fidicin: Territorien der Mark Brandenburg – Der Zauchesche Kreis. In: Reprint. Klaus D. Becker, Potsdam 2015, ISBN 978-3-88372-122-4, S. 44 (google.de).
  7. Adolf Friedrich August von Rochow: Nachrichten zur Geschichte des Geschlechts derer von Rochow und ihrer Besitzungen. Ernst und Korn, Berlin 1868, S. 142 f. (hab.de [abgerufen am 12. April 2021]).
  8. Herrschaftliches Gutsarchiv von Rochow-Plessow-Stülpe. In: Inventar des Nachlasses des Kammerherrn Adolf Friedrich von Rochow auf Stülpe; 1813 (Akte). BLHA, Rep. 37 Stülpe 4. Stülpe 1813, S. 1 f. (brandenburg.de [abgerufen am 5. Mai 2021]).
  9. A.F.A. von Rochow: Das Schloß Stülpe. In: Monographie (Hrsg.): Lt. Titel: Das Schloss Stülpe. A. W. Schade, Berlin 1868, S. 84 f. (kit.edu [abgerufen am 25. Mai 2021]).