Adolf Wamper (* 23. Juni 1901 in Würselen; † 22. Mai 1977 in Essen) war ein deutscher Bildhauer. Seine Werke waren meist gegenständlich von teilweise abstraktem Realismus. Zuletzt war er künstlerischer Leiter an der Essener Folkwang-Hochschule.

Adolf Wamper

Wamper war ein Schüler des Malers August von Brandis. Er kam 34-jährig im Jahr 1935 nach Berlin und gestaltete zusammen mit Paul Baumgarten die Deutsche Oper in Berlin-Charlottenburg um. Adolf Wamper trat am 1. Mai 1933 in Düsseldorf der NSDAP bei (Mitgliedsnummer 1.996.317).[1][2] Alsbald galt er als einer der Vertreter der nationalsozialistischen Kunstauffassung. Wamper war mit anderen Künstlern jener Zeit wie Arno Breker und Josef Thorak befreundet. In der Endphase des Zweiten Weltkriegs nahm ihn Adolf Hitler im August 1944 in die Gottbegnadeten-Liste der wichtigsten bildenden Künstler auf,[3] was ihn von einem Kriegseinsatz auch an der Heimatfront bewahrte. Seit 1948 war Wamper Leiter der Bildhauerklasse an der Folkwangschule in Essen. 1970 wurde ihm anlässlich seiner Verabschiedung der Titel Professor verliehen.[3]

1936 konnte Wamper zu den Olympischen Spielen 1936 die Eingangsreliefs an der Freilichtbühne auf dem Reichssportfeld ausführen. Nach vielen offiziellen Aufträgen wurde seine Skulptur Genius des Sieges 1940 auf der Großen Deutschen Kunstausstellung in München der Öffentlichkeit präsentiert.[4]

Sein bekanntestes Alterswerk ist Die schwarze Madonna von Remagen, die er aus dem Schlamm des Gefangenenlagers „Goldene Meile“ gefertigt hatte und heute in der Kapelle Schwarze Madonna steht.[5]

Zu seinen weiteren Werken gehören unter anderem das „Herakles, die Hydra zerschmetternd“ am Krankenhaus am Sund in Stralsund, die Bronzeplastik Turnfestdenkmals in Essen, das an das Deutsche Turnfest 1963 erinnert[6], sowie die Bronzefigur des Marktbrunnens in Essen-Rüttenscheid;[7] beide Objekte stehen unter Denkmalschutz.

Literatur

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  • Robert Thoms: Große Deutsche Kunstausstellung München 1937–1944. Verzeichnis der Künstler in zwei Bänden, Band II: Bildhauer. Neuhaus, Berlin 2011, ISBN 978-3-937294-02-5.
  • Bettina Oesl: Adolf Wamper (1901–1977), Bildhauer. In: Rheinische Heimatpflege, Jahrgang 2013, Nr. 2.
  • Swantje Greve: Adolf Wamper. In: Wolfgang Brauneis, Raphael Gross (Hrsg.): Die Liste der „Gottbegnadeten“. Künstler des Nationalsozialismus in der Bundesrepublik. Prestel, München u. a. 2021, ISBN 978-3-7913-7922-7, S. 52 f.
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Commons: Adolf Wamper – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Bundesarchiv R 9361-IX KARTEI/46891100
  2. Stefanie Poley: Rollenbilder im Nationalsozialismus, Umgang mit dem Erbe. K. H. Bock, Bad Honnef 1991, ISBN 978-3-87066-268-4, S. 427.
  3. a b Ernst Klee: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. S. Fischer, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-10-039326-5, S. 644.
  4. http://www.thirdreichruins.com/kunsthaus5a.htm
  5. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 28. September 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bruecke-remagen.de
  6. Turnfestdenkmal in der Denkmalkartei der Stadt Essen (PDF; 836 KB).
  7. Marktbrunnen in der Denkmalkartei der Stadt Essen (PDF; 405 KB).
  8. Wolfgang Brauneis / Raphael Gross (Hrsg.): Die Liste der „Gottbegnadeten“. Künstler des Nationalsozialismus in der Bundesrepublik. Prestel, München u. a. ISBN 978-3-7913-7922-7, S. 130.