Agave nanchititlensis

Art der Gattung der Agaven (Agave)

Agave nanchititlensis ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Agaven (Agave) in der Unterfamilie der Agavengewächse (Agavoideae). Das Artepitheton nanchititlensis stammt aus dem Lateinischen und verweist auf Vorkommen der Art bei Cañadas de Nanchititla im mexikanischen Bundesstaat México.[1]

Agave nanchititlensis
Systematik
Ordnung: Spargelartige (Asparagales)
Familie: Spargelgewächse (Asparagaceae)
Unterfamilie: Agavengewächse (Agavoideae)
Gattung: Agaven (Agave)
Untergattung: Manfreda
Art: Agave nanchititlensis
Wissenschaftlicher Name
Agave nanchititlensis
(Matuda) Thiede & Govaerts

Beschreibung

Bearbeiten

Agave nanchititlensis bildet Tochterrosetten, die aus den Blattachseln der diesjährigen Blattrosette erscheinen. Ihre zahlreichen halbfleischigen Wurzeln sind horizontal aus der Rhizombasis ausgebreitet. Die schlanken Rhizome sind 1,5 bis 2 Zentimeter lang. Die vier bis neun aufrecht-überhängenden, linealischen, festfaserigen Laubblätter sind rundlich rinnig. Die beiderseits gefleckte Blattspreite ist 21 bis 39 Zentimeter lang und 0,4 bis 0,8 Zentimeter breit. Die braunen oder dunkelgrünen Flecken sind unregelmäßig geformt. Die Blattadern beider Seiten sind mit einzelnen Papillenreihen besetzt. Die Blattränder weisen eine kastanienbraune Linie auf. Sie sind ganzrandig oder wie die Blattadern winzig papillat. Die Reste der Blattbasis sind faserig und 5,5 bis 7 Zentimeter lang.

Der „ährige“ Blütenstand erreicht eine Höhe von 35 bis 94 Zentimeter. Der sehr offene blütentragende Teil ist 11 bis 22 Zentimeter lang und trägt sieben bis zehn blühende Knoten. Die sitzenden Blüten sind im ausgewachsenen Zustand horizontal. Der lang ellipsoide Fruchtknoten ist 11 bis 17 Millimeter lang. Die grünen Perigonblätter sind auf ihren oberen Teilen purpurfarben überhaucht. Die enge, zylindrische Blütenröhre ist gerade oder leicht gebogen. Sie weist eine Länge von 25 bis 30 Millimeter auf und ist in ihrer Mitte 3 Millimeter breit. Die beiderseits gelblich grünen Zipfel sind zurückgeschlagen und 6 bis 11 Millimeter lang. Der Griffel ragt aus der Blütenröhre heraus und ist 45 bis 56 Millimeter lang. Die keulenförmigen Narben sind tief gefurcht und ausgewachsen breit ausgebreitet. Die Blütezeit ist der Januar.

Die ellipsoiden Früchte sind 1,5 bis 1,9 Zentimeter lang und 1,1 bis 1,2 Zentimeter breit. Sie enthalten halbmondförmige Samen von 3 Millimeter Größe.

Systematik und Verbreitung

Bearbeiten

Agave nanchititlensis ist im Bundesstaat México in felsigen Eichen- oder Eichen-Kiefernwälder an Hängen verbreitet.

Die Erstbeschreibung als Manfreda nanchititlensis durch Eizi Matuda wurde 1974 veröffentlicht.[2] Joachim Thiede und Urs Eggli stellten die Art 1999 in die Gattung Agave.[3]

Die Art gehört in die Untergattung Manfreda und wird dort der Manfreda-Gruppe zugeordnet.

Nachweise

Bearbeiten

Literatur

Bearbeiten
  • Joachim Thiede: Agave nanchititlensis. In: Urs Eggli (Hrsg.): Sukkulenten-Lexikon. Einkeimblättrige Pflanzen (Monocotyledonen). Eugen Ulmer, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3662-7, S. 48.

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Urs Eggli, Leonard E. Newton: Etymological Dictionary of Succulent Plant Names. Springer, Berlin/Heidelberg 2010, ISBN 978-3-642-05597-3, S. 163.
  2. Anales del Instituto de Biología. Serie Botánica. Band 43, Nummer 1, 1974, S. 54.
  3. Joachim Thiede, Urs Eggli: Einbeziehung von Manfreda Salisbury, Polianthes Linné und Prochnyanthes S. Watson in Agave Linné (Agavaceae). In: Kakteen und andere Sukkulenten. Band 50, Nummer 5, 1999, S. 109–113 (online).
Bearbeiten
  • Foto von Agave nanchititlensis