Adolph Broennenberg

deutscher Jurist, Stadt- und Landeshistoriker

Adolph Carl August Broennenberg[1] (auch: Adolf Brönnenberg;[2] bzw. Ad. v. Brönnenberg[3][4] oder Adolf v. Brönnenberg, Ritter;[5] geboren 1801; gestorben 1884)[6] war ein deutscher Jurist, Historiker und Herausgeber.

Geschichte

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Broennenberg gab ab Beginn der Industrialisierung des Königreichs Hannover von 1833 bis 1844 die Zeitschrift Vaterländisches Archiv für Wissenschaft, Kunst, Industrie und Agrikultur heraus und verfasste zahlreiche regionalgeschichtliche Publikationen.[1] Zusammen mit Julius Reichsfreiherr Grote gab er 1844 im Vaterländischen Archiv das Hannoversche Stadtrecht heraus,[7] urkundliche Beiträge zur Staats- und Rechtsgeschichte der Stadt Hannover.[8] Dann gaben sie die im Archiv der Stadt Hannover aufbewahrte alte Handschrift erstmals vollständig und mit Anmerkungen versehen, zum Druck. 1896 befand sich eine Edition von 1852 in der Bibliothek des Deutschen Reichstags.[9]

1832 ist er als Doctor des Rechts, königlich großbritisch hannoverscher Obersteuer-Secretär und Mitglied mehrerer gelehrter Gesellschaften bekannt.[10] 1831,[11] 1834[12] und 1838 ist er als königlich hannoverscher Ober-Steuer-Secretair belegt.[13]

Als Stadt- und Landeshistoriker[14] war er unter anderem Impulsgeber zur Gründung des späteren Historischen Vereins für Niedersachsen.[15]

1842 war Broennenberg Steuerdirektor bei der königlich hannoverschen Generaldirektion für indirekte Steuern.[16] 1844 wurde „dem Steuer-Director Brönnenberg [...] die Direction der indirecten Steuern übertragen.“[17] Die Steuerdirektion zu Verden, deren langjähriger Chef Broennenberg darauf folgend war (belegt 1846[18] bis 1863[19]), war zuständig für die königlich hannoverschen Herzogtümer Bremen und Verden, das Land Hadeln und die Grafschaften Hoya und Diepholz.[20][21][22][23][24]

Der promovierte königlich hannoversche Steuerdirektor zu Verden war Ehrenmitglied der historischen Vereine zu Altenburg, München und Münster,[25] sowie Ritter des Guelphen-Ordens.[26] Der Journalist und Autor Adolph Görling widmete sein zweibändiges Werk Geschichte der Malerei in ihren Hauptepochen dargestellt, Adolph Broennenberg, „seinem Führer auf dem Felde der Archäologie“.[27]

Schriften (Auswahl)

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  • Die Stadt Hannover und ihre nächste Umgegend. Ein chorographisches Fragment. Entworfen, als Zugabe zu dem, in der Hornemannschen Hofkunsthandlung erschienenen Plane der Stadt Hannover [von August Papen], Hannover: Jänecke, 1831
  • Urkundliche Beiträge zur Staats- und Rechts-Geschichte der Stadt Hannover. Besonderer Abdruck aus dem Vaterländischen Archive, Hannover: in der Hahn’schen Hofbuchhandlung, 1842; Digitalisat über das Münchener Digitalisierungszentrum
  • Sammlung zur hannoverisch-braunschweigischen Landesgeschichte,
    • Band 1, Verden: im Verlag der F. Tressan’schen Buchhandlung, 1854; Digitalisat
    • Band 2, 1863
    • Band 3, 1871
  • Julius Grote zu Schauen, Adolph Broennenberg: Das Hanöverische Stadtrecht. Aus der im Archive der Stadt Hannover aufbewahrten alten Handschrift zum ersten Male vollständig zum Drucke befördert und mit Anmerkungen versehen, von Julius Reichsfreiherrn Grote zu Schauen und Steuerdirector Dr. juris Broennenberg in Verden, Hannover: In der Hahn’schen Hofbuchhandlung. 1846; Digitalisat über die Staatsbibliothek Berlin

Literatur

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  • Karljosef Kreter: Städtische Geschichtskultur und Historiographie. Das Bild der Stadt Hannover im Spiegel ihrer Geschichtsdarstellungen von den Anfängen bis zum Verlust der städtischen Autonomie, zugleich Dissertation 1996 an der Universität Hannover, Hannover 1996; Digitalisat
  • Eberhard Sperling: Anmerkungen zu Dr. jur. Adolf Broennenberg (1801–1884), anlässlich der Erschließung des Nachlasses im Stadtarchiv Hannover. In: Archiv-Nachrichten Niedersachsen: Mitteilungen aus niedersächsischen Archiven / Arbeitsgemeinschaft der niedersächsischen Kommunalarchive e.V.; Niedersächsische Archivverwaltung, Stade: Stadtarchiv Stade, ISSN 1617-6820, 2006[1]

Archivalien

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Archivalien von und über Adolph Broennenberg finden sich beispielsweise

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Einzelnachweise

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  1. a b c o. V.: Broennenberg, Adolph Carl August in der Datenbank Niedersächsische Personen (Neueingabe erforderlich) der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek – Niedersächsische Landesbibliothek in der Version vom 16. November 2007, zuletzt abgerufen am 10. März 2024
  2. Graf Hundt: Jahresbericht des Historischen Vereins von Oberbayern, Bände 36 – 38, München 1876, S. 39.
  3. Repertorium der gesammten deutschen Literatur, herausgegeben von Ernst Gotthelf Gersdorf, Band 3, Leipzig 1834, S. 588; Band 21, Leipzig 1839, S. VII.
  4. Friedrich Wilhelm August Schmidt: Neuer Nekrolog der Deutschen, Weimar 1840, S. 1123.
  5. Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit. Organ des Germanischen Museums, Band 11, Nürnberg 1864, S. 179.
  6. Eberhard Sperling: Anmerkungen zu Dr. jur. Adolf Broennenberg (1801 - 1884), anlässlich der Erschließung des Nachlasses im Stadtarchiv Hannover. In: Archiv-Nachrichten Niedersachsen: Mitteilungen aus niedersächsischen Archiven / Arbeitsgemeinschaft der niedersächsischen Kommunalarchive e.V.; Niedersächsische Archivverwaltung. - Stade: Stadtarchiv, ISSN 1617-6820, 2006
  7. Hannoversche Geschichtsblätter, 1992, S. 38.
  8. Gerhard Köbler: Deutsche Rechtshistoriker. Tausend deutschsprachige Rechtshistoriker aus Vergangenheit und Gegenwart, 2006, S. 26.
  9. Katalog der Bibliothek des Reichstages, Band 2, Berlin 1896, S. 301 f.
  10. Allgemeine Literatur-Zeitung, Band 4, 1832, S. 621.
  11. Staats- und Adress-Kalender für das Königreich Hannover auf das Jahr 1831, Hannover 1831, S. 247.
  12. Archiv für Geschichte und Alterthumskunde Westphalens, hrsg. von Paul Wigand, Band 6, Lemgo 1834, S. 125.
  13. Hof- und Staats-Handbuch für das Königreich Hannover, 1838, S. 285.
  14. a b Broennenberg, Adolf in der Nachlassdatenbank des Bundesarchivs
  15. Karljosef Kreter: Städtische Geschichtskultur und Historiographie. Das Bild der Stadt Hannover im Spiegel ihrer Geschichtsdarstellungen von den Anfängen bis zum Verlust der städtischen Autonomie, zugleich Dissertation 1996 an der Universität Hannover, Hannover 1996; Digitalisat
  16. Hof- und Staats-Handbuch für das Königreich Hannover auf das Jahr 1842, Hannover 1842, S. 301.
  17. Allgemeine Zeitung München, 1844, S. 2494.
  18. Hof- und Staats-Handbuch für das Königreich Hannover auf das Jahr 1846, Hannover 1846, S. 325.
  19. Er wurde auch 1876 noch als Steuerdirektor zu Verden bezeichnet: Graf Hundt: Jahresbericht des Historischen Vereins von Oberbayern, Bände 36 – 38, München 1876, S. 39.
  20. Hof- und Staats-Handbuch für das Königreich Hannover auf das Jahr 1852, Hannover 1852, S. 324.
  21. Hof- und Staats-Handbuch für das Königreich Hannover auf das Jahr 1856, Hannover 1856, Nachdruck 2023, S. 420.
  22. Hof- und Staats-Handbuch für das Königreich Hannover auf das Jahr 1858, Hannover 1858, S. 438.
  23. Hof- und Staats-Handbuch für das Königreich Hannover auf das Jahr 1860, Hannover 1860, S. 428.
  24. Hof- und Staats-Handbuch für das Königreich Hannover auf das Jahr 1863, Hannover 1863, S. 437.
  25. Adolph Broennenberg: Sammlung zur hannoverisch-braunschweigischen Landesgeschichte, Beitrag 1, Verden 1854, S. 3.
  26. Allgemeine Zeitung München, 1860, S. 4603.
  27. Adolph Görling: Geschichte der Malerei in ihren Hauptepochen dargestellt, Band 1, Leipzig 1866, S. 5.