Akinbode Akinbiyi

britisch-nigerianischer Fotograf, Autor und Kurator

Akinbode Akinbiyi (* 1946 in Oxford, England) ist ein britisch-nigerianischer Fotograf, Autor und Kurator, der seit den 1990er Jahren in Berlin lebt. Aufgrund seiner Beteiligung an Ausstellungen, Festivals, Publikationen und Netzwerken für Fotografie in Afrika zählt er zu den international bekannten künstlerischen Fotografen.

Leben und Werk

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Akinbiyi wuchs in England, wo seine Eltern studierten, und im nigerianischen Lagos auf. In Ibadan, Lancaster und Heidelberg studierte er Literaturwissenschaft und Anglistik. 1972 begann er auf autodidaktischem Wege, sich zum Fotografen auszubilden. Binnen kurzer Zeit entwickelte sich Akinbiyi zu einem der international am stärksten wahrgenommenen afrikanischen Fotografen. Sein Hauptaugenmerk gilt den rapide wachsenden und sich stark verändernden Megastädten des afrikanischen Kontinents, unter anderem Lagos, Kinshasa, Kairo, Dakar und Johannesburg. Er konzentriert sich dabei auf den unspektakulären Alltag der Menschen, scheinbar ohne subjektive Interpretation des Abbildenden. Seine der Straßenfotografie nahe stehende Arbeitsweise beschreibt der Künstler selbst mit den Worten: „Seit 40 Jahren bewege ich mich langsam und sanft; ich versuche nicht, in den persönlichen Raum anderer Menschen einzudringen und dabei gleichzeitig Bilder zu machen. Es ist eine Art Tanz, eine Verhandlung, ein Schlendern – eine sehr feinfühlige Art, sich durch alle möglichen Räume zu bewegen.“[1] Seine Motive erfasst er mit einer analogen Mittelformatkamera.

Akinbiyi verfasst regelmäßig Katalogtexte zu von ihm betreuten Ausstellungen und beteiligte sich 2014 als Ko-Autor am Buchprojekt „Just Ask!“ über die zeitgenössische afrikanische Fotografieszene (2014, herausgegeben von Simon Njami).[2] In Kooperation mit dem Goethe-Institut in Nigeria gründete er ein Kunstzentrum, wobei aus diesem Projekt inzwischen ein Netzwerk von afrikanischen Fotografieschulen entstanden ist.[3]

Die Arbeiten Akinbiyis wurden auf Ausstellungen und Biennalen in Frankfurt, Berlin, Dresden, Tokio, Paris, Philadelphia, Johannesburg oder Havanna gezeigt sowie in diversen Zeitschriften publiziert. Daneben war er Kurator verschiedener Ausstellungen des Instituts für Auslandsbeziehungen, darunter „STADTanSICHTEN Lagos“ (2004) und „Spot on ... DAK'ART – Die 8. Biennale zeitgenössischer afrikanischer Kunst“ (2009). In Bamako, Mali, kuratierte er den deutschen Beitrag zu den „Rencontres de Bamako - Biennale de la Photographie Africaine“ (2003).

Im Rahmen der documenta 14 stellte er 2017 seine Arbeit Passageways, Involuntary Narratives, and the Sound of Crowded Spaces (2015–2017) in Athen und Kassel aus[4]. Im Berliner Kunstraum SAVVY Contemporary präsentierte er eine umfassende Arbeit in der Gruppenausstellung That, Around Which The Universe Revolves: On Rhythmanalysis of Memory,Times, Bodies in Space.[5] Im Zusammenhang mit der Ausstellung New Photography 2023 im Museum of Modern Art (MOMA) veranstaltete Akinbiyi eine sogenannte „Photo-Wander“ (ein Wortspiel mit englisch wonder and wander) in Harlem, bei der er seine Methode der Stadtwanderung anwandte.[6]

Akinbode Akinbiyi lebte nach seinem Studium zeitweilig in München und wohnt seit Anfang der 1990er-Jahre in Berlin.

Literatur

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  • Koyo Kouoh (Hrsg.) Lucid Knowledge. Fotografie als Währung – Zu Aktualität, Relevanz und Verbreitung von Bildern. Hatje Cantz Verlag, Berlin 2022.
  • Simon Njami, Sean O’Toole, Akinbode Akinbiyi, Lucienne Bestall, Nicola Brandt, Frédérique Chapuis, John Fleetwood et al.: The Journey. New Positions in African Photography. Kerber Verlag, Bielefeld 2019, ISBN 978-3-7356-0682-2 (englisch).
  • Simon Njami (Hrsg.): Just Ask! Kerber Verlag, Bielefeld 2014, ISBN 978-3-86678-984-5 (englisch).

Auszeichnungen (Auswahl)

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Einzelnachweise

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  1. Fünf Fragen an Akinbode Akinbiyi, goethe.de, April 2013, abgerufen am 29. August 2016
  2. Just Ask! ARTBOOK | D.A.P. 2015 Catalog Kerber Books Exhibition Catalogues 9783866789845. (artbook.com [abgerufen am 6. Oktober 2021]).
  3. Ein Wanderer zwischen den Welten Berliner Zeitung, 26. August 2016
  4. Akinbode Akinbiyi. (documenta14.de [abgerufen am 18. April 2018]).
  5. That, Around Which The Universe Revolves. Abgerufen am 18. April 2018 (englisch).
  6. A Photo Wander in Harlem | Magazine | MoMA. Abgerufen am 21. Juli 2023 (englisch).
  7. 62. Verleihung der Goethe-Medaillen - Migration als Motor. In: Deutschlandfunk Kultur. (deutschlandfunkkultur.de [abgerufen am 18. April 2018]).
  8. Ordensverleihung zum Tag der Deutschen Einheit. Abgerufen am 28. September 2021.
  9. Hannah-Höch-Preis für Akinbode Akinbiyi. 16. Mai 2024, abgerufen am 17. Mai 2024.
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