Die Ala I Hamiorum [Syrorum] [sagittariorum oder sagittaria] (deutsch 1. Ala aus Hama [der Syrer] [der Bogenschützen]) war eine römische Auxiliareinheit. Sie ist durch Militärdiplome und Inschriften belegt.

Namensbestandteile

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  • I: Die römische Zahl steht für die Ordnungszahl die erste (lateinisch prima). Daher wird der Name dieser Militäreinheit als Ala prima .. ausgesprochen.
  • Hamiorum: aus Hama. Die Soldaten der Ala wurden bei Aufstellung der Einheit aus der Stadt Hama und Umgebung rekrutiert.
  • Syrorum: der Syrer. Der Zusatz kommt in Militärdiplomen von 121/122 bis 156/157 vor.
  • sagittariorum oder sagittaria: der Bogenschützen. Der Zusatz kommt in Militärdiplomen von 104 bis 162/203 vor.

Da es keine Hinweise auf den Namenszusatz milliaria (1000 Mann) gibt, war die Einheit eine Ala quingenaria. Die Sollstärke der Ala lag bei 480 Mann, bestehend aus 16 Turmae mit jeweils 30 Reitern.

Geschichte

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Die Ala war in der Provinz Mauretania Tingitana stationiert. Sie ist auf Militärdiplomen für die Jahre 88 bis 162/203 n. Chr. aufgeführt.[1][2][3]

Die Einheit wurde vermutlich unter Caligula (37–41) oder Claudius (41–54) aufgestellt.[1] Der erste Nachweis der Einheit in Mauretania Tingitana beruht auf einem Diplom, das auf 88 datiert ist. In dem Diplom wird die Ala als Teil der Truppen (siehe Römische Streitkräfte in Mauretania) aufgeführt, die in der Provinz stationiert waren. Weitere Diplome, die auf 104 bis 162/203 datiert sind, belegen die Einheit in derselben Provinz.

Standorte

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Standorte der Ala in Mauretania Tingitana waren möglicherweise:

Angehörige der Ala

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Folgende Angehörige der Ala sind bekannt:[1]

Kommandeure

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Sonstige

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Siehe auch

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Literatur

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Anmerkungen

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  1. Vellicus diente zunächst als Soldat in einem Numerus Germanorum, bevor er in die Ala Hamiorum übertrat.

Einzelnachweise

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  1. a b c John E. H. Spaul, Ala², S. 140–141.
  2. Jörg Scheuerbrandt: Exercitus. Aufgaben, Organisation und Befehlsstruktur römischer Armeen während der Kaiserzeit. Dissertation, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau 2003/2004, S. 176 Tabelle 18 (PDF).
  3. Militärdiplome der Jahre 88 (CIL 16, 159), 104 (ZPE-146-255), 109 (CIL 16, 161), 114/117 (CIL 16, 165), 121/122 (CIL 16, 170), 122 (CIL 16, 73), 131/170 (Epigraphica-2016-516), 135 (RMD 5, 382), 153 (RMD 5, 409, RMD 5, 410, RMM 34, ZPE-153-202, ZPE-162-244), 156/157 (CIL 16, 181, CIL 16, 182), 159 (RMD 1, 53) und 162/203 (RMD 3, 186).
  4. Inschrift aus Ksar-el-Kebir (AE 1906, 119).
  5. Inschriften aus Tingis (AE 1909, 71, AE 1969/70, 738, CIL 8, 21814a).
  6. Inschrift aus Tocolosida (AE 1957, 62).