Aggeneys

Kleinstadt in Südafrika

Aggeneys ist ein Bergbauort im Distrikt Namakwa in der südafrikanischen Provinz Northern Cape. Er befindet sich im Norden der Provinz und in geringer Entfernung zur Grenze mit Namibia.

Aggeneys
Aggeneys (Südafrika)
Aggeneys (Südafrika)
Aggeneys
Koordinaten 29° 14′ S, 18° 50′ OKoordinaten: 29° 14′ S, 18° 50′ O
Basisdaten
Staat Südafrika
Provinz Nordkap
Distrikt Namakwa
Gemeinde Khâi-Ma
Fläche 205,7 km²
Einwohner 2262 (2011)
Dichte 11 Ew./km²

Der Ortsname leitet sich von einem Begriff aus der Sprache des Volks der Nama ab und meint „blutiger Platz“, „Ort des roten Tons“ oder einfach „roter Ort“. Ursprünglich war eine Farm so benannt, deren Bezeichnung sich später auf den Ort übertrug.[1]

Geographie

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Aggeneys befindet sich auf dem Territorium der Lokalgemeinde Khâi-Ma. Die Stadt liegt etwa 60 Kilometer westlich von Pofadder und am südlichen Fuß der Aggeneys Mountains. Die Berge bilden in Südafrika einen der geologisch am kompliziertesten aufgebauten Gebirgskomplexe.[1]

Die Landschaften um Aggeneys gehören biogeographisch zum in der Provinz Northern Cape verbreiteten Biom der Sukkulentenkaroo.

Eigenständige (main place) Nachbarorte sind östlich Pofadder und Springbok im Südwesten.[2]

Geschichte

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Das Gebiet der Black Mountain bei Aggeneys war 1929 erstmals das Ziel einer geologischen Erkundung.[3] Durch die Okiep Copper Company wurde 1972 die erste lagerstättenkundliche Untersuchung des Gebiets auf Höffigkeit unternommen. Daraufhin begannen 1978 erste bergbauliche Aktivitäten im Broken-Hill-Erzkörper. Im September 1998 übernahm ein Tochterfirma der Anglo American plc alle Geschäftsanteile des bestehenden Bergwerks. Seither ist der Bergbau der größte Arbeitgeber in der Region. Im Jahr 2011 kaufte der britische Konzern Vedanta die Bergwerke Black Mountain Mine und Gamsberg Mine von Anglo American.[4][5]

Bevölkerung

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Gemäß der Volkszählung von 2011 lebten hier 2262 Personen in 573 Haushalten auf 205,68 km². Davon waren 62 % Coloureds, 23 % schwarz und 14 % weiß. Als Hauptsprache gaben 81,5 % Afrikaans, 10,3 % isiXhosa, 3,3 % Setswana und 2,7 % Englisch an.[6]

Wirtschaft

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Handstück einer Magnetit-Chalkopyrit-Vererzung aus der Umgebung von Aggeneys (Magnetitkristalle dunkel-metallisch)

Die Einwohner von Aggeneys lebent überwiegend vom Bergbau und von der Subsistenzwirtschaft. In der Umgebung werden hier Erze mit wirtschaftlich interessanten Gehalten an Blei, Kupfer, Silber und Zink gewonnen.[1]

Westlich der Stadt arbeiten die Broken Hill Mine und die Swartberg Mine im Untertagebetrieb. Eine Erweiterung der Swartberg Mine im Tagebau wird untersucht.[7] In der Nähe von beiden gibt es eine Aufbereitungsanlage, deren da erzeugte Erzkonzentrate mit LKW zu einer Eisenbahnverladestation transportiert werden.

Weil es sich hier um die als weltgrößte bekannte Zinkerz-Lagerstätte handelt, haben sich weitere Bergbauaktivitäten entwickelt. Die 2019 eröffnete Gamsberg Open Pit Mine von Vedanta Zinc International (VZI), deren südafrikanischer Geschäftssitz sich in Sandton befindet, ist ein weiterer industrieller Standort in Aggeneys. Das Bergwerk liegt etwa 10 Kilometer östlich der Stadt im Bereich des Gamsberg, eine isolierte Erhebung in der Karoolandschaft. Eine Verarbeitungsanlage zur Erzeugung von Erzkonzentraten ist dem Tagebau angeschlossen.[8][9][10]

Nach einem Grubenunglück, in dessen Verlauf 10 Mitarbeiter betroffen waren, wurde der Betrieb ab 17. November 2020 eingestellt. Nach einigen Wochen erteilte die südafrikanische Bergbehörde eine Freigabe und im Januar 2021 konnte der Betrieb wieder aufgenommen werden. Es wird insgesamt von einer 30-jährigen Betriebsdauer ausgegangen.[11][12]

Die Nationalstraße N14 verläuft am Rande der Ortschaft in Richtung Upington bis nach Johannesburg und Pretoria. Von hier zweigt eine nach Südosten fast geradlinig verlaufende Landstraße zum entfernten Halfweg ab, eine kleine Siedlung mit Servicebahnhof an der Bahnstrecke Sishen–Saldanha.[2]

Zwei Landepisten für Flugzeuge ergeben den Aggeneys Airport am Rande des Bergbauortes.[2]

Sehenswürdigkeiten

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  • Flora und Fauna der Sukkulentenkaroo
  • Mineralfundstätten
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Commons: Aggeneys – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c South African History Online: Aggeneys, a Town at the foot of the Aggeneys Mountain in the Namaqualand. auf www.sahistory.org.za (englisch).
  2. a b c nach OSM.
  3. Porter GeoConsultancy: Aggeneys - Broken Hill, Deeps. auf www.portergeo.com.au (englisch).
  4. N. R. Williams, S. Holtzhausen: The impact of ore characterization andblending on metallurgical plantperformance. In: Journal of The South African Institute of Mining and Metallurgy, November/Dezember 2001, S. 437–446. online auf www.saimm.co.za (englisch, PDF).
  5. Vedanta: The Ripple Effect of the Black Mountain Complex. (Fact Sheet / 2020). online auf www.vedanta-zincinternational.com (englisch, PDF).
  6. Volkszählung 2011: Aggeneys. abgerufen am 30. April 2021.
  7. Brendon Solik, Amy Barclay, Khosi Dlamini: EIA for the Swartberg Mine Expansion. Final report. Rondebosch, Cape Town 2019. online auf www.sahris.sahra.org.za (englisch, PDF) PDF-Dokument S. 5.
  8. Anonymus: Proposed Gamsberg Zinc Mine and Ore Beneficiation Plant. (Gamsberg ESIA Report), online auf www.sahris.sahra.org.za (englisch, PDF), mit Lagekarte (Download-Link SAHRIS).
  9. Vedanta Zinc International: Overview. auf www.vedanta-zincinternational.com (englisch).
  10. Vedanta Zinc International: Gamsberg – The Futuer of Zinc (Memento vom 27. Februar 2021 im Internet Archive). online auf www.vedanta-zincinternational.com (englisch, PDF).
  11. Mining Technology: Vedanta restarts operations at Gamsberg zinc mine in South Africa. Meldung vom 18. Januar 2021 auf www.mining-technology.com (englisch).
  12. Zandi Shabalala, Kirsten Donovan: Vedanta reopens Gamsberg zinc mine in South Africa. Meldung vom 16. Januar 2021 bei Reuters auf www.reuters.com (englisch).