Affhöllerbach

Ortsteil von Brensbach im Odenwaldkreis

Affhöllerbach ist ein Ortsteil der Gemeinde Brensbach im südhessischen Odenwaldkreis und hat zusammen mit dem benachbarten Kilsbach rund 210 Einwohner.

Affhöllerbach
Gemeinde Brensbach
Koordinaten: 49° 45′ N, 8° 54′ OKoordinaten: 49° 45′ 1″ N, 8° 53′ 48″ O
Höhe: 236 m ü. NHN
Fläche: 3,27 km²[1]
Einwohner: 211 (30. Juni 2024)[2]
Bevölkerungsdichte: 65 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Februar 1971
Eingemeindet nach: Nieder-Kainsbach
Postleitzahl: 64395
Vorwahl: 06161
Ortsmittelpunkt mit Blick auf denkmalgeschützte Fachwerkwohnhäuser in der Böllsteiner Straße
Denkmalgeschütztes Fachwerkwohnhaus am Ortsmittelpunkt in der Lindenstraße
Der denkmalgeschützte Schulzenhof, eine stattliche Hofanlage in der Kilsbacher Straße außerhalb des Dorfes

Geographie

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Affhöllerbach liegt im Norden des Odenwalds am Oberlauf des Affhöllerbachs, der, von der nahen Wasserscheide der Mümling bei Böllstein kommend, nach Nordwesten der Gersprenz zufließt. Während die Höhen oberhalb der Ortslage bewaldet sind, öffnen sich zur Gerspenzniederung hin weite landwirtschaftlich genutzte Flächen. Zur Gemarkung gehören im Süden der Weiler Stierbach und die Ruine der Burg Schnellerts auf dem gleichnamigen 350 Meter hohen Berg. Nördlich der Ortslage findet sich abseits aller klassifizierten Wege der Weiler Kilsbach. Auf dem an der nördlichen Gemarkungsgrenze gelegenen Bergrücken namens Vogelherd (371 Meter) liegt ein Granitsteinbruch. Der höchste Punkt der Gemarkung erreicht 405 Meter. Über diesen Punkt führt die Straße von Brensbach nach Böllstein. Die Gemarkung Affhöllerbach gehört geologisch zum kristallinen Odenwald.

Affhöllerbach liegt in der Region Starkenburg und im Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald.

Geschichte

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Ortsgeschichte

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Der Ortsname leitet sich vom mittelhochdeutschen Wort affolter für „Apfelbaum“ ab. Das Bestehen des Ortes ist unter dem Namen Effolderbach seit 1450 urkundlich bezeugt. Affhöllerbach gehörte zum Zentgericht und zum Kirchspiel von Kirchbrombach und damit zur Herrschaft Breuberg. Im Jahr 1806 kam der Ort mit der Grafschaft Erbach an das Großherzogtum Hessen.

Nach Auflösung der alten Amtsstruktur 1822 fiel der Ort in den Zuständigkeitsbereich des Landgerichts Höchst, nach der Reichsjustizreform von 1877 ab 1879 in den des Amtsgerichts Höchst im Odenwald.

Hessische Gebietsreform (1970–1977)

Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurde die Gemeinde Affhöllerbach mit den zu ihr gehörenden Weilern Kilsbach und Stierbach am 1. Februar 1971 auf freiwilliger Basis nach Nieder-Kainsbach eingemeindet.[3] Am 1. August 1972 erfolgte durch Landesgesetz die Eingliederung von Nieder-Kainsbach zugleich mit den Gemeinden Höllerbach, Wallbach und Wersau in die Gemeinde Brensbach.[4] Für Affhöllerbach mit Kilsbach wurde ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung eingerichtet. Der nach wie vor zur Gemarkung Affhöllerbach zählende Weiler Stierbach wurde in den Ortsbezirk Nieder-Kainsbach integriert.[5]

Einwohnerentwicklung

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  • 1730: 8 wehrfähige Männer[1]
  • 1961: 165 evangelische (= 80,48 %), 38 katholische (= 18,54 %) Einwohner[1]
Affhöllerbach: Einwohnerzahlen von 1829 bis 2024
Jahr  Einwohner
1829
  
117
1834
  
239
1840
  
262
1846
  
258
1852
  
275
1858
  
228
1864
  
243
1871
  
243
1875
  
222
1885
  
195
1895
  
201
1905
  
203
1910
  
218
1925
  
225
1939
  
182
1946
  
271
1950
  
258
1956
  
221
1961
  
205
1967
  
208
1970
  
202
1980
  
?
1990
  
?
2000
  
?
2011
  
201
2015
  
210
2020
  
213
2024
  
211
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[1]; nach 1970 Gemeinde Brensbach[6]; Zensus 2011[7]

Kulturdenkmäler

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Der Schulzenhof in Affhöllerbach[8] und einige andere Anwesen stehen ebenso unter Denkmalschutz, wie die Gesamtanlage des Weilers Kilsbach[9] und die Burgruine Schnellerts.[10]

Von dem nahe gelegenen Nieder-Kainsbach aus führt die Kreisstraße K 81 in östlicher Richtung nach Affhöllerbach und endet hier. Über diesen Nachbarort ist Affhöllerbach an die Bundesstraße 38 angeschlossen.

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Commons: Affhöllerbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c d Affhöllerbach, Odenwaldkreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. Brensbach in Zahlen. Gemeinde Brensbach, abgerufen am 30. Juli 2024.
  3. Gemeindegebietsreform: Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden vom 20. Januar 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 6, S. 248, Abs. 18 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,2 MB]).
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 357 und 359 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  5. Hauptsatzung § 5. (PDF; 50 KB) Gemeinde Brensbach, abgerufen im Mai 2019.
  6. Ortsteil Affhöllerbach 2015. Archiviert vom Original; abgerufen im Jahr 2016.
    Ortsteil Affhöllerbach 2020. Archiviert vom Original; abgerufen im Jahr 2020.
    Ortsteil Affhöllerbach 2024. Archiviert vom Original; abgerufen im Jahr 2024.
  7. Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,9 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. Juli 2021;.
  8. Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hrsg.): Kilsbacher Straße 19: Schulzenhof In: DenkXweb, Online-Ausgabe von Kulturdenkmäler in Hessen
  9. Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hrsg.): Gesamtanlage: Weiler Kilsbach In: DenkXweb, Online-Ausgabe von Kulturdenkmäler in Hessen
  10. Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hrsg.): Weiler Stierbach: Ruine Schnellerts In: DenkXweb, Online-Ausgabe von Kulturdenkmäler in Hessen