In der linearen Theorie sind dissipative Operatoren lineare Operatoren, die auf reellen oder komplexen Banachräumen definiert sind und gewisse Normabschätzungen erfüllen. Durch den Satz von Lumer-Phillips spielen sie eine wichtige Rolle bei der Betrachtung stark stetiger Halbgruppen.
Definition
BearbeitenSeien ein Banachraum und . Ein linearer Operator mit
für alle und wird dissipativ genannt.[1] Diese Bezeichnung geht auf Ralph Phillips zurück.
Ist ein linearer Operator und dissipativ, so wird akkretiv genannt.[1] Diese Bezeichnung wurde von Tosio Kato und Kurt Friedrichs eingeführt.
Hilbertraum
BearbeitenWenn ein Hilbertraum ist, ist ein linearer Operator genau dann dissipativ, falls
Folgerungen
BearbeitenSei ein dissipativer Operator auf einem Banachraum .
- ist für ein surjektiv genau dann, wenn für alle surjektiv ist. Alsdann heißt m-dissipativ und erzeugt eine stark stetige Operatorhalbgruppe.[2]
- ist abgeschlossen genau dann, wenn das Bild von für ein abgeschlossen ist.
Beispiel
BearbeitenBetrachtet man auf einem beschränkten Gebiet den Laplace-Operator mit Dirichlet-Randbedingung auf (siehe -Raum), also , erhält man:
- .
Der Satz von Lax-Milgram beweist, dass m-dissipativ ist und somit eine stark stetige Operatorhalbgruppe erzeugt.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c Dirk Werner: Funktionalanalysis. 6., korrigierte Auflage, Springer-Verlag, Berlin 2007, ISBN 978-3-540-72533-6, S. 375.
- ↑ Dirk Werner: Funktionalanalysis. 6., korrigierte Auflage, Springer-Verlag, Berlin 2007, ISBN 978-3-540-72533-6, S. 376–377.