Aham
Aham ist eine Gemeinde im niederbayerischen Landkreis Landshut und Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Gerzen.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 48° 32′ N, 12° 28′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Niederbayern | |
Landkreis: | Landshut | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Gerzen | |
Höhe: | 420 m ü. NHN | |
Fläche: | 38,01 km2 | |
Einwohner: | 1947 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 51 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 84168 | |
Vorwahl: | 08744 | |
Kfz-Kennzeichen: | LA, MAI, MAL, ROL, VIB | |
Gemeindeschlüssel: | 09 2 74 112 | |
LOCODE: | DE AH2 | |
Gemeindegliederung: | 73 Gemeindeteile | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Rathausplatz 1 84175 Gerzen | |
Website: | www.gemeinde-aham.de | |
Bürgermeister: | Jens Herrnreiter, 1. Bürgermeister (Freie Wähler[2]) | |
Lage der Gemeinde Aham im Landkreis Landshut | ||
Geografie
BearbeitenGeografische Lage
BearbeitenAham liegt im Tal der Vils etwa 25 Kilometer östlich von Landshut, 16 Kilometer südlich von Dingolfing und 12 Kilometer nordöstlich von Vilsbiburg.
Nachbargemeinden
BearbeitenGemeindegliederung
BearbeitenEs gibt 73 Gemeindeteile:[3][4]
- Abensbach
- Aham
- Alram
- Berghofen
- Blamberg
- Buchloh
- Dreifaltigkeit
- Eglberg
- Eichmühle
- Engkofen
- Erling
- Ernstgraben
- Ferchenstauden
- Fürst
- Geigenberg
- Guntendorf
- Haag
- Haarpoint
- Hannsmal
- Hausberg
- Heiglberg
- Hermannsöd
- Hitzenberg
- Högl
- Holzen
- Hölzlberg
- Höslpoint
- Hustenöd
- Kalteis
- Kitzing
- Klein-Hermannsöd
- Kobel
- Lamprechtsöd
- Loizenkirchen
- Maieröd
- Mais
- Neuhausen
- Nöham
- Oberhausenthal
- Oberwinden
- Ödmann
- Oed
- Petzenberg
- Prosmering
- Rehpoint
- Reiher
- Reit
- Reithannerl
- Rieberseck
- Schachtenöd
- Schafhausen bei Nöham
- Schafhausen bei Wassing
- Schweibing
- See
- Seemannshof
- Sichartsreit
- Sommerauweber
- Staudach
- Stegmühle
- Steinberg
- Stidel
- Thalham
- Thalmann
- Unterhausenthal
- Unterwinden
- Vorderöd
- Wassing
- Wendeldorf
- Wieshäusl
- Wimm
- Winzersdorf
- Wolfsgrub
- Ziegelstadel
Es gibt die Gemarkungen Aham, Loizenkirchen und Neuhausen.
Geschichte
BearbeitenBis zur Gemeindegründung
BearbeitenIn Aham wurde zum Schutz gegen die Ungarneinfälle bereits um 900 eine Wasserburg an der Vils erbaut. Das Kirchdorf Aham erfuhr circa 1125 eine erste urkundliche Erwähnung unter dem Namen Aheheim. Dieser Siedlungsname weist auf ein fließendes Gewässer, Ahe, hin und bedeutet damit so viel wie „Heimstatt am Fluss“. Die Burg Ahaim ist wenigstens bis 1579 belegt. Aham gehörte den Grafen von Lerchenfeld. Der Ort war Teil des Kurfürstentums Bayern und bildete eine geschlossene Hofmark, deren Sitz Aham war. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde. Neben Aham gehörten die Orte Dreifaltigkeit, Eichmühle, Erling, Ernstgraben, Ferchenstauden, Fürst, Haarpoint, Högl, Kalteis, Lamprechtsöd, Nöham, Oberhausenthal, Oed, Rehpoint, Reithannerl, Schafhausen, Schweibing, Sichartsreit, Sommerauweber, Steinberg, Thalham, Thalmann, Unterhausenthal, Wolfsgrub und Ziegelstadel zur Gemeinde. Gleichzeitig wurde in Aham ein Patrimonialgericht errichtet. 1833 kaufte Maximilian Graf von Montgelas, der einst mächtige Minister König Max I., die ehemalige Hofmark, deren Schloss sich bis 2009 im Besitz der Familie befand. Montgelas selbst wurde nach seinem Tod 1838 in der Gruft von Schloss Aham beigesetzt. Die letzten Reste der Adelsherrschaft wurden in der Revolution 1848 aufgehoben.
Eingemeindungen
BearbeitenDie heutige Gemeinde Aham entstand am 1. April 1971 im Zuge der Gemeindegebietsreform durch den Zusammenschluss der Gemeinden Aham, Loizenkirchen und Neuhausen.[5]
Einwohner
BearbeitenGemäß Bayerischem Landesamt für Statistik haben sich die Einwohnerzahlen jeweils zum 31. Dezember eines Jahres wie folgt entwickelt:
Stand | Einwohner |
---|---|
1960 | 1706 |
1970 | 1640 |
1980 | 1711 |
1990 | 1877 |
1995 | 1963 |
Stand | Einwohner |
---|---|
2000 | 1965 |
2005 | 1941 |
2010 | 1906 |
2015 | 1958 |
2016 | 1928 |
Stand | Einwohner |
---|---|
2017 | 1929 |
2018 | 1912 |
2019 | 1916 |
2020 | 1891 |
Seit 1972, dem Jahr der Gemeindereform, hat sich die Einwohnerzahl bis 2015 um 311 Personen bzw. 18,88 Prozent erhöht.
Alter | Einwohneranteil[6] |
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jünger als 18 | 17,8 % |
18 bis 29 | 15,1 % |
30 bis 49 | 26,8 % |
50 bis 64 | 21,8 % |
älter als 65 | 18,5 % |
Politik
BearbeitenAcht Monate nach Kriegsende fanden am 27. Januar 1946 die ersten Gemeinderatswahlen in den kreisangehörigen Gemeinden Bayerns statt. In den Monaten April und Mai 1946 folgten dann noch die ersten Wahlen der Bürgermeister, Landräte sowie Kreistage. 2006 wurde das 60-jährige Jubiläum begangen.[8]
Gemeinderat
BearbeitenDer Gemeinderat besteht aus zwölf Personen. Das Ergebnis der Gemeinderatswahl am 15. März 2020 führte zu folgender Sitzverteilung im Gemeinderat (unverändert gegenüber 2014):
- Freie Wähler – 6 Sitze
- CSU – 4 Sitze
- Bürgerliste – 2 Sitze
Bürgermeister
BearbeitenBis 2014 bekleidete dieses Amt Elisabeth Kobold (CSU). Sie wurde bei den Kommunalwahlen 2008 in ihrem Amt bestätigt[9]. Bei den Kommunalwahlen am 16. März 2014 wurde Jens Herrnreiter (Freie Wähler) als Nachfolger gewählt. Bei der Kommunalwahl 2020 erhielt er 57,3 % der gültigen Stimmen und war damit wiedergewählt.
Verwaltung
BearbeitenAham gehört zur Verwaltungsgemeinschaft Gerzen.
Die Gemeinde Aham ist Mitglied in folgenden Zweckverbänden[10]:
- Gewässerunterhaltungszweckverband Landshut-Kelheim-Dingolfing-Landau
- Regionaler Planungsverband Landshut
- Schulverband Gerzen
- Zweckverband Kinderbildung und Betreuung Aham-Gerzen-Schalkham
- Zweckverband Wasserversorgung Isar-Vils
- Zweckverband zur Wasserversorgung Mittlere Vils
Wappen
BearbeitenBlasonierung: „Durch einen erhöhten silbernen Wellenbalken geteilt von Schwarz und Rot, unten ein silberner Balken, der mit einer schwarzen Leiste belegt ist, überdeckt von einem gesenkten silbernen Sparren, in dessen Spitze eine auffliegende rote Lerche.“[11] | |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
BearbeitenDie spätgotische Filialkirche St. Ägidius der Pfarrei Loizenkirchen aus dem 15. Jahrhundert wurde im 19. Jahrhundert im neugotischen Stil verändert. Einige Grabmäler stammen aus dem 16./17. Jahrhundert.
Das mittelalterliche Wasserschloss wurde im 16. bis 18. Jahrhundert umgestaltet. Es befand sich seit 1833 im Besitz der Grafen von Montgelas und war für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Im Jahr 2009 wurde es verkauft, nach der Komplettsanierung wird es nun seit dem 1. Januar 2012 als Gaststätte genutzt.
Baudenkmäler
BearbeitenWirtschaft und Infrastruktur
BearbeitenDer Ort ist Sitz der Firma "F.W. Klever GmbH", Hersteller des bekannten Produktes Ballistol.
2018 gab es im produzierenden Gewerbe 133 und im Bereich Handel, Verkehr, Gastgewerbe keine sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen lag dieser Wert bei 25 Personen. Beschäftigte am Wohnort gab es 828. Im verarbeitenden Gewerbe (sowie Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden) gab es zwei Betriebe, im Bauhauptgewerbe einen.
In Folge einer entsprechenden Bewertung der Wirtschaftskraft der Gemeinde Aham sind die Schlüsselzuweisungen von 317.972 Euro im Jahr 2019 um 70,4 Prozent auf 541.820 Euro für das Jahr 2020 angestiegen.
Zuweisungen an | Jahr | |||||
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2015 | 2016 | 2017 | 2018 | 2019 | 2020 | |
Gemeinde Aham | 519.352 | 394.564 | 565.416[13] | 255.764[14] | 317.972[15] | 541.820[16] |
Land- und Forstwirtschaft
BearbeitenIm Jahr 2018 gab es im Bereich der Land- und Forstwirtschaft sowie Fischerei 14 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. Im Jahr 2016 bestanden zudem 73 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von insgesamt 2 993 ha. Davon waren 2 525 ha Ackerfläche und 468 ha Dauergrünfläche.
Betriebsgröße in ha | Anzahl der Betriebe | |
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1999 | 2010 | |
unter 5 | 10 | 2 |
5 bis unter 10 | 14 | 6 |
10 bis unter 20 | 21 | 14 |
20 bis unter 50 | 43 | 31 |
50 oder mehr | 12 | 21 |
Gesamt | 100 | 74 |
Die Viehwirtschaft hat in der Gemeinde Aham einen starken Anteil an der landwirtschaftlichen Produktion. 1999 hatten Schweine- und Rinderhaltung noch vergleichbare Größenordernungen. 1999 bis 2010 entwickelte sich die Haltung von Rindern mit minus 9,65&Prozent rückläufig, während der Bestand an Schweinen um 57 Prozent zulegte. Allerdings hat der Anteil des Milchviehs leicht zugenommen. Auch der Anteil an Hühnern bzw. Schafen nahm um 62 Prozent bzw. 162 Prozent zu.
Tierart | Anzahl | |
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1999 | 2010 | |
Rinder | 5.752 | 5.197 |
Milchkühe (bereits in der Gesamtzahl der Rinder enthalten) |
771 | 811 |
Schweine insgesamt | 6.557 | 10.323 |
Hühner insgesamt | 36.862 | 59.831 |
Schafe | 282 | 738 |
Wohnen und Bauen
BearbeitenOrtsteil | Wohnbauflächen ausgewiesene Baugebiete |
unbeplanter Innenbereich |
ausgewiesene gewerbliche Bauflächen |
Ackerland |
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Aham | 80 € | 80 € | 35 € | 5,50 € |
Loizenkirchen | 80 € | 80 € | 35 € | 5,50 € |
Bildung
Bearbeiten2019 gab es folgende Einrichtungen:
- einen Kindergarten mit 50 Plätzen, der von 42 Kindern besucht wird
- eine vierzügige Grundschule mit drei Lehrern, die 60 Schüler unterrichten
Persönlichkeiten
Bearbeiten- Josef Altinger (1904–1943), ehemaliger römisch-katholischer Priester und später Nationalsozialist im Sicherheitsdienst des Reichsführers SS
- Johann Maier (1906–1945), Domprediger in Regensburg und NS-Opfer, wurde im Ortsteil Berghofen geboren.
Literatur
Bearbeiten- Martin Zeiller: Aheim. In: Matthäus Merian (Hrsg.): Topographia Bavariae (= Topographia Germaniae. Band 4). 1. Auflage. Matthaeus Merian, Frankfurt am Main 1644, S. 10 (Volltext [Wikisource]).
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Verwaltungsgemeinschaft Gerzen: Rathaus > Verwaltung > Ansprechpartner. 1. Bürgermeister Herrnreiter Jens. Abgerufen am 9. Mai 2020.
- ↑ Ortschaftenverzeichnis des Landkreises Landshut. Landkreis Landshut, 7. März 2017, abgerufen am 21. Januar 2018.
- ↑ Gemeinde Aham, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 21. November 2020.
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 585.
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung: Personen nach Alter (5 Altersklassen) für Aham (Kreis: Landshut, Landkreis) –in %– ( des vom 5. Juni 2013 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. . Online auf ergebnisse.zensus2011.de. Abgerufen am 26. April 2014
- ↑ Gemeinde Aham: Ergebnis der Gemeinderatswahl Aham 2020 ( des vom 21. April 2021 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , abgerufen am 18. März 2021
- ↑ INFORMATION (An alle Haushaltungen!); Hrsg. Gemeinde Adlkofen, Nr. XX/04 – 2006
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung: Erste Bürgermeister/Oberbürgermeister in kreisangehörigen Gemeinden ( des vom 3. Dezember 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. . Online auf statistikdaten.bayern.de, abgerufen am 2. April 2014
- ↑ Bayerischer Behördenwegweiser – Aham: Mitgliedschaften in Zweckverbänden, online auf www.verwaltungsservice.bayern.de, abgerufen am 2. November 2019
- ↑ Eintrag zum Wappen von Aham in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
- ↑ Landshuter Zeitung: Vitaminspritze für finanzschwache Kommunen, 12. Dezember 2015
- ↑ Landshuter Zeitung: Schlüsselzuweisungen 2017 der Gemeinden, 17. Dezember 2016
- ↑ Landshuter Zeitung: Schlüsselzuweisungen 2018, 20. Januar 2018
- ↑ Landshuter Zeitung: Schlüsselzuweisungen 2019, 15. Februar 2019
- ↑ Landshuter Zeitung: Kräftige Finanzspritze für die Region, 13. Dezember 2019
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung: Statistik kommunal 2015 – Eine Auswahl wichtiger statistischer Daten für die Gemeinde Aham 09 274 112. PDF. Online auf www.statistik.bayern.de, abgerufen am 5. November 2016
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung: Statistik kommunal 2013 – Eine Auswahl wichtiger statistischer Daten für die Gemeinde Aham 09 274 112. PDF. Online auf www.statistik.bayern.de. Abgerufen am 29. August 2015
- ↑ Landratsamt Landshut (Gutachterausschuss): Aufstellung der Bodenrichtwerte für die Kalenderjahre 2011 und 2012. Online auf landkreis-landshut.de. Abgerufen am 16. Dezember 2014