Agârbiciu (Sibiu)
Agârbiciu alte Schreibweise Agîrbiciu (veraltet Agribiciu; deutsch Arbegen oder Erbegen, såksesch Arbäjen, ungarisch Szászegerbegy oder Egerbegy) ist ein Dorf in der Region Siebenbürgen im Kreis Sibiu in Rumänien. Es gehört zur Gemeinde Axente Sever (Frauendorf).
Agârbiciu Arbegen Szászegerbegy | ||||
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Basisdaten | ||||
Staat: | Rumänien | |||
Historische Region: | Siebenbürgen | |||
Kreis: | Sibiu | |||
Gemeinde: | Axente Sever | |||
Koordinaten: | 46° 4′ N, 24° 11′ O | |||
Zeitzone: | OEZ (UTC+2) | |||
Höhe: | 322 m | |||
Einwohner: | 1.168 (2021[1]) | |||
Postleitzahl: | 550156 | |||
Telefonvorwahl: | (+40) 02 69 | |||
Kfz-Kennzeichen: | SB | |||
Struktur und Verwaltung | ||||
Gemeindeart: | Dorf |
Lage
BearbeitenDer Ort liegt im Siebenbürgischen Becken in einem südlichen Seitental der Târnava Mare (Große Kokel) am Bach Vișa (Weißbach) fünf Kilometer südlich vom Gemeindezentrum und etwa 17 Kilometer südwestlich von der Stadt Mediasch entfernt.
Geschichte
BearbeitenArbegen wurde um das Jahr 1268 von deutschen Siedlern (Siebenbürger Sachsen) ursprünglich auf Adelsboden gegründet, errang dann aber 1315 zusammen mit den benachbarten Ortschaften des Schelker und Mediascher Stuhls (den sog. Zwei Stühlen) das Hermannstädter Recht und wurde somit freie Gemeinde des Königsbodens. Der Ortsname wird auf die ungarischen Wörter eger (Erle) und begy (Aue) zurückgeführt. Die erste urkundliche Erwähnung als Egurbeg stammt aus dem Jahr 1343. Im Jahr 1516 hatte der Ort „55 Wirte, 2 Witwen, 2 Hirten und einen Müller“.
Das Dorf ist auch der Heimatort des rumänischen Schriftstellers Ion Agârbiceanu.
Bevölkerung
BearbeitenÜber mehrere Jahrhunderte war Arbegen von Siebenbürger Sachsen geprägt. Anfang des 20. Jahrhunderts stellten sie noch knapp die Hälfte der Bevölkerung, 1977 noch mehr als ein Drittel. Nach der Revolution von 1989 wanderten die meisten deutschstämmigen Bewohner aus. Dadurch ging auch die Einwohnerzahl deutlich zurück. Der Ort wird heute überwiegend von Rumänen bewohnt.[2]
Jahr | Einwohner | davon Deutsche |
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1910 | 1285 | 547 |
1941 | 1431 | 615 |
1966 | 1768 | 644 |
1977 | 1989 | 711 |
1992 | 1522 | 73 |
2002 | 1537 | 19 |
2021 | 1168 | ? |
Sehenswürdigkeiten
Bearbeiten- Die Kirchenburg mit der evangelischen Marienkirche aus dem 15. Jh.
- Der „Kupn“, der Berg oberhalb des Dorfes, von dem man einen schönen Blick über das ganze Dorf hat.
Literatur
Bearbeiten- Walter Myß (Hrsg.): Die Siebenbürger Sachsen. Lexikon. Geschichte, Kultur, Zivilisation, Wissenschaften, Wirtschaft, Lebensraum Siebenbürgen (Transsilvanien). Wort und Welt Verlag – Kraft Verlag, Würzburg 1993, ISBN 3-8083-2018-4.
- Arne Franke: Das wehrhafte Sachsenland. Kirchenburgen im südlichen Siebenbürgen. Deutsches Kulturforum östliches Europa e.V., Potsdam 2007, ISBN 978-3-936168-27-3, 452 S.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Volkszählung 2021 in Rumänien bei citypopulation.de.
- ↑ Varga E. Árpád: Volkszählungen 1850–2002 in Siebenbürgen bei kia.hu, letzte Aktualisierung 4. November 2008 (PDF; 582 kB; ungarisch).