Ain Sifni
Ain Sifni (auch Shekhan oder Sheikhan, arabisch عين سفني; syrisch ܥܝܢ ܣܦܢܐ, kurmandschi Şêxan) ist eine Stadt in der irakischen Provinz Ninawa. Sie ist der Hauptort des Distriktes Schechan und wurde im April 2003 von kurdischen Truppen eingenommen. Ain Sifni wird vorwiegend von Jesiden bewohnt. Das religiöse Oberhaupt der Jesiden, der Baba Scheich, lebt in Ain Sifni. Der Ort befindet sich in der Ninive-Ebene und gehört zu den umstrittenen Gebieten des Nordiraks.[1]
Ain Sifni | ||
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Lage | ||
Koordinaten | 36° 42′ N, 43° 21′ O | |
Staat | Irak | |
Gouvernement | Ninawa | |
Basisdaten | ||
Höhe | 500 m | |
Postleitzahl | 41011 | |
Zentrum von Ain Sifni (Shekhan) |
Geschichte
BearbeitenEin anderer Name der Stadt lautet Shekhan (kurmandschi Şêxan). Shekhan bedeutet wörtlich „Haus des Scheich“ oder sinngemäß „Land des Scheich“ (mit Scheich ist wohl der Baba Scheich der Jesiden gemeint, der dort lebt) und setzt sich aus den beiden Wörtern Şêx (dt. Scheich) und Xan (dt. Haus) in Kurmandschi zusammen. Bereits 1850 erwähnte Sir Austen Henry Layard auf seinen Reisen den Namen Ain Sifni als den ursprünglichen Namen des Ortes.[2] Im Jahr 1975 wurden die Bewohner der Stadt durch die irakische Regierung vertrieben und zwangsumgesiedelt. Die größtenteils jesidische Bevölkerung der Stadt wurde teilweise in neu errichtete „Modelldörfer“ wie beispielsweise Mahad deportiert. Im Gegenzug wurden Araber und Kurden in Ain Sifni (Shekhan) angesiedelt.[3]
Persönlichkeiten
Bearbeiten- Sheikh Ali Ilyas (* 1979), Baba Scheich der Jesiden
- Xurto Hacî Îsmaîl (1933–2020), ehemaliger Baba Scheich der Jesiden
Siehe auch
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Deutsch-Türkisches Journal:Die Yeziden: Die „Sonnenanbeter“ aus Mesopotamien ( des vom 23. Oktober 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (Stand: August 2014)
- ↑ Sir Austen Henry Layard: Nineveh and its remains: with an account of a visit to the Chaldæan Christians of Kurdistan, and the Yezidis, or devil worshippers; and an inquiry into the manners and arts of the ancient Assyrians. G.P. Putnam, 1850 (google.de [abgerufen am 14. Juni 2019]).
- ↑ Irene Dulz: Die Yeziden im Irak: zwischen "Modelldorf" und Flucht. LIT Verlag Münster, 2001, ISBN 978-3-8258-5704-2 (google.de [abgerufen am 9. Dezember 2018]).