Adolf Glinger
Adolf Glinger (* 13. August 1873 als Adolf Hardeheimer in Budapest, Österreich-Ungarn; † 30. April 1944[1] in Wien) war ein österreichischer Possen- und Jargonautor sowie Schauspieler. Gemeinsam mit Otto Taussig verfasste er dutzende Stücke für das Budapester Orpheum in Wien.
Leben und Wirken
BearbeitenAdolf Glinger erhielt in Budapest eine Schauspielausbildung und trat in der Folge vornehmlich an Bühnen auf, die jiddische Jargonpossen spielten. Sein Debüt gab er im Etablissement Folies Caprices in Budapest. Später ging er nach Wien, wo er am Budapester Orpheum engagiert wurde. Dort gab er Auftritte mit der Gesangskomikerin und Sängerin Risa Bastée, die er später heiratete.
Ab 1905 verfasste er gemeinsam mit Otto Taussig dutzende Possen- und Jargonstücke, die an Bühnen in Wien, Budapest, Prag und Bukarest erfolgreich aufgeführt wurden. Neben Taussig und Louis Taufstein war er von 1899 bis 1916 einer der Hausautoren der Budapester Orpheumgesellschaft. In den 20er-Jahren war er erneut Hausautor bei einer der Nachfolgegesellschaften der Budapester, der Rolandbühne, die sich später in Theater der Komiker umbenannte. An diesen Bühnen traten häufig Sándor Rott, Armin Berg, Siggi Hofer, Hans Moser und Armin Springer in seinen Stücken auf, wobei Glinger häufig auch selbst mitspielte – mitunter auch in anderen Stücken, wie etwa der legendären Klabriaspartie, die nicht nur in Wien über tausendfach aufgeführt wurde.
Anton Kuh beschrieb den Schauspieler Glinger als „Stier im Porzellanladen, wuchtig-ordinär, unerhört naiv in seiner Unfähigkeit, Gemütsaufwallungen zu verbergen, von einer Übertriebenheit, die es gestattet, die Sensibilität eines Mustangs wahrzunehmen.“[2] Er wurde am Wiener Zentralfriedhof bestattet.[3] Das Grab ist bereits aufgelassen.
Werke
BearbeitenFolgend eine Auswahl von Bühnenstücken, die er allesamt gemeinsam mit Otto Taussig geschrieben hat:
Bühnenstücke:[4]
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Literatur
Bearbeiten- Georg Wacks: Die Budapester Orpheumgesellschaft. Ein Varieté in Wien 1889–1919. Verlag Holzhausen, Wien 2002, ISBN 3-85493-054-2, S. 131 f.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Honig/Rodek, 100.001. Die Showbusiness-Enzyklopädie
- ↑ Wacks, S. 131
- ↑ Adolf Glinger in der Verstorbenensuche bei friedhoefewien.at
- ↑ Textbücher und Zensurakten der (k. k.) n. ö. Statthalterei 1870–1926 im NÖ Landesarchiv, St. Pölten
Personendaten | |
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NAME | Glinger, Adolf |
ALTERNATIVNAMEN | Hardeheimer, Adolf (Geburtsname) |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Possen- und Jargonautor sowie Schauspieler |
GEBURTSDATUM | 13. August 1873 |
GEBURTSORT | Budapest, Österreich-Ungarn |
STERBEDATUM | 30. April 1944 |
STERBEORT | Wien |