Agluonėnai (deutsch Aglohnen) ist ein Dorf im litauischen Bezirk Klaipėda. Der Ort ist Zentrum des Amtsbezirks (Seniūnija) Agluonėnai und gehört zur Rajongemeinde Klaipėda.

Agluonėnai
Wappen
Wappen
Wappen
Staat: Litauen Litauen
Bezirk: Klaipėda
Rajongemeinde: Klaipėda
Amt: Agluonėnai
Koordinaten: 55° 35′ N, 21° 24′ OKoordinaten: 55° 35′ N, 21° 24′ O
Einwohner (Ort): 505 (2011)
Zeitzone: EET (UTC+2)
Postleitzahl: 96020
 
Status: Dorf
 
Agluonėnai (Litauen)
Agluonėnai (Litauen)
Agluonėnai

Agluonėnai liegt im Westen Litauens, im ehemaligen Memelland, an der Agluona (dt. Aglohne), einem linken Nebenfluss der Minija, etwa 18 Kilometer südöstlich des Gemeindesitzes Klaipėda. Sechs Kilometer südwestlich von Agluonėnai liegt die Stadt Priekulė.

Ortsname

Bearbeiten

Der Name weist auf Wasser und Tannenwald. Prußisch „agla, aglo“ = Regenguss, Platzregen, Schauer, preußisch-litauisch „aglynas“ = der Tannenwald.

Geschichte

Bearbeiten

Der Ort wurde vor 1540 gegründet. Seit 1874 war der Ort Sitz eines Amtsbezirks im Kreis Memel. Während der Zugehörigkeit zur Litauischen Sozialistischen Sowjetrepublik war der Ort Sitz eines Umkreises (lit. apylinkė). Seit 1995 ist der Ort (wieder) Sitz eines Amtsbezirks. Als solcher bekam der Ort im Jahr 2013 ein Wappen.

Einwohnerentwicklung

Bearbeiten
 
Ehemaliges Gutshaus bei Agluonėnai
Jahr Einwohner[1]
1885 110
1910 145
1959 099
1970 106
1979 258
1989 551
2001 653
2011 605
 
Hauptschule von Agluonėnai, mit einem Gedenkstein für die Schriftstellerin Ieva Simonaitytė

Die Schule wurde 1736 oder 1737 gegründet. Es handelte sich um einen Lehmbau mit Strohdach, in dem auch die Post und der Darlehnskassenverein untergebracht waren. 1911 brannte das Haus ab. Darauf wurde die Schule im Zollkontrolleurhaus des Nachbarorts Paaschken (lt. Poškos) untergebracht. Bis 1918 war die Schule zweiklassig, danach einklassig. 1925 wurde in Aglohnen ein Schulneubau fertiggestellt. Die jetzige Hauptschule wurde 1980 fertiggestellt.

Vor dem Zweiten Weltkrieg ging die evangelische Bevölkerung zur Kirche nach Wannaggen (lt. Vanagai), während die katholische Bevölkerung ihre Kirche in Memel hatte. Im Ort befindet sich ein alter gepflegter Friedhof.

 
Evangelisch-lutherische Kirche in Vanagai, errichtet 1907 bis 1909

Amtsbezirk Agluonėnai

Bearbeiten
 
Amtsbezirk Agluonėnai im Süden der Rajongemeinde Klaipėda

Seit 1995 besteht die Agluonėnų seniūnija, die der Rajongemeinde Klaipėda zugeordnet ist. Zum Amtsbezirk gehören 12 Dörfer mit insgesamt 1.178 Einwohnern auf einer Fläche von 57 km² (Stand 2011). Der Amtsbezirk ist in die drei Unterbezirke (lit. Seniūnaitija) Agluonėnų seniūnaitija, Grobštų-Poškų seniūnaitija und Vanagų seniūnaitija eingeteilt. Zum Amtsbezirk gehören:

Ortsname deutscher Name Unterbezirk
Agluonėnai Aglohnen Agluonėnai
Ažpurviai Aschpurwen Vanagai
Dreižiai Dräßen Vanagai
Griežiai Größen Vanagai
Grobštai Grabsten Grobštai-Poškos
Juodikiai Jodicken Grobštai-Poškos
Kantvainai Kantweinen Agluonėnai
Kojeliai Kojellen Grobštai-Poškos
Poškos Paaschken Grobštai-Poškos
Šaukliai Szaukeln Vanagai
Vanagai Wannaggen Vanagai
Žagarai Szaggern Vanagai
 
Museum Gehöft Agluonėnai

In Agluonėnai befindet sich das ethnographische Museum Gehöft Agluonėnai.

Literatur

Bearbeiten
  • Aglohnen, Kreis Memel, Ostpreußen, in: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Aglohnen (meyersgaz.org)
Bearbeiten
Commons: Agluonėnai – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Volkszählungsdaten