Das Akademische Orchester Leipzig ist ein Amateursinfonieorchester in Leipzig. Es ist seit 1956 im Konzertbetrieb aktiv und gibt jährlich sechs Anrechtskonzerte im Gewandhaus zu Leipzig, die gelegentlich durch zusätzliche Kammerkonzerte ergänzt werden.
Geschichte
BearbeitenDie Ursprünge des Akademischen Orchester liegen im 1954 von Horst Förster gegründeten Collegium Musicum der Universität Leipzig. 1956 folgte die offizielle Angliederung an die Universität als Akademisches Orchester[1], sowie das erste Konzert im Gohliser Schlösschen. In den darauffolgenden Jahren konzertierte das Orchester in diversen Leipziger Sälen. Seit 1981 ist das neue Gewandhaus feste Spielstätte des Akademischen Orchesters.
Bereits früh widmete sich das akademische Orchester neben dem klassischen Repertoire auch neuen Werken. So spielte es unter anderem die Uraufführungen von Hansgeorg Mühes „Concertino für Klavier und Kammerorchester“ (1963), Günter Neuberts „Concertante Suite für Violine und kleines Orchester“ (1971), Stephan Königs „Boundless Music – Konzert für Jazz-Trio und Orchester“ (2001) und „Dreamscapes“ (2018), sowie Siegfried Matthus‘ „9 Sinfonische Intermezzi“ (2009).
Nach der deutschen Wiedervereinigung trennte sich die Universität vom Akademischen Orchester, welches sich daraufhin als eigenständiger Verein organisierte. Trotz Unabhängigkeit von den Leipziger Hochschulen gestaltete es von den 1990er Jahren bis 2010 die jährlichen Immatrikulationsfeiern der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig.
2022 legte Horst Förster das Amt des Chefdirigenten nieder, welches Thomas Hauschild zur Spielzeit 2023/24 übernahm. Im Festkonzert zum 70-jährigen Bestehen des Orchesters wurde Horst Förster die Ehrendirigentenwürde verliehen.
Mitglieder
BearbeitenDas Akademische Orchester ist als gemeinnütziger Verein dem studentischen Musizieren verpflichtet, es besteht neben Studenten der unterschiedlichsten Fachrichtungen auch aus zahlreichen Alumni und anderen Akademikern. Eine Zugehörigkeit zur Universität Leipzig oder einer anderen Leipziger Hochschule ist für die Mitglieder nicht zwingend. Die Vereinsmitglieder musizieren unentgeltlich. Bei verschiedenen Stücken werden die Mitglieder des Akademischen Orchesters von Berufsmusikern unter anderem aus dem Gewandhausorchester, dem MDR-Sinfonieorchester und von Studierenden der HMT Leipzig unterstützt.
Im Ausland
BearbeitenNeben den Konzerten im Gewandhaus zu Leipzig gastierte das Akademische Orchester auch im Ausland. Seit 1990 spielte es unter anderem in Frankreich, Österreich, Spanien, Italien, Norwegen, Kanada, den USA, Japan und China. Vor der Wende 1989 führten die Auslandstourneen in die Tschechoslowakei, nach Ungarn, Rumänien und Bulgarien.
Auszeichnung
BearbeitenSiehe auch
BearbeitenWeblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Stefan Keym: Leipzig, Tradition, Brüche und Innovation seit 1918, Sowjetische Besatzungszone und DDR (1945–1990). In: MGG online. Laurenz Lütteken, März 2023, abgerufen am 15. Januar 2025.