Al-Mutawakkil und al-Fath ibn Chakan
Al-Mutawakkil und al-Fath ibn Chakan ist eine Kurzgeschichte aus den Märchen aus Tausendundeiner Nacht. Sie wird in der Arabian Nights Encyclopedia als ANE 150 gelistet.[1]
Die Erzählung berichtet vom zehnten Abbasiden-Kalifen al-Mutawakkil, der durch eine Arznei von einer Krankheit geheilt wird.[2]
Handlung
BearbeitenEinst musste der Kalif al-Mutawakkil eine Arznei nehmen; die Menschen nahmen Anteil an seinem Schicksal und schickten ihm Kostbarkeiten und Geschenke. Al-Fath ibn Chakan sandte dem Kalifen eine jungfräuliche Sklavin, die zu den schönsten Mädchen ihrer Zeit gehörte und ein Kristallgefäß mit rotem Wein und einem Becher von rotem Golde bei sich trug, auf dem in schwarzen Buchstaben stand:
"Wenn der Imam der Krankheit nun entrann, und Heilung und Gesundheit sich gewann, so kann für ihn kein bessrer Heiltrank sein, als hier hier in diesem Becher dieser Wein. Wenn er das Siegel löst von meiner Gabe, so ist das nach der Krankheit schönste Labe."
Als die Sklavin mit ihren Gaben beim Kalifen eintraf, war der Arzt Juhanna anwesend. Als er den Text auf dem Becher las, lächelte er und erklärte, dass sich al-Fath ibn Chakan besser als er auf die Heilkunst verstehe. Der Kalif wurde wieder gesund und seine Wünsche erfüllten sich.
Hintergrund
BearbeitenIn der Geschichte werden Alkohol und Sex als beste Mittel gegen eine Krankheit propagiert.[1] Die Erzählung findet sich sowohl in den ägyptischen Handschriften, als auch in den meisten frühen arabischen Druckausgaben des 19. Jahrhunderts.[1] Die Kalkutta-II-Edition wurde von Richard Francis Burton[1] und Enno Littmann[2] für ihre Sammlungen genutzt.
Ausgaben
Bearbeiten- Enno Littmann: Die Erzählungen aus den tausendundein Nächten, Karl Insel Verlag, Frankfurt 1968, Band 3, S. 578f.
Literatur
Bearbeiten- Ulrich Marzolph, Richard van Leeuwen und Hassan Wassouf: The Arabian Nights Encyclopedia, ABC-Clio, Santa Barbara 2004.