Adolf Weil (Mediziner)
Adolf Weil (* 7. Februar 1848 in Heidelberg; † 23. Juli 1916 in Wiesbaden) war ein deutscher Pathologe und Internist.
Leben und Werk
BearbeitenAdolf Weil, Sohn des Orientalisten Gustav Weil und dessen Ehefrau Auguste (geb. Levy), studierte an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin sowie der Universität Wien.[1] 1871 wurde er in Heidelberg promoviert, im Folgejahr habilitierte er sich.[1][2] Weil wurde 1876 außerordentlicher Professor an der Universität Heidelberg. 1886 folgte er einem Ruf an die Kaiserliche Universität Dorpat (ordentlicher Professur für spezielle Pathologie und Therapie), musste aber schon ein Jahr später wegen einer Kehlkopftuberkulose die Lehrtätigkeit aufgeben. Nach der Tätigkeiten in mehreren Badeorten war er ab 1893 in Wiesbaden als niedergelassener Arzt und Konsilarius tätig.[1][3]
Weil beschrieb 1886 erstmals die nach ihm als Weilsche Krankheit bezeichnete schwere Verlaufsform der Leptospirose.[4]
Ehrungen
Bearbeiten1883 wurde er zum Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina gewählt.[5]
Veröffentlichungen (Auswahl)
Bearbeiten- Die Auscultation der Arterien und Venen. Vogel, Leipzig 1875.
- Handbuch und Atlas der topographischen Percussion. Vogel, Leipzig 1877.
- Über eine eigentümliche, mit Milzschwellung, Ikterus und Nephritis einhergehende akute Infektionskrankheit. In: Deutsches Archiv für Klinische Medizin. Jahrgang 1886, S. 209.
Literatur
Bearbeiten- Dagmar Drüll: Heidelberger Gelehrtenlexikon 1803–1932. 1. Auflage. Springer, Berlin, Heidelberg 1986, ISBN 3-540-15856-1, S. 290.
- Gordon Cook: Tropical Medicine. An Illustrated History of The Pioneers. Academic, Boston 2007, ISBN 978-0-12-373991-9, S. 236 f.
- Werner Köhler: Weilsche Krankheit. In: Werner E. Gerabek u. a. (Hrsg.): Enzyklopädie Medizingeschichte. De Gruyter, Berlin / New York 2005, ISBN 3-11-015714-4, S. 1470.
- Hanns Hippius, Gerd Peters, Detlev Ploog (Hrsg.): Emil Kraepelin: Lebenserinnerungen. Springer, Berlin / Heidelberg / New York / Tokyo 1983, ISBN 978-3-662-00848-5, S. 249 (Weil, Adolf.)
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c Dagmar Drüll: Heidelberger Gelehrtenlexikon 1803–1932. 1. Auflage. Springer, Berlin, Heidelberg 1986, ISBN 3-540-15856-1, S. 290.
- ↑ Adolf Weil: Die Gewinnung vergrösserter Kehlkopfspiegelbilder. Heidelberg 1872. (Habilitationsschrift)
- ↑ Julius Pagel: Weil,+Adolf. In: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Urban & Schwarzenberg, Berlin / Wien 1901, Sp. 1826–1827 (Digitalisat. zeno.org).
- ↑ Adolf Weil: Über eine eigentümliche, mit Milzschwellung, Ikterus und Nephritis einhergehende akute Infektionskrankheit. In: Deutsches Archiv für Klinische Medizin. Jahrgang 1886, S. 209.
- ↑ Mitgliedseintrag von Adolf Weil bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, abgerufen am 4. November 2018.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Weil, Adolf |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Mediziner |
GEBURTSDATUM | 7. Februar 1848 |
GEBURTSORT | Heidelberg |
STERBEDATUM | 23. Juli 1916 |
STERBEORT | Wiesbaden |