al-Katib al-misri

ägyptische Zeitschrift

Die ägyptische Zeitschrift al-Katib al-misri (arabisch الكاتب المصري, DMG al-Kātib al-miṣrī ‚„Der ägyptische Schriftsteller“‘) erschien monatlich von 1945 bis 1948 in Kairo. Sie wurde ursprünglich vom ägyptischen Druck- und Verlagsunternehmen der jüdischen al-Harari Familie gegründet, die Taha Hussein (1889–1973) mit der Leitung beauftragten.[1] Die Zeitschrift erschien in insgesamt 32 Ausgaben und war in zahlreichen arabischen Großstädten erhältlich.[2]

al-Kātib al-miṣrī

Titelblatt al-katib al-misri Jahrgang 1 Nummer 1 1945
Fachgebiet Literatur, Kunst, Wissenschaft
Sprache Arabisch
Verlag unbekannt (Kairo, Ägypten)
Erstausgabe 1945
Einstellung 1948
Chefredakteur Taha Hussein
ZDB 2941544-5

Ihr Hauptaugenmerk lag auf der Veröffentlichung internationaler Literatur und Literaturkritik, die ins Arabische übersetzt wurde und so einer breiteren Leserschaft zugänglich gemacht werden konnte. Sowohl arabische als auch nicht-arabische Kunst, Literatur und Wissenschaft sollten gefördert und ein Dialog zwischen dem Arabischen und anderen Sprachen hergestellt werden.[3]

Als eines der ersten Nachkriegsmagazine wollte al-Kātib al-miṣrī zudem seine Vision der Aufklärung für alle zugänglich machen und den gegenseitigen kulturellen Austausch fördern.[4] „Literatur sollte über alle weltweit herrschenden Konflikte gehoben werden.“[5]

Es erschienen arabische Übersetzungen, u. a. von Werken Antoine de Saint-Exupérys oder Jean-Paul Sartre,[6] Texte vielversprechender neuer arabischer Autoren[7] sowie Literaturkritiken, die auch eine Einführung westlicher Autoren, wie James Joyce oder Franz Kafka, boten.[8] Zwei weitere Rubriken diskutierten zudem ausführlich die Inhalte und Ausrichtungen arabischer und europäischer Zeitschriften der damaligen Zeit.[9]

Im Jahr 1948 wurde die Herausgabe der Zeitschrift eingestellt, wobei unklar ist, ob dies freiwillig oder auf Druck der Regierung geschah.[10]

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Einzelnachweise

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  1. Mohamed El-Bendary: The Egyptian Press and Coverage of Local and International Events. US Lexington Books, Lanham 2010, S. 3.
  2. May Hawas: Taha Hussein and the Case for World Literature. In: Comparative Literature Studies. Band 55, Nr. 1, 2018, S. 66–92.
  3. May Hawas: Taha Hussein and the Case for World Literature. In: Comparative Literature Studies. Band 55, Nr. 1, 2018, S. 66–92.
  4. Jens Hanssen und Max Weiss: Arabic Thought against the Authoritarian Age: Towards an Intellectual History of the Present. Cambridge University Press, Cambridge 2018, S. 45.
  5. al-Kātib al-Miṣrī. Band 1, Nr. 1-3, 1945.
  6. Jens Hanssen und Max Weiss: Arabic Thought against the Authoritarian Age: Towards an Intellectual History of the Present. Cambridge University Press, Cambridge 2018, S. 46.
  7. Christopher Dwight Micklethwait: Faits Divers: National Culture and Modernism in Third World Literary Magazines. Diss. The University of Texas at Austin, 2010, S. 175.
  8. Elisabeth Kendall: Literature, Journalism and the Avant-Garde: Intersection in Egypt. Taylor and Francis Routledge, New York/London 2006, S. 55 ff.
  9. Christopher Dwight Micklethwait: Faits Divers: National Culture and Modernism in Third World Literary Magazines. Diss. The University of Texas at Austin, 2010, S. 184.
  10. Elisabeth Kendall: Literature, Journalism and the Avant-Garde: Intersection in Egypt. Taylor and Francis Routledge, New York/London 2006, S. 56.